(Foto: TuSEM)
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Essen. Im ersten Heimspiel des neuen Jahres hat der TuSEM Essen eine Niederlage einstecken müssen. Beim 21:25 (12:17) gegen den alten und neuen Tabellenführer VfL Potsdam blieben die Essener insbesondere in der ersten Halbzeit unter ihren Möglichkeiten. 

Über einen Monat mussten die Essener Handballfans auf ein Heimspiel ihrer Mannschaft warten. Die Sporthalle am Hallo war dementsprechend am Freitagabend gut gefüllt. 2073 Zuschauer waren in die schmucke Arena gepilgert, wo sich der Tabellenführer aus Potsdam die Ehre gab. 16 Ligaspiele in Folge hatten die Gäste nicht mehr verloren. Der TuSEM war die letzte Mannschaft, die gegen das talentierte Ensemble aus der brandenburgischen Hauptstadt gewinnen konnte. Beim 24:23 im September 2023 war es vor allem die Essener Abwehr, die den Potsdamern letztendlich den Zahn zog. Allen TuSEM-Beteiligten war bewusst, dass diese auch beim Rückspiel bestmöglich performen musste. Und der TuSEM legte vielversprechend los und stellte die Gäste vor Probleme. Erst in der zwölften Minute konnte Potsdam in Person des österreichischen Nationalspielers Elias Kofler erstmals in Führung gehen (6:7). In der Folge tat sich der TuSEM allerdings schwer. Das Angriffspiel stockte und Potsdam hatte die Klasse und die Cleverness, dies auszunutzen. Als Potsdams Jungstar Max Beneke in der 20. Minute seinen bereits vierten Siebenmeter verwandelte, war der Vorsprung der Gäste bereits auf fünf Tore angewachsen (8:13). TuSEM-Cheftrainer Michael Hegemann reagierte mit einer Auszeit und stellte seine Jungs neu ein. Doch die Gäste mit Geburtstagskind Bob Hanning (56) an der Linie ließen die Essener nicht zur Entfaltung bringen und hielten den TuSEM auf Distanz. Mit 12:17 ging es schließlich in die Pause.

TuSEM findet den Kipppunkt nicht – Oskar Kostuj macht auf sich aufmerksam

Potsdam hatte in der zweiten Hälfte Anwurf und somit die Chance, direkt auf sechs Tore davonzuziehen. Doch der TuSEM hatte andere Pläne. Die Abwehr der Essener stand bärenstark und zwang die Potsdamer immer wieder ins Zeitspiel und somit zu unkonsequenten Abschlüssen. Und vorne war die Ruhrpott Schmiede deutlich zielstrebiger als noch im ersten Durchgang. Christian Wilhelm und ein Doppelpack vom starken Max Neuhaus sorgten für einen schnellen 3:0-Lauf der Essener, was Hanning dazu veranlasste, nach nur fünf gespielten Minuten im zweiten Durchgang eine Auszeit zu nehmen (15:17). Der TuSEM war also wieder voll drin in der Partie. Auch die Zuschauer wurden merklich lauter und peitschten die Essener nach vorne. Was dann folgte, war kurios: Beide Teams verlernten plötzlich das Torewerfen. Satte acht Minuten fiel kein (!) Tor auf beiden Seiten. Potsdams Moritz Sauter war es schließlich, der seine Farben nach knapp 46 Minuten wieder mit vier Toren in Führung brachte. Doch der TuSEM gab nicht auf: Besonders auffällig war der junge Oskar Kostuj, der in der zweiten Halbzeit viel Einsatzzeit bekam und diese mit einigen guten Aktionen rechtfertigte. Mehrfach hatte die Hegemann-Sieben die Chance, auf zwei Treffer heranzukommen. Doch die Essener schafften es einfach nicht, das Spiel auf ihre Seite zu ziehen. Spätestens nach dem achten Treffer von Beneke (21:24, 58.) war die Partie gelaufen. Am Ende jubelten die Potsdamer über den Auswärtssieg und festigten damit den Platz an der Sonne. TuSEM-Cheftrainer Michael Hegemann war derweil nicht unzufrieden mit der gezeigten Leistung und trauerte den vergebenen Chancen im zweiten Durchgang hinterher: „In der zweiten Halbzeit haben wir uns zurück ins Spiel gekämpft, aber leider den Moment verpasst, das Spiel kippen zu lassen. Potsdam war letzten Endes die abgeklärtere Mannschaft und geht als verdienter Sieger vom Platz.“

Für den TuSEM steht nun das nächste Heimspiel auf dem Programm. Am Sonntag, den 18. Februar, empfangen die Essener den HC Elbflorenz Dresden in der Sporthalle am Hallo. Anwurf ist um 17 Uhr.

TuSEM Essen: Fuchs (1), Diedrich – Wolfram (3), Wilhelm (4), Homscheid (3/2), Asmussen, Szczesny (2), Seidel, Klingler, Neuhaus (4), Elsässer, Kostuj (1), Rose, Mast (2), Werschkull, Schoss (1)

VfL Potsdam: Ludwig, Ferjan – Hansson, Simic (4), Beneke (8/4), Kofler (4), Thiele, Nowak (1), Grüner, Akakpo (3), Orlov, Gorpishin, Roosna, Fuhrmann (2), Sauter (2), Katic (1)

Schiedsrichter: Cesnik/Konrad

Zuschauer: 2073

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