(Foto: privat)
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Dormagen. Der Tierpark Tannenbusch hat zwei neue Vierbeiner: Vor kurzem sind afrikanische Wildesel in das Gehege der Hausesel eingezogen. Die beiden Männchen kommen aus einem Tierpark in Italien. Sie sind ein und zwei Jahre alt.

Wildesel sind die Vorfahren von unseren Hauseseln und passen somit bestens in das Konzept des Tierparks im Tannenbusch. „Wir möchten vor Ort die Unterschiede zwischen Wild- und Haustierform präsentieren. Deshalb halten wir im Tannenbusch viele alte Arten und die dazugehörigen Hausrassen“, erläutert Tierpfleger Deniz Schünke.

Der afrikanische Esel erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von rund zwei Metern, eine Schulterhöhe von 110 bis 140 Zentimetern und ein Gewicht von etwa 250 bis 275 Kilogramm. Im Vergleich zum Rumpf ist der Kopf sehr groß und besitzt lange, mehr als 20 Zentimeter lange, tütenförmige Ohren. Das Fell ist an der Oberseite graubraun gefärbt und kann im Sommer eine Rottönung annehmen. Der Bauch und die Beine sind meist heller, fast weißlich.

Ein besonderes Merkmal sind die schwarz-weiß gestreiften Beine, die an ein Zebra erinnern. Dies dient dem afrikanischen Esel in seiner Heimat als Schutz vor Mücken. Denn wenn die gesamte Herde sich bewegt, verschwimmt das gestreifte Muster und die Mücken können nicht erkennen, wo sie hineinstechen können. Ein weiteres markantes Merkmal ist die kurze, aufgerichtete Mähne. Sie ist weicher als bei Wildpferden.

Im Tannenbusch leben die Wildesel nun mit den Hauseseln zusammen. Diese Vergesellschaftung ist europaweit einzigartig und bedarf sehr viel Training. „In den ersten Tagen wurden die Wildesel separat von den Hauseseln im Stall gehalten, damit sie sich an die neue Umgebung gewöhnen konnten. Nach und nach wurden die Tiere anschließend stundenweise zusammengeführt“, erläutert Schünke das Prozedere. „Mittlerweile leben sie wie in einer Art Wohngemeinschaft zusammen. Ziel ist es, sie zu einer gemeinsamen Herde zusammenwachsen zu lassen.“ Das wird noch ein paar Monate Arbeit in Anspruch nehmen.

Im Tannenbusch arbeiten drei Tierpflegerinnen und Tierpfleger sowie eine Hilfskraft, die für die Instandhaltung des Tierparks zuständig sind. Sie kümmern sich um die rund 200 Haus- und Wildtiere, die im Tannenbusch leben. Von unter anderem Enten, Schweinen, Ziegen, Schafen und Eseln über Hirsche und Pferde bis hin zu Greifvögeln und Luchsen ist alles vertreten im Tierpark Tannenbusch, der von der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen betrieben wird. Alle Tiere sind Eigentum der Schutzgesellschaft Deutscher Wald.

Wer den Tierpark Tannenbusch besuchen möchte, kann dies täglich von 8 bis 18 Uhr machen. An Sonn- und Feiertagen wird eine Parkplatzgebühr von 2,50 Euro erhoben. Der Eintritt in den Tierpark ist kostenlos.

Wissenswertes
Esel und Pferde sind eng miteinander verwandt, verfügen aber über gewisse Unterschiede. Neben den optischen Unterschieden gibt es zudem einige Besonderheiten, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind: Esel besitzen fünf Lendenwirbel, Pferde dagegen sechs. Die Füße der Esel sind stärker als die der Pferde, weshalb der Esel gerne als Transporttier genutzt wird. Zudem verfügen Esel über 31 Chromosomenpaare, Pferde haben 32.

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