Max Dehning (Foto: TSV Leichtathletik)
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Leverkusen. Bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften gelang dem jungen Speerwerfer eine Sensation. 90,20m bedeuten unter anderem U23-Weltrekord, Vereinsrekord und Olympia-Norm.

Der zweite Wettkampftag der Deutschen Winterwurfmeisterschaften in Halle/Saale sollte aus TSV-Sicht mit einer Sensation beginnen. Im Speerwurf der Männer reiste Max Dehning mit seiner bisherigen Bestweite von 79,13m favorisiert an. Bei vielversprechenden Bedingungen sorgte Max direkt im ersten Versuch für eine Ausnahmeleistung.

Der Speer flog auf unglaubliche 90,20m. Diese Weite bedeutet neben der Goldmedaille einiges: zwar werden die U23-Leistungen nicht offiziell in eigene Rekordlisten verpackt. Dennoch kann es als neuer Deutscher U23-Rekord (vorher Boris Obergföll, 88,46m) und neuer U23-Weltrekord betitelt werden. Dieser lag seit 2015 bei 90,16m und wurde vom Weltklasse-Werfer Keshorn Walcott (Trinidad and Tobago) aufgestellt. Auch der seit 1987 bestehende TSV-Vereinsrekord von Klaus Tafelmeier (86,64m) wurde hiermit gebrochen. Zudem konnte Max die Normen für die EM in Rom (83,00m) und die olympischen Spiele in Paris (85,00m) weit übertreffen. Im zweiten Versuch folgten nochmals starke 85,45m. Die restlichen Versuche wurden ausgelassen oder waren ungültig.

Max konnte die Leistung im Anschluss kaum glauben: “Ich war in der letzten Woche krank und konnte gar nicht richtig trainieren. Ich wollte den Wettkampf hier unbedingt mitnehmen, aber dass jetzt so eine Weite dabei rauskommt, das hat mich auch überrascht. Am Anfang dachte ich, die 90 steht nur hinter dem Komma. Ich muss das jetzt auch erstmal verarbeiten. Ich habe natürlich auch meinem Trainer sehr viel zu verdanken, so eine Leistung geht nur mit der Unterstützung von Matthias Rau.”

Sein Trainer, Matthias Rau, ordnete den sensationellen Wettkampf wie folgt ein: “Ich weiß gar nicht richtig, was ich dazu sagen soll. Vor der Krankheit hatte sich schon eine Weite über 80 Meter angedeutet. Der letzte Test nach der Krankheit sah nicht gerade gut aus. Wir hatten dann den Plan, den Wettkampf trotzdem mitzunehmen, um einen Startplatz in der U23 für den Europacup zu sichern. Den Plan hat Max jetzt über den Haufen geworfen. Jetzt steht er als Vorschlag auf dem Zettel für einen Männerstart beim Europacup. Da wollen wir zeigen, dass wir sauber gearbeitet haben und mit erstmal über 80 Metern nochmal ein gutes Ergebnis erzielen. Dann müssen wir uns mit der neuen Situation auseinandersetzen und hoffen auf weitere große Wettkämpfe. Man darf auch nicht vergessen, dass so eine Leistung ohne das passende Trainingsumfeld und die passende Gruppe nicht möglich wäre, die haben einen großen Anteil daran.”

Auch für Vereinskollege Nico Rensmann lief es sehr gut. Seit 2017 lag seine Bestweite bei 75,77m. Er wurde mit neuer Bestweite von 76,56m Zweiter. Im Diskuswurf der Frauen konnte Marike Steinacker zudem mit 60,96m die Silbermedaille gewinnen. Somit stehen am Ende der Winterwurfmeisterschaften nach zwei erfolgreichen Tagen insgesamt sieben Medaillen für den TSV zu Buche.

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