Bestseller-Autor Arne Dahl (Mitte) im Gespräch mit Moderatorin Antje Deistler (l.) und Schauspielerin Katja Stockhausen (r.) bei der Vorstellung seines neuen Romans „Stummer Schrei“. Zur Eröffnungsveranstaltung des 8. Krimifestivals Moers in der Kundenhalle der Sparkasse am Niederrhein waren 250 Krimifans gekommen (Foto: Bettina Engel-Albustin Fotoagentur Ruhr moers)
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Moers. Der von Sparkassenchef Giovanni Malaponti als Wiederholungstäter angekündigte Arne Dahl erinnerte sich noch gut an seinen letzten Besuch am Ostring. „Es war Anfang März 2020, als ich hier das 7. Krimifestival eröffnen durfte“, berichtete der schwedische Bestseller-Autor vor 250 Krimifans und ergänzte: „Zugleich sollte die Lesung der Auftakt zu einer Deutschlandtour sein, die wurde dann aber wegen Corona abgesagt.“ Ein großer Teil des Publikums war vor vier Jahren dabei, wie Giovanni Malaponti auf Nachfrage feststellte. Der in 32 Sprachen übersetzte Arne Dahl verkaufte allein im deutschsprachigen Raum bisher 2,5 Millionen Bücher. In der vollbesetzten Kundenhalle der Sparkasse stellte Dahl mit „Stummer Schrei“ den ersten Teil seiner neuen Reihe um Kriminalhauptkommissarin Eva Nyman und ihrem vierköpfigen Team vor.

Die Fragen von Moderatorin Antje Deistler beantwortete der Autor geistreich und humorvoll auf Deutsch, überließ die Leseparts aber der Schauspielerin Katja Stockhausen, die das Publikum durch ihr dramatisches Können tief in die Handlung hineinzog. Arne Dahl: „Nach der für meine Verhältnisse eher düsteren und blutigen Berger-und-Blom-Serie begreife ich die neue Reihe als zweierlei: Eine Rückbesinnung auf ein größeres Ermittler-Team und die daraus folgenden Dynamiken und zugleich etwas Neues.“ Was das sei, konkretisierte der 61-jährige Schriftsteller im Gespräch mit Antje Deistler so: „Es gibt jetzt mehr Naturbeschreibungen. In diesem Buch beschäftige ich mich damit, wie aus Klimaprotest gewalttätiger Ökoterrorismus werden kann – mit all den moralischen Fragen, die das aufwirft.“

Auch neu bei Dahl: „Die zwei wichtigsten Personen sind Frauen.“ Deren Charaktere zeichnet der studierte Literaturwissenschaftler gewohnt komplex und psychologisch tiefgründig, was ihm Antje Deistler und Katja Stockhausen bescheinigten. Bei der Frage, ob man als Mann aus der Perspektive einer Frau schreiben dürfe, halte er es mit Maxim Gorki, der gesagt habe: „Man muss nicht in der Bratpfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu schreiben.“

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