(Foto: Adler Union Essen-Frintrop)
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Essen/Mülheim an der Ruhr. Die DJK Adler Union Essen-Frintrop e.V. trauert um Frank Kattner. Und so begann das Heimspiel der Oberliga Niederrhein als Derby gegen den Mülheimer FC 1997 vor rund 400 Besuchern mit einer eindrucksvollen Schweigeminute. Die Gedanken der AdlerUnion-Familien kreisen um Ehefrau und Tochter des hoch engagierten Freunds und Trainers, eine unfassbare Lücke ist plötzlich aufgerissen und zeigt, was im wirklichen Leben tatsächlich wichtig und wertvoll ist.

Das Duell der Aufsteiger und Tabellennachbarn sollte auf Augenhöhe stattfinden, so das Matchplan von Trainer Marcel Cornelissen und Co Torben Grzenia. Was die rund 400 Zuschauenden dann mit Sportchef Hansi Wüst erlebten, war Einbahnstraße der formidablen Gäste. Ahmet Inal hatte seine Mannschaft taktisch exzellent eingestellt und dominierte das gesamte Match. Immer wieder gekonntes Aufbauspiel über die Außen, klare Überlegenheit bei den zweiten Bällen und deutliches Chancenplus mit 6:1,5 allein in der ersten Halbzeit, darin ein Kopfball an den Pfosten und eine Zweitausendprozentige, als Adler-Keeper Stefan Jaschin bereits ausgespielt war und Jonas Rübertus auf der Linie mit Spagat klären konnte.

“Wer solche Dinger liegen lässt, verliert” kommentierte das fachkundige Publikum. Und nachdem Dominik Stukator nach Flanke von Tim Bönisch das Tor knapp verfehlt hatte, traf er als Abstauber nach feiner Einzelaktion von Luca Pirredda im Nachsetzer, dessen Schuss Tolunay Isik noch fein pariert hatte. 1:0 zur Halbzeit, kein Spiel für schwache Nerven bei den Gastgebern.

In Hälfte zwei dasselbe Bild. Trotz Führung keine Kontrolle bei den Doppelaufsteigern! Stattdessen drückten die Mannen von der Ruhr, creierten zahlreiche Chancen und fanden im gut aufgelegten Jaschin immer wieder ihren Meister. Die Zeit lief nicht von der Uhr, Marcel Cornelissen wechselte fünf Mal und die Grünen hatten eine Reihe guter Kontergelegenheiten, die jedoch nicht zur Erlösung führten. Und wenn der Adlerkeeper beinahe bezwungen schien, flog auf grünes Schienbein in die Schussbahn oder eine Horst-Dieter Höttges-Gedächtnis-Grätsche verhinderte den mehr als verdienten Ausgleich. Das Gelbkonto der Adleraner wuchs ebenfalls an, als die Rustikalität im Infight Oberhand gewann. “Wenn man schon nicht gewinnen kann, darf man erst recht nicht verlieren”, so das Motto in der Schlussphase trotz der mehr als schmeichelhaften Führung. Bei den echten Experten kam Katharina Witt ins Spiel. “Die B-Note bewertet den harmonischen Aufbau, die Anpassung der Bewegung a den Rhythmus der Begleitmusik, die Ästethik der Bewegung und die Raumaufteilung!”. Klarer Punktsieger nach dem Abpfiff die Mülheimer Gäste, werden überglückliche AdlerUnionisten ungläubig über diesen wichtigen Heimsieg staunten und sich den Mund abputzten! Das war kein echter Wasserturm Fußball, dafür Dramatik und Mentalität pur, Spannung und Teamgeist. Darüber, dass Fussball ein Ergebnissport ist, freuten sich Jaschin, Bönisch, Engelberg, Karthaus, Rübertus, Alimusaj, Dustin Hoffmann, Felix Ohters, Pirredda, Ridder, Stukator, Beslind Fazlija, Khan, Yannick Reiners, Tommy Groll und Dapprich.

Oberligaspiel vom 16.03.2024:  Adler Union Essen-Frintrop – Mülheimer FC   1:0

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