(Foto: Jörg Dembinski)
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Leverkusen. Wer nicht auf den obligatorischen Sonntagskrimi um 20.15 Uhr warten will, der sieht sich einfach ein Heimspiel der Leverkusener Werkselfen an.

So oder so ähnlich war es auch an diesem Sonntag beim Heimspiel des Bayerteams in der Ostermann Arena gegen den SV Union Halle-Neustadt.

Die Auflösung dieses Krimis dauerte diesmal bis zur letzten Sekunde und die „Täterin“ aus Sicht der Gäste aus Halle war Fem Boeters. Die Kreisläuferin machte sich an ihrem 22. Geburtstag mit dem „Last-Minute-Siegtreffer“ zum 26:25 selbst das schönste Geschenk.

Es war nicht nur der einzige Treffer der Niederländerin vor 775 Zuschauern, sondern es war auch die einzige Führung der Gastgeberinnen in den gesamten 60 Minuten.

Denn bevor die Elfen mit Glück und Geschick ihren fünften Heimsieg der Saison einfahren konnten, rannte das Team von Michael Biegler die gesamte Spielzeit einem Rückstand hinterher.

Schuld daran war unter anderem ein missglückter Start in die Partie und ein schneller 1:4-Rückstand nach nur acht Minuten. Die Elfen hatten besonders im Angriff große Probleme und fanden nur sehr mühsam in die Partie.

Die Gäste aus Halle bestätigten dagegen ihre gute Leistung aus dem Dortmund-Spiel und führten kurz vor dem Halbzeitpfiff bereits mit 16:11.

Christin Kaufmann gelang aus Leverkusener Sicht mit einer schönen Einzelleistung auf Rechtsaußen wenigstens noch der Treffer zum 12:16, ehe beide Teams in die Kabinen verschwanden.

Nach dem Wechsel dauerte es weitere fünf Minuten, ehe sich die Elfen aufmachten, die Partie von da an endlich spannender zu gestalten. Aus einem 13:18-Rückstand (35. Minute) wurde innerhalb von acht Minuten ein 18:18. Nachdem Miranda Nasser beim 17:18 zunächst einen Strafwurf halten konnte, war es Mareike Thomaier mit ihrem einzigen Tor vorbehalten, per Siebenmeter für das 18:18 zu sorgen.

Erneut hatten die Elfen wie schon beim Heimsieg gegen Metzingen einen Fünf-Tore-Rückstand aufgeholt. Doch anders als gegen die Tussies, als man anschließend die Partie drehte und mit 29:23 dann deutlich nach Hause brachte, kippte das Spiel diesmal nicht in die eigene Richtung.

Denn die Wildcats aus Halle zeigten sich zunächst unbeeindruckt und ließen ihrerseits einen Drei-Tore-Lauf folgen. Wieder rannten die Elfen der Musik hinterher und fanden auch offensiv Lösungen, doch in der Defensive hatte man so einige Probleme mit dem von Union-Trainer Till Wiechers oftmals praktizierten „siebten Feldspieler“.

In den Schlussminuten wurde es dann dramatisch. Erneut war es Christin Kaufmann, der rund zwei Minuten vor dem Ende aus Leverkusener Sicht endlich wieder der Ausgleich zum 24:24 gelingen sollte.

Doch Helena Mikkelsen sorgte 90 Sekunden vor dem Ende mit dem Treffer zum 24:25 für die erneute Führung der Wildcats. Mariana Lopes war es dann, die mit einem schönen Unterhandwurf zum 25:25 traf – 40 Sekunden waren da noch zu spielen.

Wiechers nahm 20 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit, um in der verbleibenden Zeit den möglichen Siegtreffer zu erzielen. Doch die freigespielte Vanessa Dierks scheitert von Linksaußen an Miranda Nasser und im Gegenzug findet Mariana Lopes die am Kreis freistehende Boeters, die den Ball zum 26:25-Siegtreffer im Wildcats-Gehäuse unterbringt und die Ostermann Arena damit in eine Partyzone verwandelt.

„Wir haben am Ende auch Glück gehabt und ich habe immer noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Das beflügelt uns für den Rest der Saison und zeigt, dass man niemals aufgeben soll und dass wir als Truppe ganz viel schaffen können“, freute sich Elfen-Spielmacherin Sophia Cormann unmittelbar nach dem Spiel über die zwei gewonnen Punkte.

Die Elfen rücken damit mit 17:19-Punkten auf den 8. Tabellenplatz vor und reisen am kommenden Samstag zum NRW-Duell nach Dortmund zum Tabellendritten BVB.

Die Spielstatistik:
TSV Bayer 04 Leverkusen – SV Union Halle-Neustadt 26:25 (12:16)

Leverkusen: Vogel (n.e.), Lindemann (n.e.), Nasser (8 P); Thomaier (1/1), Boeters (1), Cormann (4), Mathwig, Andresen, Terfloth (3), Ferreira Lopes (9/4), Ingenpass (2), Veit (2), Kaufmann (4), Teusch, Souza; Trainer: Michael Biegler.

Halle: Suba (2 Paraden), Lepschi (5 P); Nukovic (5), Woch, Woller (2), Hertha (4), Wiper (1), Mikkelsen (2), Röpcke (2), Reuthal (2/1), Lundström (5/2), Newiadomska (1), Kieffer, Dierks (1), Strauchmann; Trainer: Till Wiechers.

SR: Bona/Frank (Remscheid/Radevormwald). – Z: 775. – Zeitstrafen: 2:8 Minuten (Lopes – Nukovic, Woch, Wipper, Röpcke). – Siebenmeter: 5/53:4/3 (Nasser hält gegen Lundström/42.). – Spielfilm: 1:4 (8.), 3:6 (13,), 5:9 (18.), 8:9 (22.), 9:10 (24.), 9:12 (24.), 11:16 (28.), 12:16 (30.) – 12:17 (32.), 13:18 (35.), 18:18 (43.), 18:21 (47.), 20:22 (49.),k 22:24 (54.), 24:24 (58.), 24:25 (59.), 26:25 (60./EN).

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