Jörg Geerlings (CDU), Vorsitzender des Neusser Sportausschusses (Foto: © Jörg Geerlings)
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Neuss. Zwei Themen standen kürzlich in Neuss auf der politischen Agenda: die „Förderung von Geschlechtergerechtigkeit im Sport“ und eine Initiative „Sportstätten geschlechtergerecht planen und bauen“. Die Ziele: Zuschüsse an Sportler und Vereine sollen geschlechtergerecht verteilt werden, bei Bau und Sanierung von Sportanlagen sollen „die Bedürfnisse und Wünsche von Frauen und Mädchen bzw. LGBTIQA*“ Berücksichtigung finden.

Braucht der Sport in Neuss solche Initiativen? Muss er wirklich geschlechtergerecht werden?

Sport ist für alle da. Vieles, was jetzt unter dem Deckmantel der Geschlechtergerechtigkeit gefordert wird, ist schon längst eine Selbstverständlichkeit. So gibt es auf unseren Sportanlagen seit Jahrzehnten separate Umkleiden und Duschen – alles andere wäre auch undenkbar.

Manch anderes ist für alle Menschen, die Sport treiben, gut – nicht nur für ein bestimmtes Geschlecht: Zum Beispiel die finanzielle Förderung von Vereinen. Dabei schaut die Stadt logischerweise nicht aufs Geschlecht, sondern darauf, wer Sport macht: Sportlerinnen und Sportler werden gefördert, Bewegungsmuffel nun einmal nicht.

Auch beim Bau von Sportanlagen kommt es oft gar nicht aufs Geschlecht an, sondern auf alle Nutzer: Eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, barrierefreie Zugänge oder ausreichende Außenbeleuchtung – all das sind keine geschlechtsspezifischen Forderungen, sondern gute Standards für öffentliche Sportanlagen.

Und wo mal etwas nicht diesen Standards entspricht oder wenn mal eine Herausforderung ansteht, dann helfen Sportlerinnen und Sportler sich gegenseitig. Dann bildet man Fahrgemeinschaften, damit alle sicher ankommen. Oder dann gibt man abends bei Dunkelheit besonders aufeinander Acht. Sportlerinnen und Sportler handeln pragmatisch. Sie packen an, wenn es nötig ist, und finden Lösungen. Dafür brauchen sie keine ideologischen Debatten oder künstlich geschaffene Probleme.

Stichwort Probleme: Haben wir eigentlich keine anderen Probleme? Viele Jahre lang wurde die Sportinfrastruktur vernachlässigt. Vor allem das Land hat lange weggeschaut und die Sportanlagen dem Verfall überlassen. Erst die CDU-geführte Landesregierung hat das geändert und mit dem Programm „Moderne Sportstätte 2022“ viele Millionen Fördermittel verteilt. Davon profitieren auch in Neuss zahlreiche Vereine. Eine aktuelle Großbaustelle ist das neue Sportzentrum für die Turngemeinde Neuss. Weitere Bedarfe zeichnen sich ab: Etwa die Sanierung des Fußballplatze in Grimlinghausen, der nach jedem Regen unter Wasser steht. Oder eine Lösung für die Jahrzehnte alte Eissporthalle. All das sind wichtige Themen, nicht eine Debatte über Geschlechtergerechtigkeit.

 

Ein KlarKlick von Dr. Jörg Geerlings MdL (CDU), Vorsitzender des Neusser Sportausschusses, Mitglied der CDU Landtagsfraktion

Anmerkung der Redaktion: Unter KlarKlick versteht die LokalKlick-Redaktion Gastkommentare, die zur gesellschaftlichen Diskussion führen. Sie geben nur die Meinung des Gastkommentatoren wieder und sind nicht unbedingt die Meinung der Redaktion.

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