Eine Abordnung des Geschichtsvereins Dormagen und der Unteren Denkmalbehörde besuchte vor einigen Tagen das römische Welterbe in Iversheim (Foto: Dormagen)
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Dormagen. Die wahrscheinlich erste Fabrik in der Geschichte von Dormagen befand sich auf dem heutigen Gelände des Freibads Römer Therme. Dort errichteten römische Legionäre eine der frühesten Militärziegeleien im Rheinland – mit sechs Brennöfen, die einen umfangreichen und qualitativ hochwertigen Produktausstoß hatten. Doch woher bezogen die Römer den Kalk, um unter anderem ihren berühmten Opus caementitium – bekannt auch als „römischer Beton“ – herzustellen? Das konnte eine Abordnung des Geschichtsvereins Dormagen und der Unteren Denkmalbehörde vor einigen Tagen bei einem Besuch in der Eifel erfahren. In Iversheim existierte eine Kalkbrennerei, die vermutlich in der Zeit von 150 n. Chr. bis 300 n. Chr. betrieben wurde. In sehr eindrucksvollem Zustand sind dort sechs Öfen erhalten, aus denen der Kalk über die nahegelegene Erft nachweislich nach Xanten und möglicherweise auch nach Dormagen geliefert wurde.

Die Kalkbrennerei in Iversheim – einem Stadtteil von Bad Münstereifel – gehört wie die Überreste des Reiterkastells Durnomagus seit 2021 zum UNESCO-Welterbe Niedergermanischer Limes. Bei einer Limes-Fachtagung war der Kontakt durch Franziska Weber vom Geschichtsverein zum Dorfverschönerungsverein Iversheim und dem Tourismusbüro in Bad Münstereifel zustande gekommen.

Geplant ist, dass die beiden Welterbe-Standorte künftig wechselseitig Exkursionen für geschichtliche interessierte Gäste anbieten. In diese neu entstehende Partnerschaft ist auch Haus Bürgel in Monheim mit seinem spätrömischen Kleinkastell einbezogen. So war eine Delegation aus Iversheim Anfang März schon zu Besuch in Dormagen und Bürgel. „Wem unsere Welterbe-Ausstellungen in Dormagen gefallen, für den lohnt sich auf jeden Fall auch ein Ausflug zu den befreundeten Welterbe-Standorten“, sagt der städtische Denkmalschutzbeauftragte Harald Schlimgen.

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