Ihre Lossprechung feierten die jungen Kfz-Mechatroniker mit der Kfz-Innung Krefeld (Foto: Kreishandwerkerschaft)
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Krefeld. Jetzt sind sie offiziell Gesellen: 52 Kfz-Mechatroniker haben ihre Ausbildung in Krefelder Autohäusern und Werkstätten abgeschlossen. Die Kfz-Innung Krefeld erhob sie im Stadtwaldhaus in den Gesellenstand – und kürte einen nicht mehr ganz jungen Jahresbesten.

Zur Lossprechung kam Daniel Tenhagen mit seiner Lieblings-Vespa, einer weißen GTS 300. Mit diesem Roller war er auch schon zur Berufsschule und zu den überbetrieblichen Lehrgängen gefahren, also bewältigte er damit auch den Weg zur feierlichen Lossprechung, dem krönenden Abschluss seiner Ausbildung. Und irgendwie war das wohl ein gutes Omen: Tenhagen wurde Jahresbester unter insgesamt 52 neuen Kfz-Mechatronikern aus Krefeld.

Damit gerechnet hatte er nicht. „Ich wollte einfach nur gut durchkommen“, erzählt der 45-Jährige, der in seinem ersten Berufsleben als Erzieher in einem Krefelder Kinderheim arbeitete. „Irgendwann konnte ich das nicht mehr“, sagt Daniel Tenhagen. Er machte sein Hobby zum neuen Beruf: „Für Zweiräder habe ich immer schon geschwärmt“, lächelt er. Bis zur Ausbildung bei Motor Meccanica Ricci in Linn fuhr er Oldtimer-Zweitakter der Marke Simson aus der ehemaligen DDR, inzwischen ist er von Elektro überzeugt. „Die E-Mobilität ist ein sehr spannendes Thema“, erklärt der Krefelder.

Das sieht Dietmar Lassek genauso. Der Obermeister der Kfz-Innung Krefeld sagt aber auch: „Der Verbrenner ist nicht tot. Mercedes, VW und Ford in den USA bringen gerade Modelle mit hocheffizienten Verbrennermotoren auf den Markt.“ Das zeige die immense Bandbreite im Kfz-Handwerk. „Wenn sich jemand für Motoren und Technik interessiert, ist die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker eine tolle Berufswahl. Unsere Branche ist nicht nur wahnsinnig interessant – hier kann man auch weiterkommen, und zwar sowohl im technischen als auch im kaufmännischen Bereich“, betont Lassek.

Manchmal passiert das sogar schon während der Ausbildung. „Ich wusste schon nach fünf Minuten: Aus dem wird was“, berichtet Pasquale Ricci, Daniel Tenhagens Chef. So kam es, dass Tenhagen als Auszubildender bereits Werkstattleiter bei dem Zweirad-Spezialisten war. „Wir sind ein kleines Unternehmen mit vier Gesellen und dem Chef, und ich finde es toll, dass man hier alles macht, also auch Kundenannahme, Telefonate oder die Ersatzteilebestellung“, erzählt Tenhagen. Er bleibt bei Ricci und peilt als nächstes Ziel die Meisterqualifikation an. Über seinen Beruf sagt er: „Ich sehe jeden Tag meine Erfolge, wenn ich nach Hause gehe.“ Auch in seiner Freizeit spielt das Thema Mobilität eine große Rolle: Mit seiner Lebensgefährtin unternimmt er gerne Touren auf einem seiner insgesamt sieben Zweiräder.

Freuen konnte sich Daniel Tenhagen nicht nur über viele Glückwünsche zu seiner besonderen Leistung. Stefan Vander von der Sparkasse Krefeld überreichte ihm einen Spargutschein in Höhe von 150 Euro. Die zweitbeste Gesellenprüfung hatte Maximilian Schubert abgelegt, der seine Ausbildung bei MAN Truck & Bus in Krefeld absolvierte. Dritter wurde Oliver Kistel von Herbrand Fichtenhain. Mit viel Musik klang die locker gestaltete Lossprechungsfeier aus – die Cover-Band Easy sorgte für beste Unterhaltung.

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