(Foto: DRK Wasserwacht Jan Höpfner)
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Rheinberg/Niederrhein. Es war eine Premiere: Als am Samstag letzter Woche die Rettungsboote des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für den Übungstag ins Wasser gelassen wurden, trainierten erstmals die Wasserwacht aus Hohenstein-Ernstthal mit der Wasserwacht des Kreisverbands Niederrhein gemeinsam. Im Rahmen der Städtepartnerschaft von Rheinberg mit der Stadt Hohenstein-Ernstthal in der Nähe von Chemnitz besuchten sieben DRK´ler den Niederrhein. Natürlich stand neben der Pflege von Freundschaften auch die Weiterbildung auf dem Programm.

Verschiedene Übungsinhalte

Trainiert wurde gemeinsam mit Tauchern die Rettung von verunfallten Tauchern. Bereits freitags wurden die Retter in der Theorie auf mögliche Gefahren und Handgriffe umfassend geschult.

„Die Wasserretter haben auf der Xantener Nordsee trainiert, verunfallte Taucher von ihrem umfangreichen Equipment zu befreien und sie patientengerecht an Bord des Rettungsbootes zu holen. Natürlich gehörte die weitere medizinische Versorgung auf dem Boot sowie die Übergabe an den Rettungsdienst auch dazu“, berichtet Klaus Püttmann, Leiter der DRK-Wasserwacht Niederrhein.

„Es war ein voller Erfolg“, stimmt Jan Höpfner als Präsident des DRK Kreisverbands Niederrhein zu und ist stolz auf seine Mannschaften. „Und keiner wurde seekrank“, fügt er lachend hinzu.

Aktuell besonders wichtig

Gerade im Moment sind gut eingespielte und trainierte Wasserretter besonders notwendig, denn in den letzten Wochen sind zahlreiche Badeunfälle – häufig an Flüssen, Bächen oder offenen Seen – passiert. „Die Temperaturen sind hoch und viele suchen die Abkühlung im Wasser. Natürliches Wasser verlockt zum Schwimmen oder Baden. Aber das kann lebensgefährlich sein“, warnt Klaus Püttmann.

Oft werden die Gefahren unter- und das eigene Können überschätzt, manchmal ist es Leichtsinn und sind Suchtmittel im Spiel. „Auch noch so gute Schwimmer können in Fahrrinnen der Schifffahrt gezogen oder von einem Strudel unter Wasser gezogen werden. Da ist Vorsicht und Vermeidung vor unbewachten Gewässern viel mehr wert, als selbst der bestausgebildetste Rettungsschwimmer“, appelliert der Wasserwacht-Leiter.


Jeder kann ein Leben retten! – Tipps für die heißen Tage

Der Sommer ist da und beschert uns in den nächsten Tagen puren Sonnenschein bei Temperaturen über 30° Grad. Das lockt viele Menschen ins Freie um eine Vielzahl Freizeitmöglichkeiten zu genießen. Jedoch aufgepasst: Jetzt steigt auch wieder die Gefahr von Unfällen und Kreislaufproblemen. Um hier richtig vorbereitet zu sein hat das Deutsche Rote Kreuz Tipps zusammengestellt, damit Sie die schönen Tage des Jahres ausgiebig genießen können.

„Wenn es sehr heiß ist und auch in der Nacht kaum abkühlt, ist das enorm belastend für unseren Körper“, sagt der Leiter der DRK-Wasserwacht Rheinberg Klaus Püttmann. Vor allem ältere Menschen, Säuglinge, Kleinkinder, chronisch Kranke und Obdachlose sind gefährdet. Hitze macht auch all denen besonders zu schaffen, die körperlich schwer arbeiten oder intensiv Sport betreiben.

Vermeiden Sie nach Möglichkeit den Aufenthalt im Freien und körperliche Belastungen – vor allem in der heißesten Zeit des Tages. Der technische Leiter der Wasserwacht Rheinberg Dr. Christian Vorstius rät daher: „Ausreichend nicht-alkoholische Flüssigkeit trinken – zwei bis drei Liter Wasser am Tag wären optimal, auch wenn man gefühlt noch nicht durstig ist.“

Gerade im Hochsommer ist das kühle Nass Anziehungspunkt Nummer Eins für Groß und Klein. Für Kinder kann Spielen im Wasser durch Unachtsamkeit aber auch zur tödlichen Gefahr werden.

In den vergangenen Tagen konnten die Helferinnen und Helfer der Wasserwacht immer wieder unvorsichtige Schwimmer beobachten, die auch mit ihren Kindern im Rhein schwimmen gehen. „In einer Bundeswasserstraße, wie z.B. dem Rhein, schwimmen zu gehen ist lebensgefährlich“, erklärt Klaus Püttmann. „Hier besteht höchste Gefahr, durch nicht erkennbare Unterwasserströmungen in die Fahrrinne der Berufsschifffahrt gezogen zu werden.“

Auch jetzt, wo der Rhein einen normalen Wasserpegel führt, ist der Sog der großen Schiffe sehr stark und auch für erfahrene Schwimmer lebensgefährlich!

Hierüber hinaus können viele Kinder, aber auch viele Erwachsene, heute nicht mehr schwimmen und überschätzen sich.

Um diese und weitere wichtige Maßnahmen aufzufrischen, bieten das DRK und die DRK Wasserwacht in Ihrer Nähe Kurse an. Informationen finden sie unter www.wasserwacht-nordrhein.de. Denn gut vorbereitet macht der Sommer noch mehr Spaß!

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