Mülheim an der Ruhr. Hinter dem chemischen Namen 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd verbirgt sich einer der bedeutendsten Aromastoffe unseres Alltags: Vanillin. Der Stoff verströmt einen unverwechselbaren, intensiven Vanilleduft, dessen Einfluss auf unsere Empfindungen und Entscheidungen häufig unterschätzt wird. Der Geruch von Vanillin ist den meisten Menschen vertraut und wird allgemein als angenehm empfunden. Unterbewusst weckt er ein Gefühl von Geborgenheit und Heimat – geprägt durch die weitverbreitete Verwendung von Vanillin in Lebensmitteln, die uns bereits in der frühen Kindheit begleiten.
Dank dieser positiven Assoziationen ist Vanillin einer der wichtigsten Duftstoffe, wenn es darum geht, unser Verhalten zu beeinflussen – sei es, um Kaufanreize zu setzen oder um Erinnerungen an schöne Momente hervorzurufen.
Da der Bedarf an Vanillin aus natürlichen Quellen (Vanilleschoten) jedoch nicht annähernd gedeckt werden kann, wurden verschiedene mehrstufige Syntheseverfahren entwickelt, um Vanillin aus Erdöl zu gewinnen. Um die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu reduzieren und gleichzeitig kostengünstige Alternativen zu schaffen, kann Vanillin sogar aus Abfallströmen der Zellstoffindustrie elektrochemisch gewonnen werden. Dieser innovative elektrochemische Ligninabbau ersetzt ältere Verfahren, die auf Schwermetallen basierten, und stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Bioraffinerien dar.
In unserer Schauvorlesung, gehalten von unserem Direktor Prof. Siegfried R. Waldvogel, möchten wir Ihnen nicht nur die faszinierende Welt des Vanillins näherbringen, sondern auch innovative Ansätze präsentieren, wie mittels der Elektrochemie aus Abfallströmen, die sonst nur verbrannt werden könnten, wertvolle Substanzen für unseren Alltag gewonnen werden können. So tragen wir aktiv zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Kohlenstoffquellen bei.
Was erwartet Sie?
Wissenschaftliche Einblicke: Erfahren Sie, wie Vanillin aufgebaut ist und auf welche Weisen es synthetisch hergestellt werden kann. Lernen Sie ähnliche aromatische Verbindungen kennen.
Praktische Anwendungen: Entdecken Sie, wie Vanillin in verschiedenen Lebensmitteln und anderen Produkten eingesetzt wird und welchen Einfluss der Duft auf Empfinden und Entscheidungen hat.
Interaktive Verkostung: Genießen Sie Vanille in verschiedenen Darreichungsformen und Produkten bei einer geführten Degustation. Erleben Sie Vanillin und verwandte Aromen mit allen Sinnen. Im Rahmen einer Verkostung haben Sie die Möglichkeit, zu erfahren, wie eine Welt ohne Vanillin schmecken würde und welche Bedeutung dieser Duftstoff für unsere Lebensqualität hat.
Diskussion auf Augenhöhe: Treten Sie mit unseren Wissenschaftler*innen in Kontakt. Stellen Sie Ihre Fragen und tauschen Sie sich mit unseren Expert*innen aus.
Egal, ob Student*in, Kenner*in oder einfach nur Vanille-Liebhaber*in – diese Vorlesung bietet Ihnen wertvolle Informationen und spannende Perspektiven. Lassen Sie sich von der Vielseitigkeit und Bedeutung von Vanillin begeistern!
Die Vorlesung findet am 23.01.25 um 18:00 Uhr am MPI CEC statt. Die Platzzahl ist begrenzt, daher empfehlen wir eine frühzeitige Anmeldung ab Donnerstag, 09. Januar 2025 um 09:30 Uhr, ausschließlich unter folgendem Link: https://plan.events.mpg.de/e/meet-the-scientist-vanillin
Mit der Vorlesungsreihe „Meet the Scientist“ möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, regelmäßig die faszinierende Welt der Wissenschaft zu erkunden und direkt mit führenden Forscher*innen des MPI CEC in Kontakt zu treten. Freuen Sie sich auf weitere spannende Events, bei denen wir Ihnen Einblicke in unsere aktuellen Forschungsprojekte bieten und zeigen, wie Wissenschaft unsere Zukunft gestaltet.
Bei Fragen steht Ihnen das Team der Forschungskommunikation unter info@cec.mpg.de gerne zur Verfügung.
Lassen Sie sich von der Wissenschaft begeistern und erleben Sie, wie Chemie lebendig wird!
Über das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion
Das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion beschäftigt sich mit den grundlegenden chemischen Prozessen, die bei der Speicherung und Umwandlung von Energie eine Rolle spielen. Ziel ist es mithilfe eines umfassenden Verständnisses der Wirkungsweise aktiver Zentren von Katalysatoren, Energie aus erneuerbaren Ressourcen wie Sonne und Wind so zu speichern, dass sie zeit- und ortsunabhängig genutzt werden kann. Das Institut ist in mehrere wissenschaftliche Forschungsabteilungen gegliedert, beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter*innen aus über 50 Nationen und wird überwiegend aus öffentlichen Mitteln von Bund und Ländern gefördert.