Tihange (Belgien)/Mönchengladbach/Düsseldorf/Niederrhein. Die Diskussion über die maroden belgischen Atommeiler dauert seit Jahren. 2003 beschloss Belgien aus der Kernkraft auszusteigen. Der Pannen-Block 2 in Tihange sei nach heftigen Protesten stillgelegt worden. Jetzt habe das belgische Parlament den Ausstieg vom Ausstieg beschlossen. Die Pannen-Reaktoren Doel und Tihange sollten weiterlaufen – sicherer seien diese jedoch nicht geworden, so die ÖDP.
Tihange liege 111 km Luftlinie von Mönchengladbach entfernt. Ein AKW, dazu noch ein unsicheres, stelle in dieser Entfernung für die Menschen in der Stadt ein erhebliches Risiko dar. „Der Beschluss des belgischen Parlaments betrifft die Stadt somit direkt“ so die ÖDP. In der Vergangenheit haben das Land NRW und die grenznahen Kommunen die Stilllegung der belgischen AKWs gefordert. Die Sicherheitslage sei im Zeitablauf nicht besser geworden. Daher sei jetzt ein entschiedener Widerstand von Seiten des Landes und der betroffenen Kommunen erforderlich, so die ÖDP.
„Der Atomphysiker Prof. Dr. Klaus Buchner (damals MdEP, ÖDP) demonstrierte zusammen mit ÖDP-Politikern aus NRW gegen den Weiterbetrieb des belgischen AKWs Tihange in Huy an der Maas“, erinnerte die ÖDP. Der Protest eines renommierten Atomwissenschaftlers müsse ernst genommen werden.
Jetzt sollten nach Entscheidung des belgischen Parlaments die Risiko-Kernkraftwerke weiter betrieben werden. Die ÖDP fragt sich, wie mit dem Leben, der Gesundheit und dem Lebensraum der Menschen in der Region umgegangen werde, wenn Reaktoren nach Pannenserien aufgrund rein wirtschaftlicher Interessen und wider alle technische Vernunft weiter in Betrieb blieben. „Es geht es um die Sicherheit der Menschen! Das Argument der Versorgungssicherheit in Folge des Ukraine-Kriegs kann nicht dafür herhalten, die Menschen in der Region dem Risiko unsicherer AKW auszusetzen“, so die ÖDP.