Duisburg. Mit Hake, Schaufel und vielen bunten Blumen kamen fünf Konfirmandinnen und Konfirmanden der Evangelischen Pfarrgemeinde Homberg in den LVR-Wohnverbund Duisburger Straße. Sie verschönerten gemeinsam mit den dort lebenden Frauen und Männern mit geistiger und mehrfacher Behinderung den Vorgarten. Zustande kam das Zusammentreffen durch den Ökumenischen Konvent in Homberg. Pfarrer Matthias Immer und Gemeindepädagogin Martina Urthel kamen dort mit Barbara van der Hammen, Teamleitung des Homberger LVR-Wohnverbundes, ins Gespräch und entwickelten gemeinsam die Idee zur Pflanzungsaktion.
Seit Jahren legen Immer und Urthel im Rahmen der Konfirmandenarbeit Wert auf erlebnisorientiertes Lernen und dass in der Vorbereitung auf die Konfirmation durch verschiedenste Aktionstage möglichst viel Neues kennengelernt wird und interessante Erfahrungen in der Gemeinde gesammelt werden. So engagierten sich die mittlerweile konfirmierten 20 Jugendlichen unter anderem beim Pfarrfest, im Gottesdienst, bei der Kinderbetreuung, bei einer Stollenbackaktion für ein Altenheim oder aber eben auch für Menschen mit geistiger Behinderung im LVR-Wohnverbund Duisburger Straße.
Bis zur Konfirmation sollte jede und jeder an vier unterschiedlichen Aktionen teilnehmen. Die Aktionen konnte individuell von den Mädchen und Jungs nach einem Baukastenprinzip ausgewählt werden und wurden nach Durchführung auf einer Stempelkarte bestätigt. Die Pflanzaktion in der Duisburger Straße stand in diesem Jahr zum ersten Mal zur Auswahl. Es fanden sich direkt fünf interessierte Mädchen und Jungs, die tatkräftig mit Unterstützung von Pfarrer Immer und Martina Urthel zur Hake und Schaufel griffen und die Duisburger Straße etwas bunter machten. „Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr die Konfirmandinnen und Konfirmanden erstmals bei uns im Wohnverbund begrüßen durften. Nach einer kurzen Einführung in unsere Arbeit, haben wir gemeinsam einen Rundgang durch das Wohnhaus gemacht und sind mit Mitarbeitenden und Bewohnerinnen und Bewohnern ins Gespräch gekommen. Nach der Pflanzungsaktion im Vorgarten haben alle noch gemeinsam Spiele gespielt und sich besser kennengelernt“, berichtet Barbara van der Hammen.
Für alle Fünf war es der erste Besuch in einem solchen Wohnhaus und teilweise auch die erste Begegnung mit Menschen mit geistiger Behinderung. „Anfängliche Berührungsängste wurden durch den Austausch und die gemeinsamen Aktivitäten schnell abgebaut. Durch die herzliche, offene und ehrliche Art der dort lebenden Menschen und die interessanten Gespräche mit den Mitarbeitenden konnten sich die Jugendlichen ihr eigenes Bild machen“, so Pfarrer Immer. Die Mädchen und Jungs waren vom Nachmittag in der Duisburger Straße begeistert. Marlon, 13, der erst nicht wusste, was ihn erwartet, fühlte sich sehr wohl und empfand das Beisammensein als sehr gemütlich. Auch Maike, 14, fand es interessant zu sehen, wie die Menschen mit Behinderung leben und wie sie von den Mitarbeitenden unterstützt werden. Tom, 13, war sehr erstaunt, was sich in den letzten Jahren in der Arbeit für Menschen mit Behinderung getan hat.
Für alle war es eine gelungene Aktion, die wir sicherlich auch den nächsten Konfirmandinnen und Konfirmanden der Evangelischen Pfarrgemeinde Homburg angeboten wird. Nähere Informationen zum LVR-Wohnverbund Duisburger Straße erhalten Interessierte bei Barbara van der Hammen telefonisch unter 02066 468071 oder per Mail an barbara.vanderhammen@lvr.de.
INFO:
Den Verbund Heilpädagogischer Hilfen des Landschaftsverbandes Rheinland bilden das
LVR-HPH-Netz Niederrhein, das LVR-HPH-Netz Ost und das LVR-HPH-Netz West. Das LVR-HPH-Netz Niederrhein bietet differenzierte Dienstleistungsangebote für nahezu 1000 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in den Kreisen Kleve, Wesel und in der Stadt Duisburg.
Über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten in 39 Wohnverbünden und sechs Heilpädagogischen Zentren in 21 Städten und Gemeinden am Niederrhein Beratung, Lebensbegleitung, Unterstützung und weitere Hilfen in den Bereichen Wohnen, Beschäftigung, Bildung und Freizeit.
