Anzeige

Krefeld. In der Nacht zu Montag (22. August) wurde im Krefelder Zoo das fünfte Jungtier der Spitzmaulnashörner Nane (25) und Usoni (22) geboren. Erstmals fand die Geburt auf der neuen Außenanlage statt. Das Nashorn-Freigehege ergänzt die alte Anlage und hat eine Fläche von 2000 Quadratmetern, dazu kommen 1300 Quadratmeter Wege und 400 Quadratmeter Areal für Pflanzen. Mutter Nane fühlte sich hier von Anfang an sehr wohl und hatte somit beste Bedingungen, ihr Junges zur Welt zu bringen. Es kam etwas früher zur Welt, als das Zooteam es erwartet hatte.  

Nashornkuh Nane ist eine erfahrene und ruhige Mutter. Sie kümmerte sich sofort um ihren Nachwuchs. Sehr wahrscheinlich ist es ein weibliches Jungtier. Mit dem Namen werden sich Pfleger und Zooleitung noch ein paar Wochen Zeit lassen. Der Zoo Krefeld setzt die erfolgreiche Zucht der bedrohten afrikanischen Dickhäuter fort und ist damit einzigartig in NRW. Deutschlandweit züchten nur sieben Zoos Spitzmaulnashörner (Berlin, Frankfurt, Hannover, Köln, Krefeld, Leipzig und Magdeburg) und halten insgesamt 20 Tiere. In den letzten zwölf Monaten kam in keinem deutschen Zoo ein Spitzmaulnashorn-Jungtier zur Welt. Europaweit züchten 20 Zoos die bedrohte Tierart und zählen zusammen 81 Tiere. In Europa gab es in den vergangenen zwölf Monaten nur zwei Geburten. Entsprechend wichtig für eine stabile Zoopopulation ist die Geburt des Jungtieres in Krefeld. Das Zuchtbuch für Spitzmaulnashörner führt der Chester Zoo in England. Von dort aus werden die Tiere in allen europäischen Zoos koordiniert. In etwa zwei Jahren wird der Zuchtbuchführer eine Empfehlung für einen neuen Heimatzoo für das gerade geborene Jungtier aussprechen. Da Nashornkuh Nane mit 25 Jahren schon älter ist, muss sich zeigen, ob und wie oft sie noch Nachwuchs bekommen wird.

Spitzmaulnashörner sind vom Aussterben bedroht. In Afrika leben maximal 5500 Tiere in freier Wildbahn, bei den Breitmaulnashörnern sind es dagegen immerhin noch rund 20 000 Tiere. Sie werden massiv wegen ihres Hornes bejagt. Der Zoo Krefeld unterstützt den Schutz von Nashörnern in freier Wildbahn durch die Zusammenarbeit mit dem „Save the Rhino Trust“. der sich weltweit für den Schutz von Nashörnern einsetzt. Zur Eröffnung der neuen Anlage im April überreichte Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen der Direktorin des Trusts, Cathy Dean, einen Scheck in Höhe von 5000 Euro, die für den Nashornschutz in Namibia eingesetzt werden. Mehr Informationen zum Nashornschutz gibt es im Internet unter www.savetherhino.org

Zoobesucher können den jüngsten Zuwachs in Krefeld täglich von 8 bis 17.30 Uhr entweder auf der Außenanlage oder im Dickhäuterhaus sehen.

Beitrag drucken
Anzeige