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Krefeld. Die Stadt Krefeld hat in einer Feierstunde die Teilnehmer an den Olympischen und Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro geehrt. Oberbürgermeister Frank Meyer und der Vorsitzende des Stadtsportbundes, Dieter Hofmann, ließen im Beisein der Olympioniken und zahlreicher Vereinsvertreter die nun schon traditionelle Gedenkplatte in den Boden vor dem Krefelder Rathaus ein.

„Krefeld kann wahrlich stolz auf Sie sein“, sagte Frank Meyer später im historischen Ratssaal an die Sportler gerichtet. „Wäre Krefeld ein Land, würden wir mit zweimal Gold und zweimal Bronze im Medaillenspiegel auf Rang 39 liegen. Doch eine Medaille ist immer nur der Lohn für einen Moment großartigen Erfolges. Mindestens ebenso großen Respekt verdient es, wenn kontinuierlich exzellente Leistung abgeliefert wird. Lassen sich mich hier ein Zitat aus der Formel-1-Welt ausleihen. McLaren-Chef Ron Dennis hat einmal gesagt: ‚Um als Erster anzukommen, muss man erst mal ankommen.‘ Sie alle sind in Olympia angekommen. Das allein schon ist eine ganz besondere Leistung, die Sie vollbracht haben“, sagte er auch in die Richtung der Sportler, die ohne Edelmetall zurückkehrten, nun aber eine Glasstele in Empfang nehmen konnten, die sie an die Spiele erinnert. 

Noch einmal ließ der Oberbürgermeister die großartigen Momente der Spiele aus Krefelder Sicht Revue passieren: „Das Final-Rennen unserer Krefelder Schlagfrau Lisa Schmidla und ihrer Kolleginnen war an Dramatik kaum zu überbieten. Uns allen hat wohl der Atem gestockt, als das Boot nur mit Anlaufschwierigkeiten aus dem Startblock kam. Wie Sie dann doch noch im Schlussspurt die Konkurrenz hinter sich ließen, war am folgenden Tag Stadtgespräch. Auch unsere Hockey-Teams, von denen sechs Spielerinnen und Spieler aus dem Talentschuppen des Crefelder HTC stammen, haben für Aufregung gesorgt und uns mit hauchdünnen Entscheidungen die Nerven geraubt. Am Ende holten beide Mannschaften, Damen und Herren, jeweils Bronze. Besonders erwähnen möchte ich auch eine Ausnahmesportlerin, die zwar dieses Mal keine Medaille mit nach Hause bringen konnte, die das aber in vier Jahren in Tokio sicher nachholen will. Wer die Ringer-Kämpfe verfolgt hat, weiß, dass es Aline Focken dort nun wirklich nicht leicht gemacht worden ist. Die Vize-Weltmeisterin Feng Shou hatte sie schon bezwungen, als sie sich der Schwedin Anna Frensson nach einer umstrittenen Entscheidung geschlagen geben musste.“ Ebenfalls leer gingen die Tennis-Asse des HTC Blau Weiß Krefeld, die Dressurreiter von Gut Auric und der irische Hockeyspieler Ronan Gormley aus. Katharina Krüger, vom Rollstuhltennis-Bundestrainer Christoph Müller aus Krefeld trainiert, unterlag im Achtelfinale. 

Die zweite Gold-Medaille „für Krefeld“ holte Bahnradfahrer Philip Hindes im britischen Nationaltrikot. „Der gebürtige Krefelder Philip Hindes hat die schwierige Aufgabe, als sogenannter Anfahrer das Tempo auf der Bahn vorzugeben und zu halten – und hat das für die Briten bestens gemacht. Vielleicht hätte sich das deutsche Olympiateam dieses Krefelder Talent nicht durch die Lappen gehen lassen sollen“, sagte Meyer. Er dankte im Anschluss auch den Krefelder Vereinen, den Trainern und Ehrenamtlern, die durch viel Fleiß und Arbeit diese Sportler hervorgebracht haben. Ins gleiche Horn stieß Dieter Hofmann, der die Erfolge eine Steilvorlage für den Krefelder Sport nannte. „So etwas gelingt nur durch funktionierende Netzwerke, die wir uns auf die Fahne geschrieben haben und die wir mit nun zehn Krefelder Schulen und der Industrie erweitern wollen.“ 

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