Kfz-Mechatroniker Philip Noortwyck (Mitte) belegte beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks den zweiten Platz in Nordrhein-Westfalen. Dazu gratulierten ihm im Ausbildungszentrum (ÜBA) der Kfz-Innung Krefeld (v.r.) Obermeister Dietmar Lassek, ÜBA-Leiter Wolfgang Mennen, Werkstattmeister Stefan Savokaitis und Betriebsleiter Samuel Bettich von MAN Truck + Bus (Foto: Kfz-Innung)
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Krefeld. Er bringt Maschinen wieder zum Laufen

Der zweitbeste Nachwuchs-Kfz-Mechatroniker in Nordrhein-Westfalen hat seinen Beruf in Krefeld erlernt. Inzwischen sorgt Philip Noortwyck dafür, dass Baustellen laufen.

Beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks belegte Philip Noortwyck den zweiten Platz in Nordrhein-Westfalen. Zuvor hatte er bereits auf Ebene der Handwerkskammer Düsseldorf gewonnen. Beim Landeswettbewerb in Arnsberg mussten er und die übrigen sechs Teilnehmer einigen Fehlern an vorher präparierten Autos auf die Spur kommen und sie beheben. Mal ruckelte ein Dieselmotor, weil der Ladedruckgeber defekt war, mal funktionierte ein Fensterheber nach einem Kurzschluss nicht, mal ging die Beleuchtung nicht an. An einem Hochvoltsystem musste die Spannungsfreiheit festgestellt werden.

Für Philip Noortwyck stellten die insgesamt acht Stationen gewissermaßen erschwerte Bedingungen dar: Der 21-Jährige ist auf größere Fahrzeuge spezialisiert – seinen Beruf erlernte er bei MAN Truck & Bus in Krefeld. Im Januar schloss er die Ausbildung ab, inzwischen bringt er für die Hans Warner GmbH (Langenfeld) mit seiner mobilen Werkstatt auf Baustellen in der Region große Baumaschinen wieder zum Laufen. Auch in Krefeld war er schon im Einsatz: Auf einer Baustelle hatte eine Undichtigkeit im Antriebssystem einen Bagger lahmgelegt.

In solchen Fällen ist Kreativität gefordert: „Ein Bagger ist nicht so vernetzt wie ein Lkw. Vor Ort bin ich oft auf mich alleine gestellt und muss viel improvisieren“, erläutert Noortwyck. Genau das sei aber das Schöne an seinem Job, neben dem Kontakt zu den Kunden. Überhaupt gelte: „Sowohl bei Lkw als auch bei Baggern tauscht man nicht einfach nur Teile aus, wie inzwischen häufig beim Auto, sondern muss noch reparieren.“ Ein wichtiges Thema sei auch die Hydraulik. Mit seinen Fähigkeiten kann Noortwyck ungeduldige Kunden glücklich machen: „Wenn die Maschine oder das Gerät wieder läuft, ist es toll, wie dankbar die Kunden sind“, erzählt er.

Auf den Leistungswettbewerb hatte sich Noortwyck im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum (ÜBA) der Kfz-Innung Krefeld vorbereitet. „Wir haben drei Tage trainiert. Dabei hat Philip sein Wissen aufgefrischt und mehrere Fahrzeuge geprüft, in die ich vorher Fehler eingebaut hatte“, berichtet ÜBA-Leiter Wolfgang Mennen. Er gratulierte dem 21-Jährigen ebenso herzlich zum Erfolg auf Landesebene wie Obermeister Dietmar Lassek von der Kfz-Innung.

Wenn Philip Noortwyck nicht gerade an großen Maschinen arbeitet, schraubt er gerne seinem eigenen Auto. Das ist ein Ford Focus ST mit rund 260 PS und einem 2,5 Liter Turbomotor. „Da geht schon gut was voran“, schmunzelt Noortwyck. Sein Traum ist übrigens ein Ford Mustang von 1967. „Den werde ich mir auf jeden Fall mal erfüllen“, erklärt er.

„Philip braucht die Herausforderung“, weiß Stefan Savokaitis, sein Werkstattmeister während der Ausbildung. Die nächsten Ziele hat der junge Mann denn auch schon im Blick: Er möchte seinen Meister machen. Geplant sei zudem, dass er die Werkstattleitung in der Hauptniederlassung seines Arbeitgebers in Langenfeld übernehme. „Ich habe einen hohen Anspruch an mich selbst“, sagt der 21-Jährige. Wie fühlt es sich denn an, der zweitbeste Nachwuchs-Kfz-Mechatroniker im ganzen Bundesland zu sein? Philip Noortwyck antwortet prompt und bescheiden: „Ist ganz okay.“

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