Digitaler Unterricht in der Klasse 10 der Realschule Volksgarten (Foto: © Stadt MG)
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Mönchengladbach. Laptop statt Heft und Beamer an Stelle einer Tafel – an der Realschule Volksgarten ist digitales Arbeiten bereits Teil des Unterrichts. Mathematik Lehrer Christoph Heussen zeigt verschiedene Kurven und ihre Funktionen dazu. Die Zeiten von Folien, die man auf einem Overheadprojektor übereinander legt, oder das lange Vorzeichnen auf der Tafel sind vorbei.

Am Ende der Stunde werden die Geräte wieder eingesammelt und der nächste Lehrer kann sie für den Unterricht verwenden. Egal ob für die Recherche oder auch die Präsentation, der Einsatz bietet, laut Heussen, viele Möglichkeiten: „Wir sind wirklich froh, dass wir bereits an die schnelle Datenverbindung der Stadt angeschlossen sind und so wirklich gut die digitalen Möglichkeiten nutzen können. Egal ob Bildmaterial oder Filme, alles ist wirklich schnell abrufbar.“

Dabei ist für ihn wichtig, dass Stift und Heft weiter Bestandteil vom Unterricht bleiben. „Unter anderem ist es wichtig, damit auch motorische Fähigkeiten weiter geschult werden. Deswegen ist es gut, wenn beides seinen Einsatz findet, alte und neue Medien. Klar ist aber, dass es dringend Zeit wurde, dass wir den digitalen Bereich so ausbauen können.“

Und so gibt es nicht nur mit den Verantwortlichen der Realschule Volksgarten, sondern mit denen aller Schulen in den kommenden Wochen Gespräche, in denen abgeklärt wird, was die Schulen aus Mitteln des Digitalpaktes anschaffen möchten und können. „Das ist nicht so einfach. Denn unter anderem ist gedeckelt, wie viel Geld für Geräte wie Tablets oder Laptops ausgegeben werden darf.

Abgesehen davon, müssen alle Schulen erst einmal ans Netz angebunden sein und es auch nutzen können“, erklärt Günther Bohnen, Abteilungsleiter für den Bereich Schulbetrieb der Stadt Mönchengladbach.

Um für alle das richtige Paket zu schnüren, hat sich der Fachbereich Schule und Sport auch Experten von außerhalb mit ins Boot geholt, die den Medienentwicklungsplan mit zusammengestellt haben und die auch bei diesen Gesprächen mit beraten.

Was eine gute Datenverbindung angeht, laufen die Arbeiten bereits auf Hochtouren, sagt der Fachbereichsleiter für Schule und Sport Harald Weuthen: „Bis Ende 2021 werden alle Schulstandorte eine schnelle Breitbandversorgung haben. Für uns war wichtig, dass wir diesen Flaschenhals schnell in Angriff nehmen. Wenn also irgendwo in Schulnähe Kabel verlegt werden, kann es gut sein, dass es sich um eine solche Maßnahme handelt.“ Gestemmt werden die Maßnahmen größtenteils aus städtischen Mitteln, für 22 Standorte hat die Stadt nun aber auch 2,57 Millionen Euro Fördermittel des Landes erhalten.

Die Kosten für das Gesamtpaket des Medienentwicklungsplans, mit dem sich die Stadt schon frühzeitig aufgestellt hat, liegen bei rund 17,7 Millionen Euro. Mit den Bundesmitteln des Digitalpaktes können dort rund 15,2 Millionen Euro gefördert werden. „Allerdings haben wir auch schon jetzt alle politischen Gremien darauf aufmerksam gemacht, dass nach 2024 jährlich etwa 2,1 Millionen Euro anfallen, um dann die ersten angeschafften Geräte wieder durch neue zu ersetzen“, sagt Weuthen weiter.

Jetzt geht es aber erst einmal darum, Schule in Sachen Digitalisierung weiter auf einen guten Weg zu bringen und für den Förderzeitraum 2024 schon einmal gut zu begleiten. Denn so ein Einsatz von digitalen Medien im Unterricht, wie unter anderem an der Realschule Volksgarten, soll im wahrsten Sinne des Wortes überall Schule machen können.

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