v.l. ENNI-Vorstand Lutz Hormes, „Kümmerer“ Denis Zierdt und den zuständigen ENNI-Abteilungsleiter Jochen Groenewald (Foto: privat)
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Moers. ENNI setzt nächsten Baustein für mehr Stadtsauberkeit um

Moers soll sauberer werden. Mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen will die ENNI Stadt & Service (ENNI) die Stadtsauberkeit erhöhen und unter anderem stärker gegen wilden Müll und deren Verursacher vorgehen. Dafür gibt es jetzt den sogenannten Kümmerer: Denis Zierdt. Mit seinem Elektrofahrzeug ist der 37-Jährige seit Jahresbeginn im Stadtgebiet unterwegs und begibt sich auf die Spur einer echten Unsitte. Denn wilder Müll – ob achtlos weggeworfen oder gezielt am Straßenrand abgelegt – ist nicht nur ein kleines Ärgernis. „Er verursacht Kosten, schadet der Umwelt und verschandelt das Stadtbild“, sagt ENNI-Vorstand Lutz Hormes.

Dass die ENNI und Moers nun einen Kümmerer haben, kommt nicht von ungefähr. Vielmehr kommt das Unternehmen damit einem Wunsch der Politik und der Moerser Bürger nach. Das hatte eine repräsentative Umfrage der ENNI zur Stadtsauberkeit gezeigt, die danach ein neues Handlungskonzept aufgestellt hat. Das Ziel: In den kommenden drei Jahren soll sich der wilde Müll um ein Viertel reduzieren. Die Kernpunkte des Konzepts: Stärkere Verfolgung der Verursacher, konsequentere Durchsetzung von Bußgeldern und – ein eigener Angestellter, für den als „Kümmerer“ die Stadtsauberkeit die Hauptaufgabe ist. Dieser Kümmerer ist Denis Zierdt.

Für den langjährigen ENNI-Mitarbeiter ist die neue Aufgabe eine tolle Herausforderung. „Der Kontakt mit den Bürgern macht mir Spaß“, sagt der Familienvater, der viel zu tun hat. Beschwerden über wilden Müll, die im Kundenzentrum oder per E-Mail bei ENNI auflaufen, landen direkt auf seinem Schreibtisch. Seine Aufgabe: rausfahren, dokumentieren, mit Zeugen sprechen, Verursacher ermitteln. „Das ist manchmal richtige Detektivarbeit“, sagt Zierdt. In Konfliktfällen versuche er zunächst, zu vermitteln und den Bürgern beratend zur Seite zu stehen. So erinnert er sich an einen Fall einer Haussanierung, bei der die Materialreste außerhalb des Hauses zwischengelagert und von Nachbarn als wilder Müll identifiziert wurden. „Ein anderes Beispiel ist, dass die Abfallbehälter vor Ort zu klein sind“, so Zierdt.

„Dann ist das Problem bereits mit einer größeren Mülltonne gelöst.“ Natürlich gibt es auch die Fälle, in denen die Verursacher ihren Müll wissentlich wild entsorgen. Dann wird durchgegriffen – auch mit Bußgeldern und juristischen Mitteln. „Es ist richtig und wichtig, die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Das soll auch andere abschrecken“, sagt Hormes.

Dabei muss der Abfall natürlich auch verschwinden. In den Bereichen, in denen ENNI für die Straßenreinigung verantwortlich ist, wird Denis Zierdt selbst aktiv und packt den Müll kurzerhand in seinen Elektrotransporter, mit dem er leise und emissionsfrei unterwegs ist. „Das Ziel ist, den wilden Müll möglichst noch an dem Tag zu beseitigen, an dem er gemeldet wurde. Denn da, wo ein Teil liegt, sinkt erfahrungsgemäß die Hemmschwelle, etwas hinzuzustellen.“ Für die Täter indes hat Zierdt nur ein Kopfschütteln übrig. „Denn wer seine Couch oder den alten Fernseher in den Wald kippt, hätte sie auch zum Jostenhof bringen können. Wir holen das Sperrgut ja sogar kostenlos beim Kunden zu Hause ab. Bequemer und kostengünstiger geht’s nun wirklich nicht.“

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