(Foto: © Niederrheinische-IHK/Olivia-Strupp)
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Kreis Kleve/Kreis Wesel. Der „Niederrhein in Zahlen 2019/2020“

Der statistische Jahresbericht der Region Niederrhein macht die Achterbahnfahrt der Wirtschaft in den vergangenen Monaten greifbar: Übernachtungszahlen und Arbeitsmarktdaten verzeichneten in 2019 noch absolute Top-Werte. Doch der Corona-Lockdown führte zu einem historischen Einbruch des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens. Mit der Publikation „Niederrhein in Zahlen 2019/2020“ gibt die Niederrheinische IHK einen Einblick in die Entwicklung der Wirtschaft im vergangenen Jahr und wirft einen ersten Blick auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie.

„Viele der Werte unserer diesjährigen Ausgabe von Niederrhein in Zahlen definieren einen neuen Nullpunkt als niedrigste Werte, die wir jemals erhoben haben. Von nun an ist ihre Entwicklung der Gradmesser für die Erholung unserer Wirtschaft“, so IHK-Referentin Sabine Jürschik. So ist etwa der IHK-Konjunkturklimaindex im Frühsommer auf 71 Punkte abgestürzt – der niedrigste Wert seit dem Beginn des Irakkriegs in 2003.

 

Europas Top-Stahlstandort unter Zugzwang

Duisburg ist der größte Stahlstandort Europas. 18.700 Personen sind direkt bei den ansässigen Stahlunternehmen beschäftigt, die im vergangenen Jahr 14 Mio. Tonnen Stahl produzierten. Das entspricht einem Drittel der deutschen Stahlproduktion. Dahinter steht eine große Logistikleistung: Allein in den Werkshäfen der Stahlindustrie wurden 33 Mio. Tonnen umgeschlagen. Doch die Branche steht unter großem Druck: zum einen wegen der Corona-Pandemie, durch die die Stahlproduktion in der Region in diesem Jahr spürbar zurückgehen wird, zum anderen wegen dem internationalen Marktumfeld. Triebkraft dahinter ist China, dessen Output acht Mal so hoch ist wie zur Jahrtausendwende. Große Hoffnungen für die Stahlindustrie, aber auch für die Schifffahrt, Logistik und andere Dienstleister, liegen daher auf dem 2. Nationalen Stahlgipfel, der im Dezember in Duisburg stattfinden wird.

 

Übernachtungszahlen auf Achterbahnfahrt

Die Corona-Pandemie hat die Freizeitwirtschaft am Niederrhein mit voller Wucht getroffen: Schon im März – zu Beginn der Pandemie – lagen die Übernachtungszahlen um die Hälfte unter den Vorjahreswerten. Dieses Bild hat sich bis zum Beginn der Hochsaison nicht verbessert: Der Kreis Wesel liegt rund ein Drittel, der Kreis Kleve um die Hälfte und die Stadt Duisburg mit einem hohen Anteil an Business-Reisenden gar um zwei Drittel hinter den Vorjahreswerten. Eine zu beobachtende stärkere Konzentration von Urlaubsreisen auf deutsche Ziele könnte helfen, in 2021 wieder deutlich mehr Touristen an den Niederrhein zu holen.

 

Arbeitsmarktaufschwung gestoppt

Die Corona-Pandemie hat die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt jäh gestoppt. Hagelte es Ende 2019 noch neue Rekordwerte, lag die Arbeitslosenquote im Juli 2020 bei 12,8 Prozent in der Stadt Duisburg (höher zuletzt im März 2017), 5,9 Prozent im Kreis Kleve (höher zuletzt im Februar 2018) und 7,0 Prozent im Kreis Wesel (höher zuletzt im April 2017). „Dieser Anstieg ist dank Kurzarbeit noch sehr moderat. Die meisten Unternehmen können so ihre Fachkräfte halten“, so Jürschik. Das werde auch an den intensiven Ausbildungsaktivitäten der Betriebe in der Region deutlich: Rund 3.000 Betriebe bilden ihren Nachwuchs selbst aus, insgesamt mehr als 11.000 Auszubildende. Für das bereits gestartete Ausbildungsjahr sind noch zahlreiche Ausbildungsplätze frei.

Die Broschüre steht im Internet zum Download zur Verfügung unter www.ihk-niederrhein.de/Niederrhein-in-Zahlen.

 


Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 69.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.

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