Pfarrerin z.A. Rebecca Lackmann beim Entzünden der Kerzen für die Verstorbenen während eines Gedenkgottesdienstes im vergangenen Jahr (Foto: privat)
Anzeigen

Essen. Der Älteste starb im Alter von 89 Jahren, die beiden Jüngsten wurden 60 Jahre alt: 14 Essenerinnen und Essener, die im November verstorben sind, mussten in den vergangenen Wochen auf Veranlassung des städtischen Ordnungsamtes eingeäschert und ohne Trauerfeier auf einem Urnengrabfeld bestattet werden – weil niemand da war, der für eine würdige Verabschiedung sorgen konnte. An diese „Unbedachten“ erinnern die christlichen Kirchen und die Stadt Essen in einem gemeinsamen ökumenischen Gedenkgottesdienst am Dienstag, 12. Januar, um 17 Uhr – wegen des derzeitigen Lockdowns allerdings ohne Besucher. Die Aufzeichnung des Gottesdienstes wird eine Woche später auf der Internetseite ack-essen.de veröffentlicht.

Die liturgische Leitung haben Pastoralreferentin Sabine Kotzer und Prädikant Rolf Wessels; für die musikalische Gestaltung sorgt Kreiskantor Thomas Rudolph (Orgel). Im Gottesdienst werden die Namen der Verstorbenen verlesen und in ein Gedenkbuch geschrieben, das in der Kirche ausliegt. Für jeden Namen wird eine Kerze entzündet. „Auf diese Weise wollen wir daran erinnern, dass die Würde eines Menschen nicht mit seinem Tod erlischt“, erklärt die ACK Essen. Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen wird dieser Gottesdienst ohne Besucherinnen und Besucher gefeiert, stattdessen mit der Video-Kamera aufgezeichnet und eine Woche später – am Dienstag, 19. Januar – auf der Homepage ack-essen.de der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Essen veröffentlicht. Außer Oberbürgermeister Thomas Kufen unterstützt auch die FUNKE-Mediengruppe diese Form des Gedenkens: Vor dem jeweiligen Gottesdienst erscheinen in den beiden Essener Tageszeitungen Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ Essen) und Neue Ruhr Zeitung (NRZ) kostenlose Traueranzeigen, in denen die Namen der Verstorbenen aufgeführt sind. Eine Übersicht mit den „Unbedachten“ des Monats November hat die Stadt Essen im Internet auf ihrer Seite essen.de veröffentlicht.

Beitrag drucken
Anzeige