Herbert Fürmann (Foto: Dietrich Hackenberg)
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Duisburg. Für die LINKE ist es nicht nachvollziehbar, dass die DVG keine Möglichkeit sieht, den Beschluss der Bund-Länder-Kommission vom letzten Dienstag zur Reduzierung der Fahrgäste in den Bussen und Bahnen umzusetzen. Das momentan deutlich geringere Verkehrsaufkommen durch Homeoffice und den Ausfall des Schülerverkehrs biete eine enorme Entlastung, vor allem in den morgendlichen Spitzenstunden, und spiele dem Verkehrsanbieter in die Karten. Das Argument‚ „wir haben nicht genug Fahrzeuge“ treffe höchstens auf die Straßenbahnen zu. Aber auch hier sei die Lage durch die zwischenzeitlich reparierten Bahnen und der zurzeit geringeren Auslastung nach Meinung der LINKEN entspannter als noch im vergangenen Jahr. „Wenn nicht genug eigene Busse im Depot der DVG sind, müssen halt zusätzliche Fahrzeuge angemietet werden“, so der verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion, Herbert Fürmann. „Das hat beim Schienenersatzverkehr ja auch funktioniert.“

Nach Ansicht der LINKEN stehen im Augenblick auf dem Markt genügend Busse und Fahrer zur Verfügung, die angemietet werden könnten, um den Gesundheitsschutz im ÖPNV in dieser Stadt zu gewährleisten. Die gesamte Reisebus-Sparte liege zurzeit am Boden und mit dem verbesserten Angebot im Liniennetz der DVG könnten Arbeitsplätze und Firmenexistenzen in der Reisebusbranche gesichert werden. „Wir geben im Augenblick so viel Geld zur Eindämmung der Pandemie aus, dass auch an diesem Punkt nicht gespart werden sollte“, so Fraktionsvorsitzender Erkan Kocalar.

Auch der Hinweis der DVG-Sprecherin Katrin Naß, Fahrgäste sollten ganz einfach einen vollen Bus durchfahren lassen und auf den nächsten warten, erweist sich bei einer Taktung von 30 oder 60 Minuten für DIE LINKE als untauglich. „Und was ist, wenn der dann genauso voll ist?“ fragt Fürmann. „Ganz davon abgesehen, wird wohl kaum ein Arbeitgeber akzeptieren, wenn die Mitarbeiter mit dem Hinweis auf volle Busse regelmäßig eine halbe oder ganze Stunde zu spät auf der Arbeit erscheinen.“ Denn die wenigsten Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln dürften im Augenblick zum Vergnügen stattfinden.

DIE LINKE gibt zu bedenken: Je mehr Fahrgäste man jetzt vergrault und verliert, umso schwieriger wird ein Neustart für den ökologischen öffentlichen Nahverkehr werden.

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