Links: Am Tatort aufgefundener präparierter Pflasterstein, welcher die fahrende S-Bahn beschädigte. Rechts: Das Triebfahrzeug wurde durch die von einer Brücke herabhängenden Pflastersteine stark beschädigt (Fotos: Polizei)
Anzeigen

Velbert. Unbekannte Täter haben am Mittwochabend (17. März 2021) in Velbert-Neviges eine fahrende S-Bahn eines privaten Eisenbahnverkehrsunternehmens schwer beschädigt. Der Lokführer erlitt einen Schock, die im Zug anwesenden 28 weiteren Fahrgäste blieben glücklicherweise unverletzt.

Die Polizei hat noch am Abend umfangreiche Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet und bittet um Zeugenhinweise.

Gegen 20:40 Uhr meldete der 35-jährige Zugführer der S9 auf der Fahrtstrecke in Richtung Wuppertal, dass zwei von einer Fußgängerbrücke der Straße “Zum Hardenberger Schloss” herabhängende Gegenstände die Frontscheibe des Triebfahrzeuges beschädigt hätten. Der Zugführer hatte die Strecke mit circa 100 km/h befahren und unmittelbar nach dem Zusammenstoß eine Notbremsung eingeleitet.

Die alarmierten Einsatzkräfte der Bundes- sowie der Landespolizei stellten vor Ort fest, dass unbekannte Täter zwei Pflastersteine so präpariert hatten, dass sie an einem Nylonseil an einer Fußgängerbrücke befestigt und über den Gleisen gehangen hatten. Die durchfahrende S9 war durch die Pflastersteine im Bereich der Frontscheibe sowie der Verkleidung getroffen und stark beschädigt worden. Der am Triebfahrzeug der S-Bahn entstandene Sachschaden auf circa 7.000 Euro geschätzt.

Die sich zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes im Zug befindlichen Fahrgäste wurden glücklicherweise weder durch den Aufprall, noch durch die vom Zugführer eingeleitete Notbremsung verletzt. Sie wurden aus der Bahn geleitet und anschließend von Einsatzkräften der Bundespolizei durch das Gleisbett der gesperrten Strecke sicher zum nahegelegenen Haltepunkt nach Velbert-Neviges geführt. Von dort wurde die Weiterreise der Fahrgäste durch das private Verkehrsunternehmen organisiert.

Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Nahbereichsfahndung der Polizei wurde unter anderem auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Die flüchtigen Tatverdächtigen konnten im Rahmen erster Ermittlungen jedoch nicht mehr in Tatortnähe angetroffen werden.

Ob die hiesigen Vorkommnisse in Zusammenhang mit zwei weiteren Vorfällen in der Nacht zum 3. März 2021 auf gleicher Fahrtstrecke in Velbert-Neviges stehen, ist derzeit Gegenstand der aktuellen Ermittlungen. Damals wurden an zwei Stellen Bäume in Gleisnähe angesägt oder sogar schon gefällt.

Für die Dauer des Einsatzes wurde die Zugstrecke vollständig gesperrt. Die Sperrung wurde nach Abschluss aller Maßnahmen um 23:45 Uhr wieder freigegeben.

Sachdienliche Hinweise zum Tatgeschehen sowie zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen nimmt die Polizei Velbert, Telefon 02051 / 946 6110, jederzeit entgegen. (ots)

Beitrag drucken
Anzeige