(Foto: privat)
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Kleve. Das Mikroklima in der City verbessern

Nachhaltigkeit, fairer Handel, das Fahrrad als Verkehrsmittel für den Alltag: Ein Pop-up-Store in der Klever Innenstadt informiert in den nächsten Wochen zu diesen und weiteren Themen. Besucher können dort sogar fair gehandelte Produkte wie Lebensmittel und Kleidung erwerben. Zudem können sie sich ansehen, welche Vorteile eine Fassaden- oder Dachbegrünung mit sich bringt – Fördermittel inklusive. Initiiert wird der Pop-up-Store, der bis Ende Juli geöffnet ist, von der Steuerungsgruppe des Projekts „Fairtrade-Stadt Kleve“, für das sich die Stadt Kleve verantwortlich zeichnet.

Die Fassade modernisieren und gleichzeitig das Mikroklima in der Innenstadt positiv beeinflussen: Die Möglichkeit, beides miteinander zu verbinden, bieten Grünfassaden und -dächer. „Grünfassaden haben einen hohen ökologischen und sogar wirtschaftlichen Mehrwert für Innenstädte und die Immobilie“, erklärt Lena Börsting, die als Citymanagerin in Kleve tätig ist. Ein Gründach ist hingegen dezenter, bringt aber ähnliche praktische Vorteile mit sich, weiß Christian Bomblat zu berichten. Er arbeitet seit dem vergangenen Jahr als Klimaschutzmanager in Kleve. Aus seiner Sicht eignen sich viele Dächer in der Innenstadt für eine Begrünung.

„Dafür stehen über das Fassaden- und Hofflächenprogramm sowie weitere Töpfe viele Fördermittel zur Verfügung, über die bis zu 50 Prozent der Investitionen erstattet werden“, so Börsting und Bomblat. Wie genau eine Grünfassade und ein Gründach aussehen können, erfahren Interessierte in einem neuen Pop-up-Store in der Klever Innenstadt, der am Samstag, 19. Juni, offiziell eröffnet wird.

Fairtrade-Stadt Kleve

Das Geschäft befindet sich im Ladenlokal des ehemaligen Café Lust (An der Münze 12), gegenüber der Eisdiele in der Unterstadt. „Wir vereinen hier verschiedene aktuelle Themen, die uns sehr am Herzen liegen“, erzählt Pascale van Koeverden, Radverkehrsbeauftragte der Stadt Kleve und Mitglied der Steuerungsgruppe des Projekts „Fairtrade-Stadt Kleve“. Sie leitet den Pop-up-Store und informiert die Besucher beispielsweise zu nachhaltigen und fair gehandelten Produkten. „Außerdem verkaufen wir auch Fairtrade-Kleidung und – in Kooperation mit dem Eine-Welt-Laden – Fairtrade-Lebensmittel.“ Unterstützt wurde sie bei der Einrichtung des Geschäfts von der „Fairtrade-School“ (Konrad-Adenauer-Gymnasium) und der „Fairtrade-University“ (Hochschule Rhein-Waal).

Das Fahrrad für den Alltag

Auch dem Thema Radfahren kommt im Pop-up-Store eine wichtige Rolle zu. Beispielsweise dem Stadtradeln, das am 21. Juni beginnt und zu dem sich bislang über 500 Klever angemeldet haben. Die Kampagne möchte den Spaß am Radfahren vermitteln und möglichst viele Menschen davon überzeugen, ihr Fahrrad im Alltag öfter zu nutzen.

Gleichzeitig macht van Koeverden auf zwei elektrische Lastenräder aufmerksam, die die Stadt Kleve für ihre Bürgerinnen und Bürger angeschafft hat. „Wer möchte, kann sich eines der Räder kostenfrei ausleihen und damit etwa seine Einkäufe erledigen. Gleiches gilt auch für Gewerbetreibende, die ihre Kundinnen und Kunden beliefern möchten.“ Schon in vielen Städten habe sich ein „Sharing“- Modell für Lastenräder etabliert – das möchte auch Kleve erreichen. Die Lastenräder stehen wechselnd an verschiedenen Ausleihstationen, eines nun vorläufig im Pop-up-Store.

Hintergrund

Das Integrierte Handlungskonzept bildet den Rahmen für die Entwicklung der Innenstadt bis Ende 2022. „Integriert“ bedeutet, dass alle Themenfelder und Funktionen einer Innenstadt berücksichtigt werden (Wohnen, Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und öffentlicher Raum) und dass unterschiedliche Gruppen und Akteure einbezogen werden. Für Kleve wurde 2013 ein Integriertes Handlungskonzept erarbeitet. In diesem Konzept sind drei Themenfelder als Schwerpunkte festgelegt: Öffentlicher Raum, Baukultur und Kommunikation. Gefördert wird das Integrierte Handlungskonzept über die Städtebauförderung von Bund und Land, vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

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