Dr. Eike Jonas Abraham (M.) heißt der 21. Preisträger des Wolfgang Wirichs Förderpreises Handel (Foto: Gesa Francksen)
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Krefeld/Bremen. Zum 21. Mal vergab die in Krefeld ansässige Wolfgang Wirichs Stiftung ihren „Wolfgang Wirichs Förderpreis Handel“. Der Preis ging an Dr. Eike Jonas Abraham für seine Dissertation zum Thema „Einfluss von Retailer Brands auf das Image von Private Label Brands: Eine experimentelle Analyse im Online-Fashionhandel“. Darin untersucht der Preisträger das Online-Kaufverhalten im Modebereich und betrachtet die Wirkung von eigenen Handelsmarken auf Händlermarken.

Mit seiner Arbeit setzte sich Eike Jonas Abraham gegen zahlreiche weitere Bewerber durch, die sich um die renommierte Auszeichnung beworben hatten. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis genießt – wie die Stiftung selbst – im Bereich Handel große Reputation. Wissenschaftlicher Berater des Stiftungs-Kuratoriums ist Prof. Dr. Dirk Möhlenbruch.

In Theorie und Praxis

„Was unseren Preis so besonders macht, ist der Verbindung von Theorie zu Praxis“, erläutert Dr. Siegfried Rauhut, Vorsitzender des Vorstands der Wolfgang Wirichs Stiftung.

Ein Grund dafür ist, dass der Preis seit 2001 an Nachwuchskräfte verliehen wird, die auf dem Gebiet des Warenhandels innovative Leistungen praktischer und wissenschaftlicher Art erbracht haben. „Es werden Arbeiten ausgezeichnet, die einen konkreten Nutzen für die Wirtschaft aufzeigen“, führt Anne Wirichs-Doetsch, Vorsitzende des Kuratoriums der Wolfgang Wirichs Stiftung, aus. Sie ist die Tochter des Unternehmers Wolfgang Wirichs (1922-2005), zu dessen 70. Geburtstag die Stiftung gegründet wurde.

Studium in Bremen

Eike Jonas Abraham lebt in Bremen, wo er auch studiert hat. Er promovierte bei Prof. Dr. Christoph Burmann, dem Leiter des Markstones Institute of Marketing, Branding & Technology der Universität Bremen. Seine Dissertation wurde mit „magna cum laude“ ausgezeichnet – und wurde jetzt noch zusätzlich mit dem Wolfgang Wirichs Förderpreis Handel belohnt.

Mode im Onlinehandel

Für seine Doktorarbeit hat der Preisträger den Mode- oder Fashionbereich des Internet-Handels beleuchtet. Hier ging es ihm speziell darum, welche Wirkung Handelsmarken (die man auch als Haus- oder Eigenmarken kennt) auf das Ansehen sogenannter Händlermarken (Unternehmen, deren Name bedeutender ist als die der von ihm vertriebenen Produkte und Hersteller) haben. Bekannte Händlermarken sind zum Beispiel Aldi oder Tchibo.

Die Menschen verbringen immer mehr Zeit im Internet, besonders häufig beim online-Shopping. Dabei ist die umsatzstärkste Branche in Deutschland der Fashionhandel. Große Onlinehändler bieten viele Modeprodukte an oder sind ganz auf diese Branche spezialisiert. Handelsmarken spielen dabei, ähnlich wie im Lebensmittel-Einzelhandel, eine immer größere Rolle und prägen das Sortiment der Händler und das Kaufverhalten der Konsumenten.

In seiner Dissertation liefert Eike Jonas Abraham interessante Antworten auf die Fragestellung, ob Online-Fashionhändler ihre Händlermarke zur Kennzeichnung ihrer Handelsmarken verwenden sollten – und unter welchen Voraussetzungen dies sinnvoll erscheint.

Ergebnisse für Online-Handel unmittelbar nutzbar

„Meinem Vater war der unmittelbare Praxisbezug und praxisrelevante Lösungen das Wichtigste. Darum wäre diese Arbeit genau in seinem Sinne gewesen“, ist sich Anne Wirichs-Doetsch sicher.

„Für den Online-Handel sind die Erkenntnisse und Handlungs-Empfehlungen von Dr. Abraham zur Ergebnissicherung hoch attraktiv und unmittelbar nutzbar“, betont auch Siegfried Rauhut in seiner Laudatio. „Uns hat die klare Strukturierung seines Forschungsprojektes, dessen Innovationsgehalt, die gelungene Verknüpfung verschiedener Forschungsbereiche, die beeindruckende empirische Fundierung und methodische Exaktheit sowie seine Praxisnähe beeindruckt.“

Aktuelle Problemlösung für den Online-Handel

Dass die Ergebnisse für den Online-Fashionhandel von großer Wichtigkeit sind, davon ist auch Anne Wirichs-Doetsch überzeugt. „Dr. Abraham hat erstmals schriftliche Antworten für den umsatzstärksten Bereich des Internets gegeben. Davon kann der Handel nur profitieren. Damit ist Dr. Abraham ein perfekter Preisträger im Sinne meines Vaters.“

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