Tönisvorst. In rein digitaler Form fand in diesen Tagen die Mitgliederversammlung bei action medeor statt. Hatte man die letztjährige Veranstaltung noch hybrid durchgeführt – also als Präsenzveranstaltung mit online zugeschalteten Mitgliedern –, so kamen die Mitglieder in diesem Jahr ausschließlich virtuell zusammen. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Berichte des Vorstands und des Präsidiums für das Geschäftsjahr 2020.
Für den Vorstand des Medikamentenhilfswerks blickte Sid Peruvemba zurück auf die Aktivitäten des Jahres 2020, gab aber auch ein Bild über die aktuelle Lage im laufenden Jahr. Trotz der Corona-Krise im letzten Jahr konnte sich action medeor positiv entwickeln und seine Umsätze in 2020 zum Teil sogar deutlich steigern. Insgesamt wurden vom Lager Tönisvorst im letzten Jahr 19.637 Pakete mit einem Gesamtgewicht von 492 Tonnen in 75 Länder versandt. Über 1,8 Millionen Menschen profitierten dabei direkt von den Hilfsprojekten von action medeor.
Zu der positiven Geschäftsentwicklung trug auch der neu geschaffene Bereich der Medizintechnik bei. „Wir konnten unsere traditionelle Säule der Medikamentenhilfe sinnvoll um die Medizintechnik ergänzen“, resümierte Peruvemba, und machte deutlich: „Hier geht es nicht nur um die Versorgung mit medizinischen Geräten, sondern auch um Wissenstransfer – nämlich darum, Menschen in der Anwendung, Wartung und Reparatur solcher Geräte zu schulen.“ In diesem Bereich führt action medeor inzwischen viele erfolgreiche Projekte durch. „Wir tragen auf diese Weise dazu bei, die Gesundheitssysteme vor Ort strukturell nachhaltig zu verbessern“, so Peruvemba. Organisatorisch findet die Medizintechnik ihre Heimat in der neuen „action medeor Labworks GmbH“, die Anfang 2021 als Tochtergesellschaft des Vereins gegründet wurde.
Vorstand und Präsidium erläuterten außerdem, dass die Arbeit von action medeor zunehmend internationaler werde. Die Niederlassungen des Hilfswerks in Tansania und Malawi würden dabei eine noch stärkere Rolle spielen, wie Präsident Siegfried Thomaßen erklärte. „Künftig werden noch mehr Projekte direkt von unseren Niederlassungen aus gesteuert und angeschoben“, so Thomaßen, „auch das dient dem Aufbau nachhaltiger Strukturen in diesen Ländern.“
Zur Internationalisierung zählt man bei action medeor außerdem die zunehmende Kooperation mit lokalen Projektpartnern. „Wir setzen in unseren Projekten auf vertrauensvolle Partnerschaften mit Organisationen vor Ort, die eine hohe fachliche Kompetenz, eine genaue Kenntnis der Lage und eine hohe Akzeptanz bei den Menschen haben“, schilderte Peruvemba, „das wollen wir in Zukunft ausbauen.“
Insgesamt sieht sich das Tönisvorster Hilfswerk damit für die Zukunft gut aufgestellt. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und können zuversichtlich nach vorne schauen“, brachte es Präsident Siegfried Thomaßen auf den Punkt. Die Mitglieder von action medeor erteilten Vorstand und Präsidium anschließend vollständige Entlastung und genehmigten den Jahresabschluss und Geschäftsbericht für das Jahr 2020 einstimmig. Ebenfalls einstimmig bestätigten die Mitglieder Professor Dr. Marlis Hochbruck in ihrem Amt als Beisitzerin im Präsidium von action medeor.