Für rund 6.000 Euro muss das frisch modernisierte WC wieder instandgesetzt werden (Foto: Sarah Jockenhöfer, Stadt Bottrop)
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Bottrop. Vor allem die öffentlichen WC-Anlagen stehen im Fokus

Es ist ein Anblick, der dafür sorgt, dass man wieder rückwärts aus der Anlage läuft: eingetretene Türen, abgerissene Seifen- und Handtuchspender und großflächiges Graffiti auf allen Oberflächen. Das ist der aktuelle Anblick auf den öffentlichen Damen und Herren Toiletten am Stadtgarten.

„Das traurige dabei ist der Fakt, dass diese WC-Anlagen erst vor wenigen Wochen komplett modernisiert wurden. Nun müssen wir voraussichtlich weitere 6.000 Euro investieren, um die Schäden zu beheben“, erklärt Christian Bialluch aus dem städtischen Fachbereich Immobilienwirtschaft. Dabei ist dies leider kein Einzelfall. „Nicht umsonst haben wir Anfang des Jahres das Parkhaus am Hauptbahnhof mit einem Rolltor und festen Öffnungszeiten versehen. Auch die WC-Anlagen sind am Bahnhof nur noch über eine Schlüsselausgabe an der Radstation zugänglich. Mit dieser Lösung versuchen wir so gut es geht den Vandalismus gering zu halten“, ergänzt Technischer Beigeordneter Klaus Müller. Die Bauarbeiten am Hauptbahnhof sind mit rund 23.000 Euro zu Buche geschlagen.

Trotz zweimaliger Reinigung und Kontrolle am Tag fallen die WC-Anlagen regelmäßig mutwilligem Vandalismus zum Opfer. Auch die Reinigungskräfte werden dabei indirekt in Mitleidenschaft gezogen. „Aktuell kann der Vorratsraum innerhalb des Torbogens nicht von unseren Reinigungskräften genutzt werden, da das Schlüsselloch mit Sekundenkleber versehen wurde und somit nicht nutzbar ist. Daran erkennt man, dass die Person die Beschädigung geplant hat. Niemand läuft einfach so mit einer Tube Kleber durch die Gegend“, macht Bernd Buskens deutlich.

Als Bezirksbürgermeister möchte Klaus Kalthoff gerne für mehr Sicherheit sorgen. Doch Maßnahmen wie das Installieren von Videokameras auf dem Vorplatz der WC-Anlagen sind kaum umsetzbar. Auf öffentlich gewidmeten Flächen, wie dem Stadtgarten, ist dies nur bei einem großen Gefährdungspotential möglich. Und selbst dann ist eine Anbringung von Kameras in Bereichen eines WC’s als schwierig anzusehen. „Wir sprechen das Thema regelmäßig an, aber die aktuelle Rechtslage bindet uns leider die Hände. Es ist schlimm, dass Bottrop und andere Städte Geld in diese unnötige Instandsetzung stecken müssen, welches an anderer Stelle – wie der Aufwertung von Schulgebäuden – viel dringender benötigt wird.“

In den letzten drei Jahren sind alleine bei der WC-Anlage am Stadtgarten 10.000 Euro in die Schadensbeseitigung geflossen. „Das Geld wird dabei aus dem Budget der allgemeinen Gebäudeunterhaltung genommen, welches dann wiederum an anderen Stellen fehlt“, so Bialluch.

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