Große Freude über die vielen Briefe bei der Behindertenhilfe (Foto: © St. Augustinus Gruppe)
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Neuss. Soziales Schulprojekt: Briefe für Menschen mit geistiger Behinderung

Rund 70 handverzierte Briefe und kunstvoll gestaltete Postkarten haben Schülerinnen der 10. Klasse des Gymnasiums Marienberg in Neuss jetzt der Behindertenhilfe der St. Augustinus Gruppe überreicht. „Ich habe mir beim Malen und Schreiben vorgestellt, wie genau diese Karte im Zimmer eines Menschen steht, der sonst vielleicht keine Post bekommt oder nicht viele Kontakte hat“, sagt Mia Waller, eine der Schülerinnen, die sich mit fünf anderen Mädchen an dem sozialen Projekt der Schule beteiligt hat.

„Die tollen Briefe und Karten werden jetzt von uns Mitarbeitenden an die Klientinnen und Klienten der Behindertenhilfe verteilt, die wenig soziale Beziehungen haben“, sagt Sonja Finkler, Assistentin der Einrichtungsleitung der Behindertenhilfe. Einer von den glücklichen Empfängern ist Jürgen Reichelt. „Ich freue mich sehr über meinen schönen Brief, ich bin genau die richtige Zielgruppe. Meine Eltern sind tot, ich hatte nie viele Freunde und die meisten sind verstorben oder leben weit weg. Ich bin sehr einsam. Wäre ich nicht in eine Wohngruppe der Behindertenhilfe gezogen, ich hätte niemanden mehr.“

Die Briefe und Karten sind in einfacher Sprache geschrieben, enthalten viele Bilder und Zeichnungen. „Wir wissen, dass Menschen mit geistiger oder psychischer Einschränkung Schwierigkeiten haben, lange komplizierte Texte zu lesen. Darum haben wir uns vor allem darauf konzentriert, jeden Brief schön zu gestalten“, erklärt Henriette Bützer, eine der Schülerinnen. „Außerdem haben wir persönliche Wünsche für die Empfänger formuliert, gute Wünsche kann schließlich jeder gebrauchen.“ Aus den Briefen sollen sich Brieffreundschaften entwickeln, es ist kein Muss, aber wenn ein Brief-Empfänger möchte, freuen sich die Schülerinnen über Antworten.

 


Die Behindertenhilfe der St. Augustinus Gruppe setzt sich mit ihren Angeboten in Krefeld, im Rhein-Kreis Neuss und im Rhein-Erft-Kreis mit einem Team von mehr als 680 Mitarbeitenden dafür ein, die Teilhabe von Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen, Abhängigkeitserkrankungen oder geistiger Behinderung am gesellschaftlichen Leben zu sichern und zu stärken. Sie bietet 470 Bewohnern ein Zuhause im stationären Wohnen und rund 500 Klientinnen und Klienten zahlreiche ambulante Dienstleistungen.

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