Hochwasser der Ruhr in Bochum Dahlhausen (Foto: Feuerwehr)
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Niederrhein (Duisburg/Mönchengladbach, Kreis Heinsberg/Kreis Kleve/Kreis Viersen/Kreis Wesel/Rhein-Kreis Neuss). Nach den großen Schäden durch das Sturmtief Bernd in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz läuft vielerorts neben noch notwendigen Evakuierungen und den ersten Aufräumarbeiten auch die Welle der Hilfsbereitschaft an.


Innenministerium NRW: In Gedenken an die Opfer der Unwetterkatastrophe: Reul ordnet Trauerbeflaggung an Flaggen werden zum 16. Juli 2021 auf Halbmast gesetzt

NRW. Das Ministerium des Innern teilt mit:

Innenminister Herbert Reul hat für den Zeitraum von Freitag, 16. Juli 2021, bis einschließlich Montag, 19. Juli 2021, in Gedenken an die Opfer der Unwetterkatastrophe Trauerbeflaggung angeordnet. Die Anordnung gilt für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie der übrigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterliegen.

 


Unwetter sorgt für Ausfälle im Stromnetz

Rhein-Ruhr.

  • Besonders betroffen sind Eifel, Rhein-Erft-Kreis, Kreis Euskirchen, linksrheinischer Rhein-Sieg-Kreis und Ahrtal
  • Westnetz arbeitet mit Hochdruck an der Wiederversorgung
  • Zerstörte und beschädigte Straßen erschweren die Zufahrt zu Anlagen

Die Wetterlage mit Starkregen und die daraus entstandenen Überflutungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sorgen weiterhin für Ausfälle in der Stromversorgung. Der Starkregen hatte in den vergangenen Tagen den Pegel von Flüssen extrem ansteigen und den Boden aufweichen lassen. In einigen Regionen kam es zu schweren Überflutungen und das Wasser steht dort immer noch zum Teil mit sehr hohen Pegeln. Betroffen sind davon auch Anlagen zur Stromversorgung des Westenergie-Verteilnetzbetreibers Westnetz. Dazu gehören Ortsnetzstationen und Umspannanlagen. Aus Sicherheitsgründen wurden und werden diese Anlagen bei eindringendem Wasser abgeschaltet, damit es nicht zu Stromschlägen kommt. Dies führt zu einer Unterbrechung der Stromversorgung. Wenn Umspannanlagen ausfallen, kann es zu großflächigen und länger andauernden Störungen kommen. Die Instandsetzung erfolgt dann systematisch.

Alle verfügbaren Kolleginnen und Kollegen der Westnetz sind seit Mittwoch im Einsatz und arbeiten mit Hochdruck an der Wiederversorgung. Die Umspannanlagen, auf die Westnetz wieder Zugriff hat, werden geprüft, gereinigt und – wenn möglich – wieder in Betrieb genommen. Einige Anlagen standen für mehrere Stunden unter Wasser. Aus Sicherheitsgründen ist eine genaue Prüfung der Anlagen vor ihrer Wiedereinschaltung notwendig. Westnetz betreibt in ihrem gesamten Versorgungsgebiet ca. 1.000 Umspannanlagen. Von den Überschwemmungen direkt betroffen sind derzeit ca. 10. Einzelne sind noch schwer erreichbar, in anderen steht immer noch das Wasser.

Bei größeren Schäden an Umspannanlagen wird daran gearbeitet, die Stromversorgung so schnell wie möglich über Umschaltungen aus anderen Anlagen oder durch Notstromaggregate wiederherzustellen. Westnetz prüft, wo Notstromaggregate gebraucht werden und eingesetzt werden können. Auch Schwestergesellschaften aus dem E.ON-Konzern haben ihre Hilfe angeboten. Notstromaggregate sind aus nicht von der Unwetter-Katastrophe betroffenen Regionen Deutschlands sind bereits im Einsatz oder unterwegs nach Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Durch Wiedereinschaltung von Anlagen, Umleitungen und Notstromaggregate konnten bereits viele Haushalte wiederversorgt werden. In der Spitze lag die Zahl der nicht versorgten Einwohner in der Region der Westnetz bei 200.000. Derzeit sind 102.000 Menschen ohne Strom.

Bei allen Arbeiten ist Westnetz aber auch von der Infrastruktur vor Ort abhängig. Einige Anlagen sind aufgrund zerstörter oder beschädigter Straßen derzeit nicht zu erreichen. An anderen Stellen müssen kilometerlange Umwege gefahren werden. Westnetz setzt zudem Helikopter und Drohnen ein, um die Leitungen und Anlagen aus der Luft zu prüfen und einen Überblick zu erhalten. Eine weitere Herausforderung: An einigen wenigen Stellen drohen Dämme und Sperren zu brechen und dadurch weitere Überflutungen zu verursachen. Auch darauf bereitet sich Westnetz vor. So werden gefährdete Anlagen identifiziert und zusätzlich geschützt.

Bei allen Arbeiten gilt vor Ort: Der Schutz der Kolleginnen und Kollegen und der Menschen in den Regionen hat oberste Priorität.

Hintergrund:

Das Stromnetz kann man sich wie ein Straßennetz vorstellen: Es gibt Autobahnen, Bundestraßen, Landstraßen. In der Stromverteilung entsprechen diese Straßen dem Hochspannungsnetz (110 kV), der Mittelspannung (10 kV) und der Niederspannung (400 V). Städte und größere Orte sind direkt an das Hochspannungsnetz angeschlossen, ebenso große, energieintensive Industrieunternehmen. Kleinere Orte werden in der Regel über das Mittelspannungsnetz versorgt, einzelne Haushalte über die Niederspannungsnetze.

Zentrale Knotenpunkte im Stromnetz, vergleichbar mit Autobahnkreuzen, sind Umspannanlagen. Hier wird die Spannung für die weitere Verteilung in die einzelnen Orte heruntertransformiert. Von den Umspannanalagen geht es weiter in die Trafostationen bzw. die Ortnetzstationen, wo der Energiefluss wiederum in Niederspannung transformiert wird und für unsere Haushalte direkt nutzbar ist. Dies erfolgt von den Trafostationen aus über die Kabelverteilerschränke hin zu den einzelnen Hausanschlüssen.

Wenn Straßen stark beschädigt sind, sind sie nicht mehr befahrbar und müssen repariert werden. Sind sie versperrt durch Geröll, muss geräumt werden. Und bei Verschmutzung müssen sie gereinigt werden. Hiermit vergleichbar ist derzeit die Situation in der Stromversorgung in den Katastrophengebieten von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die größte Herausforderung und Hauptursache für großflächige Versorgungsstörungen sind verschmutzte, beschädigte oder gar zerstörte Umspannanlagen. Dazu kommt, dass nach wie vor Anlagen im Mittel- und Niederspannungsnetz nicht zu erreichen oder nicht begehbar sind, da das Wasser in den überfluteten Regionen, wenn überhaupt, nur langsam zurückgeht. Übertragen auf den Straßenverkehr bedeutet dies: Ein Autobahnkreuz oder eine Bundes- oder Landstraße kann nicht mehr genutzt werden.

Dort, wo elektrische Anlagen nach gründlicher Inspektion den Befund „verschmutzt” erhalten, können sie nach Reinigung und Prüfung wieder zugeschaltet werden. Leichtere Schäden können repariert werden.

Wo aber Anlagen von Wassermassen und Treibgut zerstört wurden, muss neu aufgebaut werden. In diesen Fällen versucht Westnetz über einen zweiten Weg die Versorgung aufzubauen. Dies können Umschaltungen auf andere Leitungen sein, Notstromaggregate oder Provisorien. Damit werden Umleitungen eingerichtet.

Wenn eine Umspannanlage wieder in Betrieb geht, ist die Basis für die Stromversorgung gelegt. Jedoch bedeutet dies nicht sofort auch Strom für die einzelnen Haushalte, denn auch Leitungen und Kabel, die zu den Trafostationen und Kabelverteilerschränken führen und vor dort den Strom in die Haushalte transportieren, sind im Katastrophenfall oft beschädigt und müssen repariert oder ersetzt werden.

Weiterer Hintergrund Technik:

Ein Umspannwerk (auch Umspannanlage) ist Teil des elektrischen Versorgungsnetzes und dient der Verbindung unterschiedlicher Spannungsebenen. Umspannwerke bestehen neben den Leistungstransformatoren immer aus Schaltanlagen, aufgebaut als Freiluftschaltanlage oder in gekapselter Form als gasisolierte Schaltanlage, sowie weiteren Einrichtungen zur Mess- und Regeltechnik. Anlagen ohne Transformatoren werden auch als Lastverteilerwerk (Lastverteiler oder Schaltwerk) bezeichnet.

In einer Transformatorenstation, auch Netzstation, Ortsnetzstation oder kurz Trafostation genannt, wird die elektrische Energie aus dem Mittelspannungsnetz mit einer elektrischen Spannung von 10 kV auf die in Niederspannungsnetzen (Ortsnetzen) verwendeten 400/230 V zur allgemeinen Versorgung transformiert (umgewandelt).

Die erzeugte Elektrizität, z. B. aus Kraftwerken, kommt mit 110.000 Volt Hochspannung in einer Umspannanlage an. Die dort vorhandenen Transformatoren sorgen dafür, dass die Spannung auf 10.000 Volt in sogenannte Mittelspannung „umgespannt” wird. In den Trafostationen wird der Energiefluss dann wiederum in Niederspannung transformiert, denn auf dieser Spannungsebene ist Strom für unsere Haushalte direkt nutzbar. Dann erfolgt im Niederspannungsnetz schließlich die entscheidende Feinverteilung der Elektrizität – und zwar von den Trafostationen über die Kabelverteilerschränke (KVS) hin zu den einzelnen Hausanschlüssen. Die KVS sind Knotenpunkte für elektrische Kabel im Niederspannungsnetz. Über die KVS und die darin enthaltenen Kabel-Sicherungen werden die jeweiligen Stromkabel-Strecken und die daran angeschlossenen Hausanschlüsse abgesichert. Bei einem Störungsfall an einem Kabel lösen die Sicherungen der Kabelstrecke direkt im KVS aus, so dass möglichst wenige Hausanschlüsse oder Kunden von der Störung betroffen sind.

 


Mein Haus steht unter Wasser – was tun?

Essen. Eine Anleitung der Caritas, um sichere und gesunde Wohnbedingungen wiederherzustellen

Ein Albtraum: Das Haus steht unter Wasser. Wichtig ist jetzt, einen klaren Kopf zu behalten und Schritt für Schritt vorzugehen. Die Caritas hat dazu einige Tipps.

Europäische Caritas-Organisationen haben für die Opfer von Flutkatastrophen eine Broschüre mit nützlichen Informationen herausgegeben. Das Wasser aus dem Keller abpumpen – aber nicht zu schnell, damit bestehender Wasserdruck von außen nicht das Mauerwerk beschädigt. Anschließend muss gründlich desinfiziert werden, und zwar am besten mit Natriumhypochlorid. Durchnässte Polster, Kissen und Matratzen muss man entsorgen, Teppiche dagegen können gerettet werden. Die Räume trocknen lassen, Schimmel entfernen, Bauschäden reparieren – „haben Sie Geduld!“, ist ein wichtiger Rat. Verantwortlich für die Broschüre ist der Deutsche Caritasverband.

Broschüre der Caritas: „Mein Haus steht unter Wasser“

 


Aktuelle Lage, Spenden- und Hilfsangebote am Niederrhein (Duisburg/Mönchengladbach, Kreis Heinsberg/Kreis Kleve/Kreis Viersen/Kreis Wesel/Rhein-Kreis Neuss) (wird aktualisiert):

Synodalassessor bittet Gemeinden um Fürbitten für die Betroffenen der Unwetter

Duisburg/Kreis Wesel. Synodalassessor Matthias Immer bittet die Gemeinden im Kirchenkreis Moers darum, die Menschen, die durch die Unwetter der letzten Tage verletzt wurden, Angehörige vermissen oder gar verloren haben und vor dem zerstörten Hab und Gut stehen, in ihre Fürbitten aufzunehmen. Zudem bittet er, in den Gottesdiensten Spenden zu sammeln und auf das Konto zu überweisen, das die Landeskirche gemeinsam mit der Diakonie zugunsten der Betroffenen bei der KD-Bank eingerichtet hat. Das Anschreiben an die Gemeinden findet sich auch unter www.kirche-moers.de.
Synodalassessor Matthias Immer vertritt zurzeit Superintendent Wolfram Syben.

Spendenmöglichkeiten und Anregungen zum Gebet

– IBAN: DE 79 3506 0190 1014 1550 20
– online-Spende: https://www.kd-onlinespende.de/projekt/spendenaufruf-unwetter-katastrophe.html
– Anregung zum Gebet: https://news.ekir.de/meldungen/2021/07/fuerbittengebet-zur-unwetter-katastrophe

 

Krings ruft zu Unwetterhilfen auf 

Mönchengladbach. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings ruft nach den verheerenden Überflutung in NRW und Rheinland-Pfalz zu Spenden auf. Ganze Dörfer und Straßen wurden vollständig überschwemmt, Häuser stürzten ein und viele bangen um ihre Existenz. Noch tragischer ist jedoch, dass auch Menschen in der Flut umgekommen sind oder noch immer vermisst werden. Krings, der auch Staatssekretär im Bundesinnenministerium ist, stellte hierzu fest: „Die Schäden durch Wassermassen sind gewaltig und schlimmer als alles, was wir in unserem Land in den letzten Jahrzehnten gesehen haben. Auch in Mönchengladbach gab es Schäden. Im Vergleich zu den Gebieten südlich von uns sind wir aber noch glimpflich davon gekommen. Ich danke allen Einsatzkräften, aber auch vielen Privatleuten, die bei dem Einsatz geholfen haben.“ Leider sind die Folgen noch lange nicht ausgestanden. Finanzielle Hilfen durch die Länder und den Bund werden derzeit vorbereitet. Günter Krings bittet aber auch um private Spenden für die Betroffenen. Hierzu empfiehlt er die Spendenkonten des Deutschen Roten Kreuz und des Technischen Hilfswerk (THW).

Krings trifft sich am heutigen Nachmittag in der THW-Regionalstelle Mönchengladbach mit Dr. Hans-Ingo Schliwienski, dem THW-Landesbeauftragter für NRW, Wolfram Seegers, dem Leiter der Regionalstelle Mönchengladbach und Thorsten Saal, dem THW-Ortsbeauftragten für Mönchengladbach, um sich über die Einsätze des THW bei der Bekämpfung der Unwetterfolgen informieren zu lassen.

Die Kontoverbindungen lauten:

Deutsches Rotes Kreuz:
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Hochwasser

Stiftung Technisches Hilfswerk (THW)
IBAN: DE03 3705 0198 1900 4433 73
BIC: COLSDE33XXX

(Foto: privat)

 

Hilfeaufruf für Opfer des Starkregens – OB Felix Heinrichs ruft zu Solidarität mit den betroffenen Menschen auf

Mönchengladbach. Nach der Unwetter-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ruft Oberbürgermeister Felix Heinrichs die Mönchengladbacher*innen zur Solidarität mit den Menschen in den betroffenen Regionen auf: „Die Bilder und Nachrichten der letzten Tage haben bei uns allen einen großen Schock ausgelöst. Es ist unfassbar, mit welcher Macht die Wassermassen Zerstörung und Tod gebracht haben. Zum Glück sind wir in Mönchengladbach von den schlimmsten Folgen des Starkregens verschont geblieben. Bis auf vollgelaufene Keller und überflutete Straßen sind wir glimpflich davongekommen. Kein Mensch kam gesundheitlich zu Schaden“, so der Oberbürgermeister.

„Dieses Glück sollte uns alle anspornen, denjenigen zu helfen, die alles in den Fluten verloren haben. Viele Hilfsorganisationen und auch einige Städte haben Spendenkonten eingerichtet, um den Betroffenen zu helfen. Zeigen wir Solidarität mit den Menschen in unserer Region in diesen schweren und ungewissen Stunden“, betont Felix Heinrichs. „Ganz besonders möchte ich mich im Namen der Stadt bei den Feuerwehrleuten, Polizeiangehörigen und Hilfsdiensten bedanken, die in den letzten Tagen in und außerhalb von Mönchengladbach im Einsatz waren. In solchen Katastrophen ist es beruhigend zu wissen, dass es Menschen gibt, die zu jeder Zeit helfen. Gedenken wir daher auch den beiden Feuerwehrmännern aus Altena und Werdohl, die ihren Einsatz nicht überlebt haben“.

Bereits eingerichtete Spendenkonten hat der WDR unter folgendem Link aufgeführt: https://www1.wdr.de/nachrichten/spenden-spendenkonto-betroffene-unwetter-schaeden-100.amp

 

Lebensmittel, Decken und Kleidung für die Flutopfer spenden

Kreis Kleve/Geldern. Kreis Kleve und DRK stellen am Montag zentrale Sammelstelle in Geldern bereit

Der Kreis Kleve unterstützt in Kooperation mit dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die lokalen Hilfskräfte der aktuellen Hochwassergebiete. Wer die Bevölkerung in den betroffenen Regionen mit Sachspenden unterstützen möchte, kann dies ab Montag, 19. Juli, tun.

Zentrale Sammelstelle ist das DRK in Geldern, Henri-Dunant-Straße 2, 47608 Geldern. Dort können die Spenden montags bis donnerstags von 15 bis 18 Uhr abgegeben werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Benötigt werden nicht verderbliche Lebensmittel wie Konserven, Reis, Nudeln und Öl, Hygieneartikel, sowie gut erhaltene Kleidung, Schuhe, Decken und Handtücher. Unterstützt wird die Aktion von der Supermarktkette Kaufland, die ebenfalls Sachmittel spendet.

 

DRK Kreisverband Niederrhein informiert: Jetzt Geldspenden für Hochwasser-Opfer

Kreis Wesel. Alle haben die schrecklichen Bilder vor Augen, was das Hochwasser in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz für Verwüstungen angerichtet hat. „Unsere Kollegen waren Mittwoch und Donnerstag mit einem Wasserrettungsboot in Gemünd im Einsatz und konnten nahezu 50 Menschen retten“, berichtet Jan Höpfner, Präsident des  DRK Kreisverbands Niederrhein.

Aktuell melden sich viele Menschen beim DRK Kreisverband und wollen mit Sachspenden, aber auch persönlich diesen Menschen in Not helfen. „Das ist so berührend, dass sich so Viele einbringen wollen“, so Andreas Bußmann, Vorstandsvorsitzender des DRK Kreisverbands Niederrhein. Derzeit können Sachspenden aber noch nicht eingesetzt werden, da noch nicht klar ist, was benötigt wird. Auch persönliche Hilfe kann aktuell nur durch ausgebildete Einsatzkräfte aus den Katastrophenschutz-Einheiten erbracht werden.

„Bitte fahren Sie deshalb nicht unaufgefordert in diese verwüsteten Gebiete. Es ist einfach für Sie zu gefährlich“, warnt der DRK-Vorstand. „Wenn wir vor Ort wissen, was benötigt wird, informieren wir gern in den Sozialen Medien.“

Was aber derzeit helfen kann, sind Geldspenden. Für die finanzielle Unterstützung der Katastrophen-Opfer hat der DRK-Kreisverband Niederrhein unter dem Stichwort „Hochwasser-Hilfe NRW“ ein Konto eingerichtet.

DRK Kreisverband Niederrhein e.V.
Niederrheinische Sparkasse
IBAN: DE 25 3565 0000 0000 2074 98
BIC: WELADED1WES
Stichwort: „Hochwasser-Hilfe NRW“

 

Keine Konzerte am Wochenende in Hückelhoven

Hückelhoven. Die bis Sonntag geplanten Konzerte der „Sommer im Garten“ Tour in Hückelhoven finden nicht statt.

Aufgrund der zum Teil ernsten Hochwassersituation in einigen Hückelhovener Stadtteilen, ist an Feiern aktuell nicht zu denken. Priorität haben die von den Überflutungen betroffenen Menschen.

Die Abwicklung der gekauften Tickets erfolgt in den nächsten Tagen automatisch durch den Veranstalter.

 

Hochwasserbekämpfung in Wassenberg

Wassenberg. Die aktuellen Starkregenereignisse stellen die Stadt Wassenberg derzeit vor größte Herausforderungen. Die heftigen Regenfälle führten in mehreren Ortsteilen unmittelbar zu überlaufenden Kanälen. Am stärksten betroffen von den Wassermassen waren die Ortsteile Myhl und Wassenberg Süd/Unterstadt. In Ophoven wurden unter Mithilfe der Bevölkerung Sandsäcke entlang des Rurufers angebracht. Insbesondere wurden zahlreiche überflutete Gärten und volllaufende Keller gemeldet. „Leider konnten die Überschwemmungen im jetzigen Ausnahmezustand nicht verhindert werden“, berichtet Bürgermeister Marcel Maurer, der eigens vorzeitig aus seinem Urlaub zurückgekehrt ist.

Maurer sieht sich und die Stadtverwaltung daher denjenigen Einwohnenden gegenüber verpflichtet, die persönlich von den Startregenereignissen betroffen sind und Schäden davongetragen haben. „Wir sind es den Bürgerinnen und Bürgern schuldig, die Situation aufzuarbeiten“, so Maurer. Die Verwaltung prüft derzeit kritisch, welche Ursachen konkret zu den neuerlichen Überschwemmungsereignissen in den betroffenen Ortsteilen geführt haben. In diesem Rahmen wird auch ein Zusammenhang mit der Bundesstraße B221n und die Entwässerungskonzeption des zuständigen Landesbetrieb.NRW untersucht. Unterstützung bei der Beurteilung erhält die Stadt vom Landtagsabgeordneten Thomas Schnelle.

Bürgermeister Maurer: „Eine derartige Lageentwicklung war in dieser Auswirkung nicht vorhersehbar. Umso mehr gilt mein Dank allen Einsatzkräften und insbesondere den Bürgerinnen und Bürgern, die bei der Bewältigung der Wassermassen schnell und entschlossen unterstützt haben.“ Hilfe zur Unterstützung der im Dauereinsatz befindlichen Freiwilligen Feuerwehr Wassenberg kam unter anderem von den Feuerwehren der Städte Düsseldorf, Mönchengladbach, Tönisvorst, Wegberg und Willich sowie insbesondere vom Technischen Hilfswerk, das vor allem mit schweren Pumpen unterstützt hat.

 

Folgen des Starkregens im Naturpark Schwalm-Nette – Wege teilweise nicht begehbar

Kreis Heinsberg/Kreis Kleve/Kreis Viersen. Aufgrund der zurückliegenden Starkregenfälle weist der Naturpark darauf hin, dass gewässernahe Wanderwege und Wege die durch Senken führen, derzeit nicht begehbar sind. Zahlreiche Wege sind blockiert und Rundwanderungen daher gegebenenfalls nicht möglich. Tiefe Pfützen und Wasserflächen sollten nicht durchwartet werden, da Untiefen zu Unfällen führen können. Unterspülungen, Erd- und Uferdurchweichungen sind teilweise nicht auf den ersten Blick erkennbar und stellen eine Gefahr dar.

Ein Überblick über aktuelle Schäden und Gefahren liegt derzeit noch nicht vor. Ob Markierungen der Wege durch den Starkregen beschädigt oder zerstört wurden konnte noch nicht ermittelt werden. Inwieweit Veranstaltungen des Naturparks ausfallen müssen ist zur Zeit noch unklar.

Der Naturpark Schwalm-Nette appelliert an alle Besucher, im Zweifelsfall auf eine Wanderung zu verzichten oder sich auf starke Beeinträchtigung einzustellen.

Informationen finden Interessierte unter www.facebook.com/NaturparkSchwalmNette/

 

Hochwasserwarnung für den Kreis aufgehoben

Rhein-Kreis Neuss. Der Erftverband hat die Hochwasserwarnung für den Rhein-Kreis Neuss aufgehoben. Damit besteht im Kreisgebiet keine Gefahr mehr für Überschwemmungen. Die Erft wird allerdings noch einige Tage mehr Wasser führen als im Normalfall.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Kreisdirektor Dirk Brügge, der auch den Krisenstab geleitet hat, sprechen den Einsatzkräften der Feuerwehren und Hilfsorganisationen sowie in den Verwaltungen ihren Dank aus. „In den letzten Tagen ist hier großartige Arbeit geleistet worden“, so der Landrat und sein Vertreter. „Einsatzkräfte aus dem Kreis werden jetzt verstärkt in den besonders von dem Hochwasser betroffenen Gebieten helfen. Die Menschen brauchen gerade jede Unterstützung und können sich auf unsere Hilfeleistung verlassen“, so Petrauschke und Brügge.

(Foto: GettyImages-538592156)

 

Trauer um die Opfer des Unwetterereignisses in Nordrhein-Westfalen: Stadt setzt Fahnen vor Rathäusern auf Halbmast

Kaarst. In den vergangenen Tagen sind heftige Unwetter mit Starkregen über Nordrhein-Westfalen gezogen, die vielerorts eine Spur der Verwüstung hinterlassen haben. In vielen Städten und Gemeinden sind durch die anhaltenden Regenfälle Flüsse über die Ufer getreten und haben ganze Stadtteile überflutet. Zum Teil wurden ganze Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten. Viele Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen und durch Rettungskräfte in Sicherheit gebracht werden.

Traurige Gewissheit ist nun auch, dass mindestens 30 Menschen durch die Unwetter ihr Leben verloren haben. Bürgermeisterin Baum zeigt sich bestürzt von diesem schrecklichen Ausmaß. „Auch wenn wir in Kaarst dieses Mal von den schlimmen Folgen der Unwetter verschont geblieben sind, sind meine Gedanken bei den Menschen in den Städten von Nordrhein-Westfalen, die es in den letzten Tagen so schwer getroffen hat. Mein Mitgefühl gilt besonders denjenigen, die einen Angehörigen verloren haben.“

Als Zeichen der Trauer und der Solidarität mit den betroffenen Kommunen in NRW hat Baum veranlasst, dass am Kaarster Rathaus und der Verwaltungsdienststelle Büttgen für drei Tage eine Trauerbeflaggung vorgenommen wird.

Nach den Meldungen über das Ausmaß der Unwetterfolgen in Nordrhein-Westfalen erreichte Bürgermeisterin Baum auch ein Anruf aus der Kaarster Partnerstadt Perleberg. Die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt erkundigte sich, ob auch Kaarst von den Starkregenereignissen betroffen sei und bot spontan ihre Unterstützung an. „Ich habe mich sehr über dieses Hilfsangebot gefreut“, sagt Baum. Dies zeige wieder einmal die besondere Bedeutung von Städtepartnerschaften und den Stellenwert der gegenseitigen Unterstützung.

 

Nach Unwetter: Hochwasserlagen in Neuss und Grevenbroich stabil

Neuss/Grevenbroich. Die Hochwasserlagen in Neuss und Grevenbroich ist aktuell stabil und unkritisch. Zu dieser Einschätzung kommt sowohl der Krisenstab des Rhein-Kreises Neuss, als auch die Städte Neuss und Grevenbroich, nach einem aktuellen Austausch mit dem Erftverband.

Aktuell ist nicht mehr damit zu rechnen, dass die Pegelstände noch wesentlich steigen werden. Die Erft wird aber noch einige Tage mehr Wasser führen als im Normalfall. Die Entwicklung des Wasserstandes der Erft in Neuss und Grevenbroich sowie in den südlichen Kreisen und Städten wird weiter engmaschig beobachtet, um bei Bedarf kurzfristig reagieren zu können. In direkter Wassernähe ist aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit trotzdem weiter Vorsicht geboten.

In den nächsten Stunden ist nach gegenwärtigem Kenntnisstand nicht mit schnell steigenden Pegelständen zu rechen. Trotzdem appelliert die Stadt Grevenbroich an die Bürger*innen, sich nicht in unmittelbarer Nähe zur Erft aufzuhalten. Bürgermeister Klaus Krützen dankt allen Einsatzkräften, insbesondere der Feuerwehr Grevenbroich, dem Deutschen Roten Kreuz sowie den Mitarbeiter*innen des städtischen Ordnungsamtes: „Das war ein Einsatz in einer Intensität und Dauer, wie wir es glücklicherweise bisher nur selten erlebt haben. Ich danke allen haupt- und ehrenamtlichen Kräften für ihren großen Einsatz“, so Bürgermeister Krützen.

Der Krisenstab der Stadt Grevenbroich tritt am 19. Juli wieder zusammen. Die Stadtverwaltung Grevenbroich und Bürgermeister Krützen beobachten die Hochwassersituation kontinuierlich und informieren, sobald es neue Entwicklungen gibt. Die gestern eingerichtete Infohotline wird am Nachmittag abgeschaltet.

In Neuss bedankte sich der Erste Beigeordnete Frank Gensler bei allen Einsatzkräften der Feuerwehr und des Ordnungsamtes sowie bei den Kräften und anderen Dienststellen, die in den letzten zwei Tagen im Einsatz waren. „Die Vorbereitung für einen möglichen Ernstfall lief sehr professionell und mit hohem Engagement ab, sodass wir gut auf alles vorbereitet waren. Dafür gilt mein ausdrücklicher Dank!“

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