Technischer Beigeordneter Klaus Müller betont, dass die Sicherheit der Autofahrer und Spaziergänger an erster Stelle stehen und die Entnehme an entsprechenden Straßen und Wegen zeitnah erfolgen soll (Foto: © Stadt Bottrop/Sarah Jockenhöfer)
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Bottrop. Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat den Bäumen im Köllnischen Wald zugesetzt. Rund 200 Buchen sind erkrankt und müssen zum Großteil entnommen werden.

Während einer Ortsbegehung am gestrigen Nachmittag (30. August) hat der städtische Fachbereich Umwelt und Grün gemeinsam mit dem Technischen Beigeordneten Klaus Müller und Dino Rühlemann vom Straßenverkehrsamt den dringenden Handlungsbedarf Vertreter:innen der Ratsparteien und Umweltverbänden erläutert.

Aufgrund der Trockenheit der vergangenen Jahre sind vor allem die Buchenbestände stark in der Vitalität eingeschränkt. Aus diesem Grund wurden die Kontrolldurchgänge deutlich erhöht. Es stellte sich heraus, dass der Buchenbestand beidseits der Lindhorststraße massive Schädigungen durch die Buchenkomplexkrankheit erfahren hat. Bei einer erneuten Begehung ist festgestellt worden, dass die Schädigungen bereits soweit fortgeschritten sind, dass unmittelbarer Handlungsdruck ansteht.

“In dem Waldbereich Stadtteil Eigen sind ca. 200 großkronige Bäume abgestorben bzw. im absterbenden Stadium. Aufgrund der Standorte unmittelbar an der Lindhorststraße, der A2 und den wichtigen Waldwegen kommt man um eine Fällung der Bäume nicht umher”, sagt Ulrich Kollath von Umwelt und Grün. Diese Entnahme muss auch kurzfristig erfolgen, ansonsten drohen unkontrolliert Äste auszubrechen und Spaziergänger sowie Autofahrer zu gefährden. “Wir rechnen damit, dass die Lindhorststraße während der Entnahme im Bereich des Waldes für mehrere Tage vollständig gesperrt wird”, erklärt Dino Rühlemann. Ein genaues Startdatum steht aktuell noch nicht fest.

Abgestorbenes Holz bleibt im Wald

“Wir werden nicht alle der rund 200 abgestorbenen Bäume entnehmen sondern nur diejenigen entlang von Straßen und Hauptwegen, die eine Gefahr für die Menschen darstellen!” betont Technischer Beigeordneter Klaus Müller. Kranke Bäume, die also nicht im Bereich der Straßen oder Wanderwege stehen und somit keine Personen gefährden, werden nicht kontrolliert gefällt. “Wir wissen, dass in jedem Baum viele Tierarten leben. Wir überlassen solche Bäume sich selbst, sodass das ‘Totholz’ von den Waldbewohnern weiter als Lebensraum genutzt werden kann”, sagt der städtische Gärtnereimeister Kai-Uwe Dahm.

Zur Krankheit

Bei der Buchenkomplexkrankheit sind verschiedene Faktoren gleichzeitig oder nacheinander beteiligt. Die Krankheit macht sich durch Absterben verschieden großer Rindenpartien, vom Kronenbereich ausgehend, bemerkbar. In Folge treten dann Stammfäulen auf, die zum Abbau des Holzes und zum Stammbruch führen. Wesentlicher Grund hierfür ist vermutlich die außergewöhnliche Trockenheit der vergangenen Jahre, wodurch die Widerstandsfähigkeit der Bäume stark geschwächt wurde. Die Schadensmeldungen in der Literatur lassen vermuten, dass es sich primär um eine physiologische Störung und nicht um eine ansteckende Krankheit handelt. Sie stehen in den meisten Fällen in einem unmittelbaren Zusammenhang mit Unregelmäßigkeiten im Wasserhaushalt.

Aus Verkehrssicherungsgründen ist in Gefahrenbereichen ein schneller Einschlag erforderlich. Buchen mit abgestorbenen Rinden und Ästen weisen eine fortgeschrittene Holzfäule auf. Sie brechen leicht, auch dann wenn die Krone noch grün ist.

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