v.l.: Jochem Dohmen und Peter Radtke (Sparkasse Krefeld), Christian Küsters (Bürgermeister), Daniel Schlösser (Sparkasse Krefeld) und Hans-Willi Pergens (Stadt Nettetal) (Foto: Stadt Nettetal)
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Nettetal. Nach ziemlich genau einjähriger Zwangspause fand jetzt wieder ein Nettetaler Wirtschaftsfrühstück statt, erstmals im Hotel-Restaurant “Zum Schänzchen”. Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens und Jochem Dohmen, Repräsentant der Sparkasse Krefeld, begrüßten fast 70 Gäste zur 21. Auflage, die unter dem Thema „Nettetal – ein Jahr nach der Kommunalwahl“ stand.

Denn auch die Wahl ist fast genau ein Jahr her und so lange musste der neu gewählte Bürgermeister Christian Küsters warten, um sich in einer größeren Runde mit den Unternehmen der Stadt auszutauschen. „Das persönliche Zusammentreffen kann keine Technik ersetzen“, freute sich Küsters, der auch gleich eine gute Nachricht für die Betriebe hatte: „Wir wollen den Gewerbesteuerhebesatz stabil halten und trotz des aktuellen Haushaltsdefizits nicht erhöhen“. Immerhin hat Nettetal mit 410 Punkten seit vielen Jahren den niedrigsten Gewerbesteuerhebesatz in der Region. „Ein wichtiger Standortfaktor“, findet Küsters. Er hob die Stärken der Seenstadt in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit hervor und rief die Betriebe auf, diese Grenznähe zu nutzen. Angesichts des absehbaren Fachkräftemangels empfahl er, schon früh den Kontakt zur Jugend zu suchen. Dazu gibt es den Tag der offenen Tür in den Betrieben sowie den Verein baseL, der Brücken zwischen den Unternehmen und den Schülern als künftige Fachkräfte baut. Zu den wichtigsten Herausforderungen für die Wirtschaft zählte er den Klimawandel sowie die Digitalisierung.

Einen Personalwechsel vermeldet auch die Sparkasse Krefeld:  Peter Radtke, der sieben Jahre das GewerbekundenCenter für Nettetal geleitet und dabei viele Betriebe beim Wachstumsprozess begleitet hat, wechselt nach Geldern. Sein Nachfolger wurde auch gleich vorgestellt: Daniel Schlösser (34) wird ab dem 1. Oktober die Aufgaben übernehmen und wechselt hierzu von Krefeld nach Nettetal.

Elke Terbeck, Schulleiterin des Rhein-Maas-Berufskollegs sowie der ehemalige Leiter der Lobbericher Zweigstelle, Rudi Wilmen, berichteten von zwei Fluthilfeprojekten. Über 20 Berufsschüler aus den Bereichen Straßenbau und Anlagenmechanik sowie einige Lehrer fahren freitags direkt nach der Schule in das Krisengebiet nach Ahrweiler und helfen dort das ganze Wochenende, überwiegend nachts. Bis in die frühen Morgenstunden werden Wasser- und Stromleitungen installiert und Reparaturarbeiten ausgeführt. Außerdem hat sich eine Gruppe Elektriker um den Hinsbecker Handwerksmeister Udo Claßen zusammengefunden. Nachdem die Gruppe zunächst mehrere Häuser mit Stromanschlüssen versorgt hatte, entstand die Idee, einem älteren Ehepaar ehrenamtlich beim Wiederaufbau ihres Hauses zu helfen. Ziel ist die Renovierung des „Patenhauses“ bis Mitte 2022. Die Gruppe will weitere Handwerker motivieren, ähnliche Projekte zu übernehmen. Benötigt werden hierfür weitere Freiwillige sämtlicher Handwerksberufe sowie Sach- und Geldspenden. Der Verein Human Plus führt unter der Aktion “Nettetal hilft” bei der Deutschen Bank Mönchengladbach ein Spendenkonto (Kontonummer DE71310700240619619000, Verwendungszweck „Projekt Gildenerstraße 4“).

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