Bürgermeister Erik Lierenfeld (Mitte), SVGD-Geschäftsführer Klaus Schmitz (rechts) und Busfahrer Georgios Papcvhintzios (Foto: privat)
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Dormagen. Schnellere Verbindungen, engere Taktungen, zusätzliche Haltepunkte – die Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) hat auf Basis einer umfassenden Analyse des Dormagener Busverkehrs den Busfahrplan angepasst und das Nahverkehrsangebot deutlich ausgeweitet. Insgesamt investiert die Stadt zusätzlich rund 2 Millionen Euro in die Erweiterung und Verbesserung des ÖPNV in Dormagen. Jährlich fließen somit etwa 8 Millionen Euro in das öffentliche Mobilitätsangebot der Stadt.

Mit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 bietet die SVGD erstmals einen On-Demand-Verkehr an. Zwei Fahrzeuge verkehren zunächst parallel zu den Wochenend- (WE) und Nachtexpress-Linien (NE). Beim so genannten On-Demand-Verkehr („Verkehr auf Abruf“) handelt es sich um ein ergänzendes ÖPNV-Angebot, das im Gegensatz zu Bussen und Bahnen nur auf Bestellung per Smartphone-App genutzt werden kann. Eine Fahrplan- und Linienwegbindung gibt es nicht, sondern lediglich festgelegte virtuelle Haltepunkte, wodurch sich das Angebot von der klassischen Taxifahrt unterscheidet. Für das neue Angebot nimmt die Stadt Dormagen jährlich rund 200.000 Euro in die Hand.

„Der neue On-Demand-Verkehr ist eine gute und sinnvolle Ergänzung zum regulären Öffentlichen Personennahverkehr. Damit wollen wir unser Mobilitätsangebot noch attraktiver und außerhalb gelegene Orte in Dormagen zugänglicher machen“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld.

Als Start- und Zielhaltepunkte des On-Demand-Verkehrs stehen 123 StadtBus-Haltestellen sowie 19 zusätzlich eingerichtete Haltepunkte zur Verfügung. Die zusätzlichen Haltepunkte befinden sich in Siedlungen, die mit einem StadtBus nicht erreicht werden können. Als Haltepunkte werden Lichtmaste genutzt. Bedient wird das Angebot online über die App „STADTBUSsi“ des Unternehmens ioki. Sie steht ab 5. Dezember im App Store von Apple und Google Play Store zum Download zur Verfügung. Die Fahrgäste geben in die App ihren Start-​ und Zielort ein sowie die Personenzahl. Die Fahrtwünsche aller Nutzerinnen und Nutzer werden anschließend über einen Algorithmus miteinander kombiniert, per App erhält der Fahrgast den Fahrpreis- und die Abholzeit. Beispielsweise kostet eine Fahrt von Straberg zum Marktplatz rund 7,20 Euro.  Umgesetzt wird der On-Demand-Verkehr von der Berliner Firma CleverShuttle, dem führenden Betreiber von On-Demand-Verkehren in Deutschland.

„Der On-Demand-Verkehr ist ein zentraler Baustein einer nachhaltigeren Mobilität in unserer Stadt. Ich bin mir sicher, dass unsere Fahrgäste stark von dem neuen, sehr flexiblen Angebot profitieren werden“, so SVGD-Geschäftsführer Klaus Schmitz.

Einige Änderungen gibt es zudem im neuen Fahrplan der regulären StadtBus-Linien. Die Linien 881, 882 und 884 fahren künftig im 20-Minutentakt. Die Linie 883 verkehrt zweimal pro Stunde, die WE-Linien samstags ab Betriebsbeginn im 30-Minutentakt. Die Linie 884 fährt neuerdings bis in das Gewerbegebiet Delrath und bis zum Industriegebiet an der B9 mit zwei neuen Haltestellen Gewerbegebiet Delrath in Höhe Aldi Zentrallager und Düsseldorfer Str. in Höhe Einfahrt Amazon. Die Linie 886 wird künftig ringförmig in Rheinfeld verkehren. Ebenso erfolgt eine Harmonisierung der Linienwege der WE-Linien mit den NE-Linien. Eine weitere Linie WE3 – analog zum Linienweg der Linie NE3 – kommt neu hinzu.

Im Innenstadtbereich werden die Linien NE2 und NE3 auf der Strecke zwischen Dormagen Bahnhof und Marktplatz entlang der Haltestellen Im Daubenthal und Gneisenaustr./Radiomuseum geführt. Die Linie NE1 endet am Bahnhof Dormagen und wird ab der Haltestelle Südstraße durchgebunden bis Broich. Die Linie NE2 wird vom Bahnhof Nievenheim durchgebunden bis Ückerath und verkehrt in Nievenheim im Ringverkehr. Die Anpassung der Taktzeiten soll künftig auch noch bessere Anschlussverbindungen an den beiden Dormagener Bahnhöfen gewährleisten. Entsprechend wurden die Fahrplanzeiten so gewählt, dass möglichst viele Zugverbindungen gut erreicht werden können.

„Fahrgäste erreichen einen S-Bahnhaltepunkt oder unsere Innenstadt von jedem Dormagener Stadtteil aus in etwa 30 Minuten. Damit senden wir auch ein Signal an Gelegenheitsautofahrerinnen und -autofahrer, dass es in Dormagen lohnenswert ist, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen – gerade im Interesse der Umwelt“, so Lierenfeld.

Auf der Verbindung Dormagen Bahnhof bis zum Marktplatz fährt die Linie WE1 auf dem Linienweg der Linie 883, die Linie WE2 wird über den Linienweg der Linie 886 geführt. Die Linie WE3 dient als schnellste Verbindung und bedient die Haltestellen Vom-Stein-Str. – Gneisenaustr./Radiomuseum – Im Daubenthal in nur fünf Minuten Fahrzeit.

Durch die Einführung des On-Demand-Verkehrs und das flächendeckende Angebot im Stadtgebiet Dormagen sowie die Durchbindungen der Linien NE1 und NE2 entfallen die bisherigen Anruf-Linien-Taxis ALT2, ALT3, ALT4 und ATL6. Das Anruf-Linien-Taxi ALT5 (Marktplatz – Augustinushaus – Am Niederfeld – Stadtbad Sammys – Dormagen Bf.) verkehrt jedoch weiterhin.

Für die Umsetzung dieses stark erweiterten Angebotes stehen neben den derzeit 13 eingesetzten Bussen künftig weitere acht Hybridbusse des Typs MAN Lion City zur Verfügung – mit viel Freifläche für Rollstühle, Fahrräder, Rollatoren, Kinderwagen und Gepäck. Die gesamte Flotte ist zudem mit kostenlosem WLAN ausgestattet.

Weitere Informationen sind in Kürze unter www.stadtbus-dormagen.de/aktuell zu finden.

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