Die ca. 4 Hektar großen Weide am Wachtenbrinker Weg (Foto: privat)
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Hünxe/Schermbeck. Der Landwirt Dieter Sondermann hat auf einer ca. 4 Hektar großen Weide am Wachtenbrinker Weg in Hünxe/Schermbeck-Mahlberg vierzehn trächtige Mutterkühe artgerecht weiden. Am Morgen des 14. Novembers findet er tote Kälber (frische Zwillingsgeburt) vor. Es wird angenommen, dass es sich um eine selten vorkommende (statistisch rd. 8%) Totgeburt handelt. Von einem dieser Tiere fehlt jedoch das komplette Hinterteil.

Das Gahlener BürgerForum vermutet aufgrund der Fraßmenge, der Fraßspuren und einzelner, vorgefundener Körperteile des Kälbchens, dass hier ein Wolf gefressen hat. Ein Wolfs­berater vom LANUV hat zur Dokumentation Fotos gemacht und etliche Proben genommen, die das Senckenberg Institut in Gelnhausen untersuchen wird, um zu klären, ob Wölfe daran beteiligt waren. Zudem kann man dann auch feststellen, ob eine Totgeburt vorgelegen hat. Zusätzlich hat das Kreisveterinäramt den Kadaver abgeholt und zur pathologischen Untersuchung an das Chemisches- und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) weitergeleitet.

Nachdem das Wolfsrudel um „Gloria“ inzwischen eine Vielzahl an Schafen und einige Ponys gerissen hat, sind nun auch die Rinderzüchter in großer Sorge um ihre in artgerechter Weidehaltung lebenden Tiere und müssen sich fragen: „Wie kann ich meine Tiere sicher vor dem Wolf schützen?“

Eine entsprechende Empfehlung über Schutzzäune sowohl für die Weidehaltung von Pferden als auch für Rinder ist von der Landesregierung NRW (Ministerin Heinen-Esser) bisher nicht erfolgt. Das Gahlener BürgerForum stellt fest, dass Entschädigungen bei Pferde-/Rinderrissen, ebenso wie die Kostenübernahme für das Aufstellen und die Pflege (Freischneiden) sicherer Zäune, nicht geregelt sind. Es bleibt auch anzumerken, dass die wolfsabweisende Einzäunung derart großer Weideflächen erhebliche Mittel binden wird, die auf der anderen Seite dem Natur- und Tierschutz dann fehlen werden.

 

Der Pressemitteilung wurden vom Gahlener Bürgerforum Fotos von den Überresten des Kalbes beigefügt und zur Veröffentlichung freigegeben. Die Redaktion hat sich zur Veröffentlichung eines neutralen Fotos der entsprechenden Weide entschieden und verweist interessierte Leserinnen und Leser für die Fotos auf Rissnummer in der Wolfs-Karte-Gahlen: R 90.

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