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Mülheim an der Ruhr. In der offenen Kirche zusammenstehen

Innehalten, Gemeinschaft spüren, vielleicht eine Kerze Anzünden oder einstimmen ins Gebet – angesichts des Krieges in der Ukraine lädt der Kirchenkreis An der Ruhr weiter zu Friedensgebeten und zur individuellen Einkehr in offene Kirchen ein:

  • donnerstags, 12 Uhr, Friedensgebet in der Petrikirche am Pastor-Barnstein-Platz
  • donnerstags, 18 bis 19 Uhr, offene Kirche in der Johanniskirche an der Aktienstraße 136
  • dienstags, 11 bis 12 Uhr, offene Kirche in der Markuskirche am Springweg 10

Assessorin Dagmar Tietsch-Lipski lädt alle Mülheimerinnen und Mülheimer ein, in den Kirchen zusammenzukommen: „Angesichts des ausbrechenden Krieges hier in Europa fühlen wir uns ohnmächtig. Frieden ist uns von Gott versprochen und dennoch verzweifeln wir daran, ihn zu erreichen. Wir öffnen in diesen Zeiten unsere Kirchen, um vor Ort in Mülheim Gemeinschaft zu finden und um uns gemeinseitig zu stärken. Ausdrücklich möchten wir dazu alle Mülheimerinnen und Mülheimer einladen, ganz gleich, welcher Religion oder Konfession, ganz gleich, ob sie sich kirchlich gebunden fühlen oder nicht.“

Die evangelischen Christen beten in den kommenden Wochen in den Gottesdiensten für den Frieden. Der Kirchenkreis An der Ruhr lädt zum Mitbeten ein:

 

Gott, Schöpfer allen Lebens,
du hast alles ins Dasein gerufen,
Himmel, Erde und Meer sind dein.
Du willst Leben in Fülle für alle deine Kinder,
du bist an unserer Seite in deiner Welt
in jedem Land dieser Erde.
 
Doch wir sehen die Zwietracht, die ausgesät ist
und Wurzeln schlagen will;
Misstrauen, Angst und Vorurteile
zwischen Völkern und Ländern,
zwischen Nachbarn und Familien.
 
Wir hatten gedacht, die Spaltung in Ost und West
wäre längst Vergangenheit.
Doch wir haben uns getäuscht.
Drohkulissen werden neu dekoriert mit alten Feindbildern
von denen wir glaubten,
wir hätten sie längst entsorgt auf dem Sperrmüll der Geschichte.
 
Nun hat er angefangen, der nächste Krieg in Europa.
Wir sehen die Angst der Menschen in der Ukraine,
vor Gewalt und Blutvergießen,
vor Flucht und Vertreibung.
Wir spüren unsere eigene Sorge und Hilflosigkeit
angesichts des Scheiterns aller Diplomatie.
Und wir fragen: Gott, wo bist du?
 
Du bist dort, wo Menschen guten Willens
nach deiner frohen Botschaft leben,
der Botschaft des Friedens und der Versöhnung.
Du bist dort, wo Menschen guten Willens
deinen Weg der Gewaltlosigkeit gehen
und dennoch Unrecht beim Namen nennen.
 
Dafür danken wir dir und bitten dich:
Sei bei uns,
wenn wir in dieser Stunde unsere Ängste und Sorgen teilen
und Ausschau halten nach Hoffnung
für die Menschen in Russland und der Ukraine
und für uns selbst.
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