Spatenstich für den Gebäudebau der Pflegefachschule der Bethanien Akademie und eines neuen Gesundheitszentrums (v. l. n. r.): Christian de Buhr (apoBank), Prof. Dr. Thomas Evers (MAGS), Markus Schroller (Bethanien Akademie), Birsel Kasilmis (Pflegefachschule), Marcus Eidmann (Bethanien-Baukoordinator), Dr. Ralf Engels (Stiftungsvorstand Bethanien), Otfried Kinzel (Stiftungsratsvorsitzender Bethanien), Martin Kenneweg (Vollack-Gruppe) und Thorsten Kamp (Stadt Moers) (Foto: privat)
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Moers. Gebäudebau für Pflegefachschule und Gesundheitszentrum auf dem Campus Bethanien an der Klever Straße soll bereits im nächsten Jahr fertiggestellt werden

Zum symbolischen Spatenstich lud dieser Tage die Stiftung Bethanien Moers auf das an den Parkplatz angrenzende Baugelände auf Höhe der Klever Straße ein. Anlass war der Baubeginn des dort geplanten Gebäudes für die Pflegefachschule der Bethanien Akademie und für ein neues Gesundheitszentrum mit verschiedenen Praxen sowie weiteren Gesundheitsdienstleistern. Auf einer Gesamtfläche von rund 4.200 Quadratmetern baut die

Einheit Köln/Wesseling der Vollack-Gruppe ein dreigeschossiges Gebäude inklusive Sattelgeschoss mit zwei Modulen. Der Bau des ersten Moduls für die Pflegefachschule soll bereits im August 2023 abgeschlossen sein, die Fertigstellung des zweiten Traktes für das Gesundheitszentrum ist für Dezember nächsten Jahres geplant. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf eine Summe von über 14 Millionen Euro, die Bethanien zum größten Teil durch Unterstützung der Ärzte- und Apothekerbank (apoBank) und zum Teil durch Fördermittel des Landes sowie der KfW stemmt.

Mit Einzug in die neuen Räume erweitert die seit 80 Jahren bestehende Pflegefachschule ihre Ausbildungsplätze von 200 auf rund 420 Plätze. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels in der Pflege ist es wichtig, diese Schule zu bauen“, erläuterte Stiftungsvorstand Dr. Ralf Engels und sprach auch vor diesem Hintergrund von einem der wichtigsten, zukunftsweisenden Projekte der Stiftung. Die Bedeutung des Projekts für die gesamte Region unterstrich Prof. Dr. Thomas Evers vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales: „Es ist wichtig, noch mehr auszubilden“, hätte das Land in einer Mängelprognose das Fehlen von rund 23.000 Pflegekräften in Langzeitpflegeeinrichtungen und Krankenhäusern festgestellt. Daher sei der starke Ausbildungsstandort mit Sogwirkung auf umliegende Regionen ein wichtiges Signal. Die neue Pflegefachschule Bethanien befände sich mit einer Fördersumme von insgesamt rund 4,7 Millionen Euro unter den Top-5-Förderprojekten des Landes, so Prof. Evers weiter.

Die Expert:innen für Gesundheitsbauten von Vollack haben die neue Pflegefachschule nach neuesten Standards geplant: In insgesamt zehn Klassenräumen mit modernster Ausstattung für die Ausbildung von Pflegekräften unterrichten später etwa 30 Pflegelehrer:innen Ausbildungskurse mit durchschnittlich 25 Auszubildenden. Kleinere Gruppen können in einer Kreativwerkstatt arbeiten, für die praxisnahe Schulung wird es drei sogenannte Skill-Labs geben – spezielle Räume, die wie Patientenzimmer eingerichtet sind und eine realitätsnahe Einübung von Pflegesituationen möglich machen. „Wir wollen Theorie und Praxis noch näher zusammenbringen“, erklärt Akademieleiter Markus Schroller. Zu diesem Zweck sollen zukünftig auch die an der Pflegeausbildung beteiligten Praxisanleiter:innen noch stärker in die Ausbildung miteinbezogen werden. Zudem wird es Besprechungsräume, Lerninseln als flexible Lernbereiche, Lehrerzimmer, Sekretariate und eine Bibliothek geben. „Wir freuen uns sehr, diese Möglichkeiten in der Ausbildung schon bald hier im Bethanien zu haben“, so die Leiterin der Pflegefachschule Birsel Kasilmis.

Im geplanten Gesundheitszentrum siedeln verschiedene Praxen an: Im Erdgeschoss ziehen die Institutsambulanz für Kinderpsychiatrie und Kinderpsychosomatik (LVR), eine Apotheke und ein Sanitätshaus ein. Im ersten Obergeschoss eine kardiologische Praxis und die Kinderarztpraxis des Medizinischen Versorgungszentrums Bethanien (MVZ). Im zweiten Obergeschoss soll es weitere MVZ-Praxen geben, unter anderem für die Fachbereiche Allgemein- und Gefäßchirurgie, Anästhesie und Schmerztherapie, Allgemeinmedizin sowie Gynäkologie und Geburtshilfe. Die Dependance der Onkologischen Praxis Moers zieht vom bisherigen Standort auf dem Campus Bethanien auf Höhe der Wittfeldstraße ins dritte Obergeschoss des Gesundheitszentrums. Alle dort ansässigen Praxen profitieren von einer guten Vernetzung zum Krankenhaus und den fachlichen Austausch, während Bethanien durch die Ansiedlung das medizinische Angebot erweitert.

So soll das Gebäude für die Pflegefachschule der Bethanien Akademie (linker Gebäudeteil) und für das neue Gesundheitszentrum (rechter Gebäudeteil) auf Höhe der Klever Straße aussehen. Der Eingang des neuen Gebäudes ist später zum Krankenhaus gewandt (Quelle: Vollack)
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