Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der Paul Moor-Schule machten sich mit zwei Eseln und einem Pony auf die 16 Kilometer lange Spendenwanderung. Das Signal zum Start gaben Oberbürgermeister Felix Heinrichs (2. v. r.) und Schulleiterin Marion Middendorp (3. v. r.) (Foto: Caritasverband)
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Mönchengladbach. Mit einer Spendenwanderung hat die Schulgemeinschaft der Paul Moor-Schule Menschen und Tiere in der Ukraine unterstützt. Zum Start kam Oberbürgermeister Felix Heinrichs in die Förderschule des Caritasverbandes mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung.

„Ich mache heute mit, weil ich den Menschen in der Ukraine helfen möchte“, sagt Tim Küppers. Er habe einen Freund, dessen Großeltern in dem angegriffenen Land leben, erzählt der 17-Jährige und greift dabei nach seinem Batik-Schal in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb. Schon deshalb ist es für ihn keine Frage, für den guten Zweck heute die weiteste Strecke seines bisherigen Lebens zu gehen: 16 Kilometer liegen vor ihm.

Tim ist nicht allein: Zwölf Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen Iris Schiller, Jutta Ahlers, Sarah Kohn und Alexandra Schlegel gehören zu der Gruppe der Paul Moor-Schule, außerdem die Esel Pino und Oskar und Pony Heidi. Schon seit Tagen haben die Kinder und Jugendlichen bei Eltern, Bekannten und Freunden gesammelt, und so landen bereits vor dem Start der Wanderung viele Münzen und Scheine in den Spendendosen. Dazu trägt auch Oberbürgermeister Felix Heinrichs bei, der den Schülern zum Start persönlich seinen Respekt bekundet. „Ich finde das toll, das ihr das macht und euch so für andere einsetzt, die wirklich Hilfe brauchen“, sagt der Oberbürgermeister. Was ihn besonders freut: „Es ist großartig, dass hier in der Paul Moor-Schule diejenigen, die selber immer mal wieder Spenden bekommen, jetzt etwas für andere tun und helfen“, betont Heinrichs.

Dann geht es los: Begleitet vom Beifall der gesamten Schulgemeinschaft macht sich die Gruppe mit ihren selbst gebastelten Spendendosen, blau-gelben Flaggen und „Peace“-Fahnen auf den Weg durch den Hardter Wald und über Leloh nach Lüttelforst. In dem Ortsteil der Gemeinde Schwalmtal erwartet sie der dortige Förderverein auf dem Dorfplatz. Hier gibt es eine Stärkung für Zwei- und Vierbeiner, bevor sie den zweiten Teil der Spendenwanderung unter die Füße und Hufe nehmen.

Seit Wochen beschäftigt das Schicksal der Menschen in der Ukraine die rund 130 Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte der Paul Moor-Schule. „Jeden Freitag treffen wir uns in der Pause alle zum Friedensgebet, und unser Raum der Stille ist inzwischen ein Ukraine-Gedenkort“, berichtet Schulleiterin Marion Middendorp. Ein Schüler ist kurz vor dem Krieg mit seiner Familie an den Niederrhein gekommen, erzählt ihr Stellvertreter Jörg Frank – auch deshalb haben die Kinder und Jugendlichen einen Bezug zu den Ereignissen in der Ukraine.

Die Idee zur Spendenwanderung ist im Lehrerkollegium entstanden. Die erwanderten Spenden sind für die Hilfsorganisation Equiwent bestimmt, die seit Beginn des Krieges Direkthilfe an der rumänisch-ukrainischen Grenze leistet. Dort finden ankommende Flüchtlinge und deren Tiere Unterkunft, Nahrung, medizinische Hilfe und Unterstützung jeder Art.  „Außerdem versorgt die Organisation ein Krankenhaus und ein Waisenhaus in der Ukraine mit dringend benötigten Medikamenten und Nahrungsmitteln“, sagt Lehrerin Iris Schiller. Auf dem Gelände der Paul Moor-Schule leben zahlreiche Tiere, die auch Bestandteil des Unterrichts sind. „Auch Tiere leiden unter dem Krieg, und deshalb finden wir es schön, dass wir mit Equiwent eine Organisation gefunden haben, die für Menschen und Tiere etwas tut“, erläutert Iris Schiller.

Die Aktion werde von der gesamten Schulgemeinschaft getragen und passe zum aktuellen Caritas-Motto „Das schaffen wir gemeinsam“, sagt Jörg Frank. Und Schulleiterin Marion Middendorp erklärt: „Ich bin einfach stolz auf die Kolleginnen und Kollegen sowie Schülerinnen und Schüler, dass sie eine so tolle Aktion auf die Beine gestellt haben, auch wenn der Hintergrund natürlich todtraurig ist.“

Am Ende des Tages haben alle Wanderer die 16 Kilometer bei bester Stimmung geschafft – und nicht nur das: Rund 2.000 Euro haben die Schülerinnen und Schüler gesammelt, wobei Banküberweisungen noch gar nicht berücksichtigt sind. Wer die Aktion noch unterstützen möchte, kann spenden: Equiwent Hilfsorganisation, IBAN DE39 4126 2501 6405 7495 00, Verwendungszweck: Ukraine/Spendenlauf PMS.

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