(Foto: Frank Börner MdL)
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Duisburg. Zu den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Duisburg-Hamborn gaben die beiden Landtagskandidaten für den Duisburger Norden, Dennis Erle von der FDP und Frank Börner MdL von der SPD sowie Ratsherr Frank Heidenreich (CDU) Stellungnahmen ab. Mittags veröffentlichte die Stadtverwaltung Duisburg schon ein Statement vom Oberbürgermeister Sören Link auf ihrer Facebook-Seite.

Dennis Erle: Keine Bühne für lebensgefährliche Wild-West-Fantasien von Schwerkriminellen

Dennis Erle (Foto: privat)

Dennis Erle, Landtagskandidat der FDP erklärte mittags in einer Pressemitteilung: „Der Gewaltausbruch auf dem Altmarkt in Hamborn ist schockierend – vollkommen überraschend ist er leider nicht: Ich bin in Duisburg geboren und aufgewachsen, die wachsende Problematik der Clankriminalität sowie das Gewaltpotential im Rockermilieu sind nicht erst seit gestern bekannt. Die Schießerei mitten am Tag hätte schnell unschuldige Menschenleben kosten können und ist die traurige Folge falsch verstandenen Wegschauens in der Politik. Ich bedanke mich daher auch ausdrücklich bei der Polizei, die schnell vor Ort war und wohl Schlimmeres verhindert hat. Umso wichtiger ist es, dass CDU und FDP seit 2017 den Kampf gegen die Clans aufgenommen haben: Rekordeinstellungen bei der Polizei, systematische Razzien im Milieu und konsequenteste Strafverfolgung. Diese Innenpolitik muss fortgesetzt werden. Um es ganz klar zu sagen: Wir leben in einem Rechtsstaat, in dem Recht und Ordnung gelten, nicht das Recht des Stärkeren. Mit Blick auf die Ereignisse auf dem Altmarkt erwarte ich eine lückenlose Aufklärung. Unsere Stadt ist nicht die Bühne für die lebensgefährlichen Wild-West-Fantasien von Schwerkriminellen, daran darf es keinen Zweifel geben.“

Frank Börner: Behörden müssen Drogenhandel und illegales Glücksspiel zerschlagen

Frank Börner MdL (Foto: privat)

Der SPD-Landtagsabgeordnete Frank Börner zeigt sich entsetzt und fassungslos über die gestrigen Ereignisse am Hamborner Altmarkt. „Das sind Szenen, wie man sie sonst nur aus schlechten Filmen kennt. Ich bin einfach nur froh, dass keine Passanten oder Polizist:innen verletzt worden sind. Wir können uns alle bei den Polizeieinsatzkräften für ihr schnelles und umsichtiges Handeln bedanken.“, erklärt Börner.

Geschätzt 80 – 100 Personen haben sich eine Schießerei mitten in Duisburg geliefert. Vier Verletzte durch Schüsse und 15 Festnahmen, die dem Clan- bzw. Rockermilieu zuzuordnen sind – das ist die Bilanz des Abends laut Polizeisprecher Hausch. Die umfangreichen Ermittlungen sind abzuwarten.

Dass diese Rocker-Fehde mitten in einem Wohnviertel ausgetragen wurde, demonstriert das Überlegenheitsgefühl und der fehlende Respekt vor dem Strafgesetzbuch der Beteiligten. Hier muss der Rechtsstaat mit aller Härte durchgreifen. Die Behörden müssen die Geschäftsmodelle des organisierten Verbrechens, wie Drogenhandel und illegales Glücksspiel, zerschlagen. Nur so kommt man auch an die Hintermänner. Wir wollen die Bosse und nicht nur die Boten hinter Gittern sehen.

Das geht aber nicht, wenn Innenminister Reul (CDU) auf der einen Seite mehr Sicherheit verspricht und auf der anderen Seite Stellen bei der Polizei in Duisburg abbaut. „Das ist der falsche Weg und ein fatales Signal an die kriminelle Szene in der Stadt“, meint Börner. „Wir brauchen Profis bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität, einen langen Atem und eine gut durchdachte Strategie. Reuls Strategie für mehr Sicherheit im Duisburger Norden ist gestern Abend gescheitert.“

Frank Heidenreich: Weiter Null-Toleranz-Strategie und Stärkung der Polizei

Frank Heidenreich (Foto: Carsten Paul)

„Die Vorkommnisse auf dem Hamborn Altmark sind erschreckend und nicht zu tolerieren. Hier zeigt sich, dass eine konsequente Aufstockung unserer Polizei weiter gehen muss. Die CDU geführte Landesregierung mit Herbert Reul ist da mit Ihrer Null-Toleranz-Strategie und der Stärkung der Polizei absolut auf dem richtigen Weg. Ein Zurück zum Wegschauen, wie es die SPD aller Kutschaty und Jäger getan haben, rächt sich jetzt. Die Zeiten, wo unsere Polizei, mit Blitzmarathons beschäftigt wurden, darf es nicht mehr geben!“, teilte Ratsherr Frank Heidenreich, der auch Vorsitzender der CDU im Stadtbezirk Hamborn ist, schockiert mit.

 

Sören Link: Hundertschaft der Polizei im Duisburger Norden belassen

Oberbürgermeister Sören Link (Foto: © Zoltan Leskovar)

Ein Statement von Oberbürgermeister Sören Link zu den gestrigen Ereignissen in Duisburg-Hamborn: „Ich bin schockiert und traurig. Natürlich müssen wir abwarten, was die polizeilichen Ermittlungen zu den gestrigen Ereignissen in Hamborn ergeben. Klar scheint: hier wurden Auseinandersetzungen im Rocker und Clanmilieu auf offener Straße ausgetragen, unbeteiligte Menschen wurden in Lebensgefahr gebracht. Ein ganzer Stadtteil wurde in Angst und Schrecken versetzt. Ich habe Innenminister Reul heute in einem Telefonat um ein klares Bekenntnis dazu gebeten, die Hundertschaft der Polizei im Duisburger Norden zu belassen. In meinen Augen ist das alternativlos. Rocker- und Clankriminalität ist ein deutschlandweites Problem und den Bürgerinnen und Bürger fehlt zunehmend das Verständnis für das, was sich teilweise direkt vor ihren Haustüren abspielt. Hier muss der Rechtsstaat mit aller Härte durchgreifen. Diese Taten müssen bis ins letzte Detail aufgeklärt werden und sie dürfen sich nicht wiederholen.“

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