Mülheim an der Ruhr. Für sein Stück „Oma Monika – was war?“ wird Milan Gather mit dem Mülheimer KinderStückePreis 2022 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Gezeigt wurde bei den 47. Mülheimer Theatertagen die Uraufführung des Jungen Ensemble Stuttgart. Regie führte Milan Gather selbst.
Das Stück verhandele Lebens- und Zeitlinien in einer „berührenden Jonglage des Seins“, erklärte die Jury, die nach 80-minütiger Debatte einstimmig für den „großen Wurf“ votierte. Insbesondere würdigte sie, wie sich die Situation der Figuren auch „sprachmusikalisch“ ausdrücke sowie die Kraft des Stücks, „Generationen zu vereinen“. Der Jury gehörten dieses Jahr die Kulturjournalistin Dorothea Marcus, der Regisseur und Theaterleiter Alexander Riemenschneider und die Autorin Theresia Walser an.
„Oma Monika – was war?“ beschäftigt sich mit dem Thema Demenz. Das Stück erzählt von Balthasar, der während eines längeren Aufenthalts bei seiner Oma entdeckt, dass diese nicht nur Wörter beim Kreuzworträtsel, sondern auch Erinnerungen vergisst und Verwandte verwechselt.
Milan Gather war das erste Mal zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Der Schauspieler, Autor und Regisseur ist Ensemblemitglied des Jungen Ensemble Stuttgart. Sein erstes Stück „Astronauten“ wurde 2020 zu mehreren Festivals eingeladen.
Zum siebten Mal vergab in diesem Jahr auch eine Jugend-Jury ihren eigenen Preis. Die fünf Mülheimer Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren zeichneten „Zeugs“ von Raoul Biltgen aus. In ihrer Würdigung lobten sie: „Das Stück zeigt, dass jeder sein kann, wer und wie er will.“
Der Wettbewerb um den ebenfalls mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikpreis 2022 läuft noch bis zum 26. Mai. Bis dahin sind noch die Gastspiele von Elfriede Jelineks „Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen!“, Akın Emanuel Şipals „Mutter Vater Land“ und Sarah Kilters „White Passing“ in Mülheim zu sehen.
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