Blicken auf 10 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit zurück: Beigeordnete Dörte Schall (3.v.r) mit den Kooperationspartnerinnen von pro familia und der Fachstelle Frühe Hilfen des Jugendamtes (Foto: © Stadt MG)
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Mönchengladbach. In der Beratung von Schwangeren und Eltern

Pro familia Mönchengladbach und der städtische Fachbereich Kinder, Jugend und Familie blicken auf zehn erfolgreiche Jahre der gemeinsamen Unterstützung von Schwangeren und Eltern im Mönchengladbacher Netzwerk Frühe Hilfen zurück. Seit Dezember 2012 arbeiten Familienhebammen im Team der Schwangerenberatungsstelle von pro familia. Immer dann, wenn Schwangere und werdende Eltern aus Mönchengladbach Unterstützung anfragen, sind bei pro familia auch die Familienhebammen zur Stelle.

Familienhebammen sind Hebammen mit einer umfangreichen gesundheits- und beratungsorientierten Weiterbildung. Sie gehen zu den Familien nach Hause, unterstützen durch Gespräche, geben konkrete Hilfestellung und wertvolle Tipps. Als Teil des multiprofessionellen Teams von pro familia können sie bei umfangreicheren Fragestellungen jederzeit auf das ärztliche, psychologische und sozial-rechtliche Fachwissen der Kolleginnen zurückgreifen. Eine gute Verankerung im Netzwerk Frühe Hilfen ist für die bedarfsorientierte Versorgung selbstverständlich.

„Die Familienhebammen sind ein wichtiger Baustein für Familien innerhalb der Frühen Hilfen“, erläutert Beigeordnete Dörte Schall. In Kooperation mit der Fachstelle Frühe Hilfen konnten bereits mehr als 320 Mütter, Väter und Familien in der Schwangerschaft und dem ersten Jahr nach der Geburt begleitet und werden. „Wir bedanken uns bei den Mitarbeiterinnen von pro familia für ihre fachkundige und immer am Bedarf der Ratsuchenden orientierte Arbeit!“

„Als Fachverband ist pro familia sehr daran interessiert, die Versorgung von Frauen und Männern so bedarfsorientiert wie möglich zu gestalten. Familienhebammen leisten hierbei einen wertvollen Beitrag im Angebotsspektrum“, betont Rita Kühn, Geschäftsführerin des pro familia Landesverbands NRW. Den großen Gewinn, den der Einsatz von Familienhebammen für die tägliche Arbeit von pro familia mit sich bringt, bestätigt auch die Leiterin der Beratungsstelle, Janina Horn-Tilke. „Die Unterstützung durch Familienhebammen in der vertrauten häuslichen Umgebung ist die perfekte Ergänzung unseres langjährigen Beratungsangebots zu allen Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und erster Elternzeit.“

Hebammen haben für die Familien einen besonderen Stellenwert. „Als Familienhebamme ins Haus zu kommen, gibt uns erstmal einen Vertrauensvorschuss“, sagt Familienhebamme Claudia Wolsing: „Hebammen werden als Partnerinnen in herausfordernden Zeiten geschätzt. Dass wir die Vertraulichkeit unserer Gespräche so ernst nehmen, schafft den Boden auch wirklich schwierige Themen zu besprechen“. Vertraulichkeit ist für die Mitarbeiterinnen von pro familia ein hohes Gut. „Wir arbeiten als Familienhebammen präventiv und unternehmen nichts gegen den Willen der Ratsuchenden“. ergänzt Bernadette Nopper.

Die Familienhebamme ist bereits von Anfang an dabei. Sie erlebt in ihrer täglichen Arbeit immer wieder, wie schnell Frauen und Männer in belastenden Schwangerschaften oder in der ersten Zeit mit dem Baby an den Rand ihrer Kräfte kommen können „Die Gründe für den Wunsch nach Unterstützung können sehr unterschiedlich sein. Ideal ist es immer, wenn wir die Familien schon in der Schwangerschaft kennenlernen und frühzeitig gemeinsam Weichen zur Entlastung stellen können,“ betont Nopper. Im Fokus der Familienhebammen stehen deshalb nicht nur die Gesundheit von Mutter und Kind, sondern auch Unsicherheiten im Umgang mit dem Baby, partnerschaftliche Konflikte, finanzielle Nöte, psychische Vorbelastungen oder Fragen rund um Sexualität und Verhütung.

Die Vielfalt der Unterstützungswünsche fordert von den Familienhebammen hohe Sensibilität und ein breites Fachwissen. Das bringen die langjährig erfahrenen Familienhebammen bei pro familia mit. Regelmäßige Fortbildung und Qualitätszirkel sind für sie selbstverständlich. Die Einbettung ins fachlich breit aufgestellte Team gewährleistet zudem eine Mitversorgung durch andere Fachkräfte auf kurzem Wege, wenn dies angebracht und gewünscht ist.

Zwei- bis dreimal pro Woche kommen die Familienhebammen zu den Familien nach Hause. „Wir geben Anleitung zur Versorgung des Babys, unterstützen den Bindungsaufbau, geben Anleitung zur altersgerechten Beschäftigung oder ermutigen bestehende Gesundheits- und Versorgungs-angebote zu nutzen. Wenn nötig begleiten wir die Frauen oder Männer auch mal zum Kinderarzt oder auf Ämter“ ergänzt Familienhebamme Ruth Bernards. Damit die bedarfsorientierte Beratung rundum gelingt, steht pro familia in engem Kontakt zur Fachstelle Frühe Hilfen der Stadt Mönchengladbach.

Samira Hlaouit ist Leitung der Fachstelle Frühe Hilfen und des Mönchengladbacher Netzwerks Frühe Hilfen. Der Einsatz von Familienhebammen ist für sie ein Erfolgsmodell. „Der Bedarf nach Unterstützung durch Familienhebammen ist in den vergangenen zehn Jahren immer weitergewachsen. Ich freue mich deshalb sehr, mit pro familia eine fachkompetente und an den Unterstützungswünschen der Ratsuchenden orientierte Kooperationspartnerin zu haben.“

Die Zusammenarbeit zwischen pro familia und der Fachstelle Frühe Hilfen verläuft nach all den Jahren fast schon kollegial. So wundert es auch nicht, dass Angebotserweiterungen gemeinsam an den Start gebracht werden, wenn zusätzlicher Bedarf erkannt wird. Das neuste Angebot der Familienhebammen bei pro familia ist eine tägliche Sprechstunde für Ratsuchende. Dieses Angebot gibt es nun seit einem Jahr und auch hier ist die Nachfrage gewaltig.

Der Wunsch junger Familien nach Unterstützung in der aufregenden Zeit rund um Geburt und Schwangerschaft wird auch weiterhin anhalten. pro familia sieht sich mit dem fachlich breit aufgestellten Team dafür gut gewappnet und wird auch zukünftig an der Weiterentwicklung passgenauer Angebote arbeiten.

Schwangere und werdende Eltern, die an Beratung oder einer Unterstützung durch Familienhebammen interessiert sind, können sich täglich bei pro familia in der Sprechstunde der Familienhebammen unter 02166/6786661 oder familienhebammen.mg@profamilia.de melden. Zur Fachstelle Frühe Hilfen kann unter 02161/253514 Kontakt aufgenommen werden.

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