Krefeld. Erstmalig vergibt der Ortsvorstand der IG Metall Krefeld den IGM Aurel, die Auszeichnung für Betreuen, Beteiligen, Begeistern, an einen Arbeitgeber: Die beiden Geschäftsführer der Siempelkamp Giesserei in Krefeld. Im Dezember beschloss das Ortsparlament das Engagement und den Einsatz des Unternehmens für seine Mitarbeiter entsprechend zu würdigen. Am Freitag, den 3.2.23, wurde der Preis an die Geschäftsführung überreicht.
Gewerkschaftliches Handeln ist seit der Gründung der Industriegewerkschaft Metall geprägt durch gemeinsames Einsetzen für ein gutes Arbeitsumfeld. Dafür stehen die 3B: Betreuen, Beteiligen, Begeistern. Immer wieder treten im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld diese Dinge in der Aufmerksamkeit in den Hintergrund, wenn es um schwierige Entscheidungen, wie Arbeitsplatzabbau, Werksschließungen oder Lohnauseinandersetzungen geht. Umso mehr sollen auch die positiven Beispiele von Einsatz, Kreativität und Beispielhaftigkeit hervorgehoben werden. Aus diesem Grund zeichnet die IGM Krefeld seit vielen Jahren einzelne Akteure, Gremien, Ausschüsse oder Arbeitskreise aus, die sich in besonderer Weise für die IGM Krefeld stark gemacht haben. In Gedenken an den bekannten Krefelder Gewerkschafter Aurel Billstein wurde dieser Preis „3B-Aurel“ genannt.
Auf Vorschlag von Ralf Claessen, Geschäftsführer der IGM Krefeld, wurde in der Sitzung des Ortsvorstandes der Geschäftsführung der Siempelkamp Giesserei diese Auszeichnung zuerkannt. Das ist das erste Mal, dass die IG Metall Krefeld einen Arbeitgeber derart ausgezeichnet hat. „Das soll die aktive Tarifpolitik, das partnerschaftliche Miteinander von Betrieb, Betriebsrat und Gewerkschaft und die zukunftsgerichtete Strategie des Unternehmens und der Leitung für eine nachhaltige Standort- und Arbeitsplatzsicherung würdigen“; erläutert Ralf Claessen: „In einem schwierigen Branchenumfeld hat die Geschäftsführung die richtigen Weichen gestellt und gemeinsam und rechtzeitig gehandelt. Das Unternehmen steht heute gut da und hat darüber hinaus einen Organisationsgrad von über 80%.“ Hervorgehoben wurde auch das gelebte Miteinander, gegenseitige Wertschätzung und die soziale Verantwortung die durch die beiden Geschäftsführer der Siempelkamp Giesserei, Dirk Howe und Dr. Georg Geier, im Unternehmen etabliert wurden.
Nach der Übergabe des Preises durch den Ortsvorstand der IG Metall am Freitag, den 3.2., war Dirk Howe sichtlich erfreut: „Belegschaft und Unternehmensführung haben in einer gebeutelten Branche einen schwierigen Weg hinter sich gebracht. Umso schöner, wenn nun nach dem wirtschaftlichen Erfolg auch die Partner, die uns auf diesem Weg begleitet haben, diesen Erfolg anerkennen. In diesem Zusammenhang wollen wir uns auch ganz herzlich für die konstruktive Zusammenarbeit mit der IG Metall bedanken.“
Seit 2016 hat sich die Management der medial wohl bekanntesten Eisengießerei Deutschlands auf den Weg gemacht, das Unternehmen nachhaltig auszurichten. Stolz ist man bei der Siempelkamp Giesserei, dass heute Bauteile aus Krefeld in vielen Zukunftsbranchen weltweit nachgefragt werden. Egal ob zur Energieerzeugung aus Wasserstoff, der Gewinnung von Metallen, wie Kupfer, Nickel oder Seltene Erden, für die Energiewende, der Elektromobilität oder der Digitalisierung – überall ist ein Stück Siempelkamp drinnen. „Die gemeinsame Entwicklung stärkt uns auch die zukünftigen Herausforderungen – Klimaschutz und demographischer Wandel -erfolgreich zu meistern“, ist sich Dirk Howe sicher. „Als Gewerkschaft können wir das nur unterstützen und sind sicher, dass der Standort Deutschland mit vorbildlichen Arbeitgebern, wie der Siempelkamp Giesserei, weiterhin attraktiv bleibt und gute Bedingungen für die Mitarbeitenden bietet“, ergänzt Ralf Claessen.
