Sie unterstützen das Aktionsbündnis #daspinkekreuz im Februar 2022 (v.l.): Silke Mempel, Dr. Roland Nolte, Alexandra Nolte, Labrador Lenny mit pinkem Schal, Nicole Nöthen, Anja Steinhoff, Sabine Günnel und Vera Badder (Archivfoto: privat)
Anzeige

Neukirchen-Vluyn. Jüngst war der regionalen Presse von Seiten der Kiesindustrie zu entnehmen, man verstehe die Dauerempörung aus Neukirchen-Vluyn nicht.

Das ist richtig. Offensichtlich möchte man nicht verstehen, dass es im Kern der Sache nicht um die Streichung einzelner lokaler Flächen, sondern vielmehr um den Umgang mit dem Thema Kies, endlicher Rohstoffe, Nachhaltigkeit und schließlich den Menschen selbst geht.

Dennoch fühlt sich der hiesige Widerstand durch diese Formulierung in seinem Bemühen geadelt!

Kiesabbau (Symbolbild)

Gerne soll die Dauerempörung daher an dieser Stelle nochmals anschaulich erläutert werden. In der nunmehr dritten Offenlage feiert sich der RVR ob der sonst unerreichten Geschwindigkeit der Ausarbeitung, wird dabei den eigenen Ansprüchen nicht gerecht und stolpert über die selbst gesteckten Ziele. Um dem Urteil des OVG Münster gerecht zu werden und den Versorgungszeitraum von 20, anstatt 25 Jahren zu erfüllen, hat der RVR die ausgewiesene Gesamtfläche von ca. 1160 ha um 20 % auf ca. 930 ha reduziert. Ob der Eile wegen aber dabei versäumt die neuen Zahlen des stets hochgehaltenen und hochgelobten Geologischen Dienstes mit einzuarbeiten. Dieser stellt in seinem Gutachten für das vergangene Jahr 2022 einen Rückgang der jährlichen Abgrabungsfläche von 43 ha/a auf 36 ha/a fest. 36 ha/a für 20 Jahre ergibt eine Gesamtfläche von „nur noch“ 720 ha! Nochmal mehr als 20 % weniger! Es ist dabei schon satirisch, dass man mit 930 ha und 36 ha/a wieder einen Versorgungszeitraum von ziemlich exakt 25 Jahren ausgewiesen hat – der Dauer, welche das OVG explizit abgeurteilt hat.

Als Drehbuch – undenkbar!

Dies und viele weitere inhaltliche sowie semantische Stilblüten in der Begründung des RVR, sowie der schiere Daten- und Dokumentenwust, welche dem gemeinen Bürger nahezu unerschließbar bleibt geben ausreichend Stoff für die nächste Runde an Einwendungen und ggf. nachfolgenden Klagen.

Dabei mutet es schon beinahe nicht mehr befremdlich an, neue Einsprüche zu verfassen, während die Synopsis der Einsprüche der zweiten Offenlage noch nicht einmal einsehbar ist.

#DasPinkeKreuz wird stärker als je zuvor deutlich machen, warum Dauerempörung nötig und angebracht ist. Die neuen Einsprüche unterstützen ganz explizit alle betroffenen Städte und Kommunen und zielen auf die Gesamtheit des Themas.

Niederschwellige Hilfe und Informationen gibt es wieder ab dem 12. Februar, jeden Sonntag um 15 Uhr bei den Mahnwachen auf dem Hof Noltanien in Neukirchen-Vluyn, wie immer mit Kaffee und Kuchen.

Beitrag drucken
Anzeigen