Elisabeth Fittgen und Axel Berg mit dem "Daisyplayer" (Foto: Tina Kühn)
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Dormagen. Als sehbehinderter Mensch am Alltag, am Leben teilzunehmen, ist eine große Herausforderung. Immer wieder aufs Neue erhält die Vorsitzende der Selbsthilfegruppe für Sehbehinderte Dormagen, Elisabeth Fittgen, Anrufe von neuen Betroffenen, die eine niederschmetternde Diagnose für ihre Augen erhielten, in vielen Fällen ist es eine AMD, eine altersbedingte  Makuladegeneration. Die Betroffenen haben, überrascht von ihrer Erkrankung, keine Blindenschrift gelernt – Im Gegensatz zu Menschen, die von Geburt an oder schon sehr frühzeitig erblindeten.

Axel Berg von Papenmeier Rehatechnik und IT-Barrierefreiheit Schwerte, berichtete beim jetzigen Treffen im Knechtstedener Hof in Horrem, über technische Hilfen und Software für Computer. U. a. stellte er eine kontrastreiche Tastatur mit großer Schrift vor – hier konnten sich die Anwesenden von einem Muster überzeugen.

Zahlreiche sehbehinderte Zuhörerinnen und Zuhörer zeigten Interesse an der Präsentation. Denn auf diese Weise bleibt nicht nur der Zugang zur digitalen Welt, sondern gerade auch die Möglichkeit zur Kontaktpflege, zur wichtigen sozialen Interaktion im Alter erhalten. Besonders beliebt sei der „Daisyplayer“, so Axel Berg. Ein Abspielgerät für Audio-Dateien, z. B. Hörbücher auf CDs oder anderen Speichermedien, die den blinden Menschen pure Lebensqualität beschert. Die Tasten (mit Sprachausgabe) sind deutlich fühlbar geformt und groß, farblich gekennzeichnet.

Begeistert outen sich Elisabeth Fittgen und ein weiterer Teilnehmer: „Stundenlang genieße ich mitunter Romane, Krimis, Lesungen. Und das Praktische ist, dass man jederzeit Pause machen kann. Der „Daisy“ merkt sich das, und macht danach genau da weiter. Auch wenn zwischenzeitlich eine andere Geschichte eingelegt wurde. Das ist wirklich Hör- und Lebensgenuss. Nach kurzer Einweisung mit einer Hilfsperson, hat man die Anwendung schnell raus, der „Daisy“ ist selbsterklärend, so Fittgen. Die Anschaffung dieses kleinen Audio-Gesellschafters wird in den meisten Fällen von der Krankenkasse übernommen.

Abschließend wies die Vorsitzende der Selbsthilfegruppe noch auf einen Seniorentag mit zahlreichen Ausstellern hin. Dieser findet statt am Samstag, 22. April, von 11 bis 16 Uhr, in der Mensa der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Nievenheim. Die Selbsthilfegruppe für Sehbehinderte ist dort auch vertreten. Weitere Fragen können selbstverständlich telefonisch an Elisabeth Fittgen gestellt werden.

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