Bei der Mai-Kundgebung
Uwe Schummer (Foto: privat)
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Krefeld. Einen „Krefelder Appell“ gegen prekäre Arbeit hat am heutigen „Tag der Arbeit“ die Katholische -Arbeitnehmer Bewegung (KAB) gestartet. Auf der Maikundgebung der Gewerkschaften im Krefelder Stadtgarten sprach der KAB-Bezirksvorsitzende Uwe Schummer von einem „fortwirkenden Skandal“, dass es europaweit immer mehr „ungeschützte Arbeitsverhältnisse“ gebe. Mit einer Kartenaktion an die Bundesregierung sollen Werkverträge in Kernbereichen der Unternehmen, ähnlich wie in der Fleischindustrie, verboten werden. Die Tarifbindung müsse, wie vom Europäischen Parlament gefordert, von derzeit 50 auf 80% der Beschäftigten gesteigert werden. Wie „schmutziger Wettbewerb“ aussehe, zeigten Vorfälle an der A5, wo auf einem Rastplatz 50 osteuropäische LKW-Fahrer streikten, weil sie monatelang keinen Lohn mehr bekamen. Statt Geld schickte der polnische Spediteur einen Schlägertrupp. Nur die Polizei konnte eine weitere Eskalation verhindern.

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„Prekär“ sei auch die Lage vieler Zeitbeschäftigten, die am Niederrrhein in „Schrottimmobilien untergebracht und abgezockt“ würden, um in den Niederlanden zu arbeiten. Uwe Schummer: „Das europäische Versprechen ist nicht die Erosion der sozial geschützten Beschäftigung, sondern faire Arbeit und ungebrochene grenzüberschreitende Solidarität.“

Mehr als 8.000 Protestkarten, die der Krefelder Künstler Klaus Polenz gestaltet hat, wurden von Krefeld ausgehend bundesweit angefordert. Sie richten sich an das Bundeskanzleramt und sollen bewirken, dass die Politik noch dieses Jahr aktiv wird und prekäre Arbeit verbietet. Diese können kostenfrei bestellt werden: KAB-Zentrum, Krefeld, Spinnereistraße 28, Tel. 02151/315528.

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