Gemeinsam mit Vertretern aus Rat, Bürgerinitiativen und Stadtverwaltung hat Bürgermeister Christian Bommers jetzt das Bauhaus-Zentrallager in Gellep-Stratum besucht. Ein Gesprächsthema: der Lkw-Verkehr durch Lank-Latum (Foto: privat)
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Meerbusch. Im Kampf gegen widerrechtlich durchfahrende Lkw in Lank-Latum und Nierst gibt es jetzt eine neue Handhabe gegen „schwarze Schafe: Die Firma ILW Logistik, die in Krefeld-Gellep-Stratum das Hochregallager der Baumarktkette Bauhaus betreibt, hat eine E-Mail-Adresse eingerichtet, über die Anwohner illegal durchfahrende Lkw samt Kfz-Kennzeichen melden können. Die unter info-lkw@ilw-logistic.com eingehenden Meldungen gleicht der Bauhaus-Logistiker mit den Kennzeichen der Speditionen ab, die das Hochregallager anfahren. „Die Kennzeichen werden wir dann, soweit es uns möglich ist, zurückverfolgen“, heißt es bei ILW. Die beteiligten Speditionen würden jetzt nochmals nachdrücklich auf die Durchfahrtsverbote in Lank-Latum und Nierst und die legalen Zufahrten zum Hochregallager hingewiesen. Werde keine Einsicht gezeigt, gebe es auch die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit bestimmten Lieferanten zu beenden.

Die neue Meldemöglichkeit ist Ergebnis eines Gespräches, das Bürgermeister Christian Bommers jetzt gemeinsam mit Vertretern der Bürgerinitiativen aus Lank-Latum und Nierst sowie Mitgliedern des Stadtrates bei Bauhaus geführt hat. „Das neue Meldeverfahren erfasst zwar nur die ‚schwarzen Schafe‘, die das Bauhaus-Lager durch Lank und Nierst anfahren“, so Bommers. „Es ist aber dennoch ein kooperativer Schritt, für den ich dem Unternehmen dankbar bin.“

Seit Bommers im vergangenen Jahr auch die Leiter des Amazon-Sortierzentrums Krefeld nachdrücklich aufgefordert hatte, ihre Logistik-Flotte wirksam vom Meerbuscher Stadtgebiet fernzuhalten, ist auch die dortige Standortleitung aktiv geworden und verfolgt die An- und Abfahrtswege ihrer Lkw seitdem über ein so genanntes Geo-Fencing-System. Wie Bauhaus legt auch Amazon nach eigenem Bekunden Wert auf ein „gutnachbarschaftliches Verhältnis“ zur Stadt Meerbusch.

„Als Kommune haben wir bekanntlich schon alles verkehrstechnisch Mögliche unternommen, um den illegalen Lkw-Verkehr über unser Stadtgebiet zum Krefelder Hafen zu unterbinden“, betont Bommers. „Ohne die Einsicht der Verkehrsverursacher können wir das Problem aber nicht lösen.“ Es werde wahrscheinlich nie gelingen, tatsächlich alle verbotswidrigen Lkw-Durchfahrten zu verhindern, aber die Maßnahmen zeigten spürbar Wirkung, die Zahl der Verstöße sei deutlich gesunken. Mit Bauhaus und Amazon will Bommers weiter vertrauensvollen Kontakt pflegen.

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