(Foto: © Altstadt-Armenküche e.V.)
Anzeigen

Düsseldorf. „Menschen haben nicht nur freitags Hunger!“ Deshalb gibt es in der Altstadt-Armenküche täglich eine gesunde warme Mahlzeit für finanziell bedürftige Menschen. Jede und jeder ist willkommen.  Doch lebt der Mensch nicht von Brot allein! Kulturelle Teilhabe, die mit einem Gespräch am gedeckten Tisch beginnt und bis zum Konzertbesuch reicht, gehört zum Leben aller Menschen wie Essen und Schlafen.

So wurde das traditionelle „Essen für Arme und Reiche“ am Samstag auf dem Burgplatz erneut zu einem großen Fest der Begegnung: Gäste der Altstadt-Armenküche belebten gemeinsam mit unterschiedlichsten Menschen der Stadtgesellschaft den Platz. 900 Portionen Erbsensuppe, 700 Bratwürste, 300 Stück Kuchen, 400 Tassen Kaffee, 390 Liter Schumacher Alt und noch weit mehr Gläsern mit Wasser und Soft-Drinks stillten Hunger und Durst. Fast 50 Ehrenamtliche der Altstadt-Armenküche machten das Fest möglich – mit flinken Händen und Füßen und spürbarer Herzlichkeit, wie sie seit 31 Jahren an jedem Tag der Woche im Düsseldorfer Rathaus spürbar ist.

Auf der Bühne wurde trotz zwischenzeitlich strömendem Regen eingeheizt: „Jazzophine“, „Inferno“ und die „Dead Dates“ um DJ Opa Haefs. Musik, die in die Beine ging, aber auch ein Statement war, denn erneut spendeten alle Bands ihren Auftritt. Botschaft des Bandleaders Franky von Inferno: „Auch wenn in einer Stadt wie Düsseldorf eigentlich keine Armenküche nötig sein sollte – wir sind froh, dass es Euch gibt, wir Euch unterstützen können und hier heute mit Euch allen feiern.“

Beliebter „Special Act“: bei einigen Stücken rockten P. Wolfgang und seine Blues-Harp mit. Der Mitgründer der Altstadt-Armenküche machte aber nicht nur Musik, sondern erzählte aus dem Alltag derer, die durch Armut, Wohnungslosigkeit und vielfältige andere Probleme belastet sind, ausgegrenzt und stigmatisiert werden. Die Altstadt-Armenküche ist für sie ein täglicher Ort der Begegnung „ohne oben und unten“: ein Ort, an dem Menschen Menschen mit Respekt, Interesse und Freundlichkeit begegnen – manchmal für eine kurze Zeitspanne, manchmal über Jahrzehnte. Ein Ort, an dem kein Ausweis vorgelegt und kein Termin gemacht werden muss, sich niemand für seine Probleme rechtfertigen muss, um sich an einen gedeckten Tisch zu setzen und Beratung sowie Hilfe zur Verbesserung der individuellen Lebenssituation zu erhalten.

Das jährliche „Essen für Arme und Reiche“ war auch diesmal ein Fest gemeinschaftlicher Freude und zugleich Zeichen für Gerechtigkeit und verantwortungsvolles Miteinander in der Stadt.

Beitrag drucken
Anzeige