Übergabe der Stadtplakette in Bronze im Städtischen Jugendzentrum Homebase 42 (von links): Hans-Willy Bouren (Ortsbürgermeister Viersen), Bürgermeisterin Sabine Anemüller, Brigitte Müller, Stephan Sillekens (Vorsitzender CDU-Fraktion), Michael Lambertz (Stellvertretender Bürgermeister) (Foto: Stadt Viersen)
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Viersen. Die Stadtplakette ist eine Auszeichnung für langjähriges und vorbildhaftes Wirken für die Gemeinschaft. Verliehen wird sie vom Rat der Stadt Viersen. Brigitte Müller hat jetzt die Stadtplakette in Bronze für ihr Engagement erhalten. Bürgermeisterin Sabine Anemüller überreichte die Auszeichnung im Städtischen Jugendzentrum Homebase 42 am Willy-Brandt-Ring.

In ihrer Rede erinnerte die Bürgermeisterin daran, dass sie regelmäßig zu Beginn eines neuen Jahres eine „sehr schöne“ Verabredung mit Brigitte Müller habe. Immer am 6. Januar besuche Müller mit den Sternsingern das Stadthaus: „Mit dem Segen und den guten Wünschen, die Sie uns gemeinsam mit den Kindern spenden, starten wir in Viersen ins jeweils neue Jahr.“

Dieser schöne Moment sei mehr als ein Kalendereintrag. Er sei zwar ein wichtiger, aber beileibe nicht der einzige Ausdruck von Müllers Wirken und Engagement „für die Menschen in unserer Stadt“. Das fasste die Bürgermeisterin so zusammen: „Sie sind nahbar, ansprechbar. Sie helfen mit Hand und Herz. Sie hören denen zu, die nicht weiterwissen, die für eine Zeit oder auch dauerhaft Halt benötigen.“

Dabei sei sie bestens vernetzt mit der Bürgerschaft der Stadt – mit Menschen, deren Familien seit Generationen in Viersen leben, ebenso wie mit denen, die neu hinzugezogen sind. Entstanden sei diese Vernetzung durch jahrzehntelanges Engagement in der katholischen Kirchengemeinde St. Remigius, in der Flüchtlingshilfe, bei ökumenischen Gesprächen und Aktivitäten, über das Thema Schule und vieles mehr.

Widrigkeiten wie den Lockdown-Phasen begegne sie mit Kreativität. Ein Beispiel sei die Umwandlung des Treffpunkt-Angebotes für junge Mütter zu einem Online-Kochangebot.

Ihre Aufmerksamkeit gelte Frauen und Familien. Das gelte im Alltag, in der Freizeit oder bei Ferienfahrten. Brigitte Müller suche Kontakt und halte ihn: „Und das tun Sie auch, wenn sich Lebensumstände alles andere als leicht zeigen.“ Nicht nur in der Zeit der Pandemie habe sie diese gelebte Kontinuität an Mitmenschlichkeit unter Beweis gestellt.

Brigitte Müller nehme sich Situationen an, in denen Ratlosigkeit, Not und Nöte, Verlust und Trauer herrschten, sagte die Bürgermeisterin: „Sie wenden sich nicht ab, wenn es schwierig wird, sondern wenden sich den Menschen zu.

Dabei zeige sie „unermüdliches Engagement“. Damit suche sie nicht den Weg in die Öffentlichkeit, sondern agiere lieber im Stillen.

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Viersen hatte die Auszeichnung beantragt. Dabei habe sie eine besondere Umschreibung für Brigitte Müllers Haltung gefunden: „Engel des Alltags“.

Kundig wie kaum ein Zweiter

Der Rat der Stadt Viersen hat beschlossen, Dr. Arie Nabrings mit der Stadtplakette in Bronze auszeichnen. Geehrt wird er für sein langjähriges breitgefächertes und breitgestreutes Wirken in den Bereichen Stadtentwicklung und Stadtgeschichte. Die erste stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Viersen, Simone Gartz, überreichte die Plakette samt Urkunde im Großen Weisheitssaal der Narrenakademie in der Dülkener Narrenmühle.

Gartz erinnerte in ihrer Laudatio an die besondere Verbundenheit des gebürtigen Dortmunders Nabrings mit Viersen. Der studierte Historiker war zunächst Leiter des Stadtarchivs Viersen. „Kundig wie kaum ein Zweiter“ könne er die lokale Historie abrufen: „Ihre Stadtführungen über Geschichte und Gegenwart bezeugen dies.“

Auch habe er als Fachbereichsleiter für Schule, Kultur und Sport in der Stadtverwaltung Viersen gewirkt. Nach seinem Wechsel auf die Position des Kulturamtsleiters beim Landschaftsverband Rheinland gab es für Nabrings keiner Zweifel, dass er weiterhin in Viersen wohnt.

Seine Verbundenheit zu Viersen und seinen Stadtteilen belegten die zahlreichen Interessen, Aktivitäten, Projekten und Vereinszugehörigkeiten, sagte Gartz. Seit mehr als drei Jahrzehnte ist Nabrings Mitglied im Verkehrs- und Verschönerungsverein Dülken. Dort hat er Vorstandsverantwortung übernommen. So habe er beispielsweise mit dafür gesorgt, dass das denkmalgeschützte Eingangstor im Lunapark restauriert wurde. Um die Informationstafeln an den ehemaligen Stadttoren und an der Stadtmauer Dülken hat er sich ebenso bemüht wie darum, dass der Bereich um Narrenmühle neugestaltet wurde.

In der Narrenmühle ist Nabrings seit 1989 als Senator der Narrenakademie aktiv. 2021 wurde er zum Rector Magnificus gewählt. Als Historiker habe er seine Professionalität in die Aufarbeitung der Geschichte der Narrenmühle eingebracht, erinnerte die erste stellvertretende Bürgermeisterin. Das zeige sich um modernen Zugang über den neuen Internetauftritt. Über die Mitgliedschaft in der Peter-Vogels-Stiftung habe er die Ausgestaltung des neuen Museums in der Narrenmühle umgesetzt.

Sein Wirken, sagte Gartz, finde ein Echo weit über die Grenzen Dülkens hinaus. Neben den Ehrenmitgliedschaften in der Dülkener Bäckerzunft und der „Eligiusbruderschaft“ der Schmieder sei er auch Ehrenmitglied des Süchtelner Heimat- und Verschönerungsvereines und des Vereins für Heimatpflege Viersen.

Diese Verdienste und mehr als 70 Veröffentlichungen zur Viersener Geschichte haben die Fraktion der CDU bewogen, Nabrings für die Auszeichnung mit der Stadtplakette in Bronze vorzuschlagen, sagte Gartz.

Nach der Überreichung der Stadtplakette in Bronze im Großen Weisheitssaal der Narrenmühle Dülken (von links): Manuela Krienen (CDU), erste stellvertretende Bürgermeisterin Simone Gartz, Dr. Arie Nabrings, Stephan Sillekens (CDU, Fraktionsvorsitzender), Erhard Braun und Susanne Sartingen (beide CDU) (Foto: Stadt Viersen)
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