Die Krefelder Bereitschaft trifft sich regelmäßig zu Übungsabenden im Burchartz-Hof (DRK-Kreisgeschäftsstelle) in Bockum (Foto: DRK Kreisverband Krefeld / Nadia Joppen)
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Krefeld. Es ist ein lauer Sommerabend – viele Krefelder/-innen sind in Urlaub oder genießen einen entspannten Abend zuhause. Kurz vor 19 Uhr füllt sich der Innenhof der DRK-Kreisgeschäftsstelle an der Uerdinger Straße mit jungen und älteren Menschen in typischer knallig-oranger Einsatzkleidung mit Reflektor-Streifen: Alle zwei Wochen donnerstagsabends ist „Bereitschaftsabend“ der Ehrenamtler im DRK-Kreisverband Krefeld. „Eine Bereitschaft ist eine Untergruppe in einem Kreisverband: Menschen, die sich ehrenamtlich im Sanitätsdienst, im Katastrophenschutz oder in den anderen Aufgaben unserer Organisation engagieren“, beschreibt Sabine Hilcker, DRK-Kreisgeschäftsführerin. In der Krefelder Bereitschaft kann Leiter Michael Fischer (39 Jahre, Rettungshelfer und Zugführer) auf eine Kerngruppe von 66 qualifizierten und geprüften Frauen und Männern zurückgreifen, dazu kommen vierbeinige Helfer in der Rettungshundestaffel. Diese beiden Elemente bilden mit der Bereitschaft Hüls wiederum eine „DRK-Gemeinschaft“. Mit den 66 qualifizierten Personen kann das DRK Krefeld im Katastrophenschutz zwei Einsatz-Einheiten (à 33 Köpfe) zur Verfügung stellen.

Bei den Bereitschaftsabenden geht es zum einen darum Wissen zu vermitteln und Einsätze zu üben, aber auch darum, die Kameradschaft untereinander zu stärken. Dieser Abend steht unter dem Schulungsthema „Ausstattung des GW San (Gerätewagen Sanitätsdienst)“. Die DRK-Ehrenamtler, die alle im Rettungswesen geschult sind, sollen diese noch einmal gründlich kennen lernen. Unter den rund 20 Anwesenden sind drei „Neulinge“, die sich für eine Mitarbeit beim DRK Krefeld interessieren – unter anderem der 31-jährige Mark Schmitz*, der eine Sanitätsausbildung bei der Bundeswehr absolviert hat. Jetzt wolle er „lieber helfen“, so seine Erklärung für den Besuch. Die beiden anderen sind im Teenager-Alter, „sie dürfen jetzt noch nicht in die Ausbildung bzw. den Einsatz, aber sie können uns schon kennenlernen und sich vorbereiten“, freut sich Michael Fischer über das Interesse.

Zuerst erklärt Maximilian Heisel die Theorie: Was ist ein Gerätewagen Sanitätsdienst überhaupt, wie ist das Fahrzeug ausgestattet und warum, welche Personen fahren mit und wie kann der Wagen eingesetzt werden? Zweck des Wagens ist die „Errichtung einer Patienten-Ablage an der Einsatzstelle“, so Heisel. Kernelemente der Ausstattung sind zehn Notfallrucksäcke, ein Zelt, ein Strom-Aggregat, Heizung, Tragen, Tisch und Stühle, Spine Boards, Sauerstoff-Flaschen sowie zusätzlich ein AED (Defibrillator). Wichtig sind „Patienten-Anhängekarten“, auf denen im Einsatz die Daten und die medizinischen Informationen des einzelnen Patienten notiert werden. „Der Wagen ist insgesamt so ausgestattet, dass vier Stunden autarkes Arbeiten am Einsatzort möglich ist“, erklärt Michael Fischer. Nach dem Vortrag zeigt Max Heisel auf dem Hof, was wo im Wagen verstaut ist. Danach heißt es „anpacken“ – die Teilnehmer bauen einen provisorischen Behandlungsplatz auf. Die Zusammenarbeit klappt gut und am Ende präsentiert die Gruppe der Bereitschaftsleitung einen ordentlich strukturierten Behandlungsplatz. Fischer freut sich über die positive Stimmung im Team, „das ist wie eine gute kleine Firma“.

Die Hundeführerinnen nutzen den Abend für ein eigenes Training im angrenzenden Park von Haus Neuenhofen. Hundeführerin Sabrina Dreikhauser-Stöcker und ihr 15 Monate alter Hannoverischer Schweißhund „Dante“ sind in der Ausbildung zum Mantrailer. Erfahrener Mantrailer ist „Tante Käthe“ von Hundeführerin Silke Unger, Britta Reitz bildet ihren Wäller Scully für die Flächensuche aus und auch aus der sechs Monate alten Schäferhündin „Maja“ von Sabine Mohren soll ein Mantrailer werden. „Im Schnitt haben wir zwei Suchanforderungen pro Monat – vor allem im Raum Krefeld-Düsseldorf. Mantrailer werden als Suchmöglichkeit anerkannt. Sie sind der zweite Einsatz nach der Suche per Hubschrauber“, schildert Silke Unger. Gesucht werden dabei vermisste Senioren ebenso wie Kinder.

www.drk-krefeld.de

 

Info

Die Bereitschaft sucht immer Verstärkung. Die notwendigen Schulungen in Erster Hilfe bzw. im Sanitätsdienst können über das Bildungswerk und die Bildungsakademie (Rettungshelfer; Rettungssanitäter) des DRK Krefeld abgewickelt werden. Der Kontakt: Michael Wickel, Tel.: 02151 / 53 96-13 oder michael.wickel@drk-krefeld.de

 

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