Vietnamesen aus Mönchengladbach und Umgebung haben Geld für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien gesammelt. Auf dem Foto von links: Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa, Van Ri Nguyen und Tram Anh von der Vinzenz-von-Paul-Gemeinschaft, Pastor Johannes van der Vorst (Foto: Caritas)
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Mönchengladbach. 2.280 Euro haben die in der Vinzenz-von-Paul-Gemeinschaft zusammengeschlossenen Vietnamesen aus Mönchengladbach und Umgebung für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien gesammelt.

Auch ein halbes Jahr nach dem verheerenden Erdbeben vom 6. Februar 2023 geht es im türkisch-syrischen Katastrophengebiet immer noch darum, den betroffenen Menschen das Überleben zu sichern. „Hunderttausende Menschen leben in äußerst prekären Verhältnissen, nicht selten obdachlos und traumatisiert. Und das auf einer Fläche, die annähernd der Größe Deutschlands entspricht“, schreibt Caritas international in einer Mitteilung von Ende Juli. Vielerorts seien Bevölkerung, staatliche Stellen und Hilfsorganisationen immer noch mit der Beseitigung von Trümmern beschäftigt. Das Erdbeben hat mindestens 52.000 Menschen getötet und mehr als 100.000 verletzt. Geschätzt 5,2 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Angesichts des Leids der Opfer haben in Mönchengladbach und Umgebung lebende Vietnamesen 2.280 Euro gespendet. Van Ri Nguyen, Vorsitzender der Vinzenz-von-Paul-Gemeinschaft, übergab gemeinsam mit Vorstandsmitglied Tram Anh und dem pensionieren Mönchengladbacher Pastor Johannes van der Vorst einen symbolischen Spendenscheck an Frank Polixa, Geschäftsführer des regionalen Caritasverbandes. Polixa leitet das Geld weiter an Caritas international.

„Gott lieben und den Notleidenden helfen“ – an diesen Leitspruch von Vinzenz von Paul erinnerte Van Ri Nguyen während der Spendenübergabe. In diesem Sinne hat die von der vietnamesischen Gemeinde gegründete Vinzenz-von-Paul-Gemeinschaft bereits zahlreiche Projekte unterstützt. „Das Geld für die Erdbebenopfer ist unser Beitrag zur Linderung der Not und zur Stärkung der christlichen Nächstenliebe“, sagte Nguyen. Er fügte hinzu: „Wir sind vietnamesische Flüchtlinge im Großraum Mönchengladbach und werden nie vergessen, dass die deutsche Bevölkerung uns geholfen hat, als wir aufgenommen wurden. Wir hatten nichts als das nackte Leben.“ Der heute 70-Jährige kam mit seiner Familie nach einer lebensgefährlichen Flucht und Rettung durch die „Cap Anamur“ vor über 40 Jahren nach Mönchengladbach. Für sein aus Dankbarkeit geleistetes ehrenamtliches Engagement wurde er vielfach ausgezeichnet.

Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa erinnerte daran, dass Van Ri Nguyen erst kürzlich unter den hier lebenden Vietnamesen fast 2.500 Euro für ukrainische Waisenkinder gesammelt hatte. „Ihr unermüdlicher Einsatz für Menschen in Not ist außergewöhnlich. Sie sind ein großes Vorbild für andere“, sagte Polixa jetzt während der Spendenübergabe.

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