( © Stadt Essen)
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Essen. Im Februar 2023 hat der Jugendhilfeausschuss die Planungen des Kinderbildungs- und Betreuungsangebotes für das Kita-Jahr 2023/2024 beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt waren 19 Projekte mit insgesamt 1.139 Kita-Plätzen für das Kita-Jahr 2023/2024 geplant. In seiner heutigen (12.09.) Sitzung hat der Jugendhilfeausschuss den aktuellen Sachstand zum Ausbau der Kinderbetreuungsangebote im Kita-Jahr 2023/2024 zur Kenntnis genommen.

Nach aktuellem Sachstand (30. Juni 2023) können im Kita-Jahr 2023/2024 voraussichtlich 14 der geplanten Projekte umgesetzt werden. Bei fünf Projekten verschiebt sich die geplante Fertigstellung in das Kita-Jahr 2024/2025. Nach derzeitiger Planung für das Kita-Jahr 2023/2024 werden an neuen beziehungsweise erweiterten Standorten 765 neue Betreuungsplätze in Kitas geschaffen. Darüber hinaus sind 60 neue Plätze in der Kindertagespflege geplant. So werden im Laufe des Kita-Jahres 2023/2024 voraussichtlich 825 neue Kinderbetreuungsplätze in Essen zur Verfügung stehen. Damit stehen zum Ende des Kita-Jahres insgesamt 24.883 Plätze zur Verfügung (U3: 7.078 Plätze = 41,1 Prozent – Ü3: 17.805 = 94,4 Prozent).

Gründe für Verschiebungen von Projekten – Baukosten und nicht auskömmliche KiBiz-Förderung

Ein Teil der Verzögerungen von Kitabau-Projekten liegt immer noch an den Problemlagen Preisanstieg bei Baumaterialien sowie hohe Energiekosten. Bei zwei Projekten wurde jeweils seitens der Investorinnen:Investoren die Planungen geändert, sodass neue Bauanträge gestellt werden mussten. Ein Projekt kann vorerst gar nicht umgesetzt werden, da sich der Investor zurückgezogen hat. Es besteht die Chance, dass das Projekt zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt wird. Der Träger ist auf der Suche nach neuen Investorinnen:Investoren. Die im Kita-Jahr 2022/2023 verschobenen Projekte, wurden alle wieder aufgenommen. Die bereits beschriebenen Probleme stellen, in Verbindung mit der Zinsentwicklung zur Baufinanzierung, eine große Herausforderung für die Akquise neuer Kita-Projekte und für mögliche Projekte, die sich noch in einem frühen Planungsstadium befinden, dar. Darüber hinaus verweist die Mehrheit der Träger:innen und Investorinnen:Investoren auf die aus ihrer Sicht nicht auskömmliche Förderung nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz NRW). Den Trägerinnen:Trägern und Investorinnen:Investoren ist es in den meisten Fällen nicht mehr möglich, die Umsetzung neuer Kita-Projekte im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Maßstäbe darzustellen.

Versorgungsquote im U3-Bereich wird voraussichtlich erfüllt

Ausgehend von den EWO-Daten zum 30. September 2022 und den voraussichtlich im Kita-Jahr 2023/2024 neugeschaffenen Betreuungsplätzen, fehlen bis zur Erreichung der Zielversorgungsquote von 100 Prozent im Ü3-Bereich noch rund 1.065 Plätze in Essen. Die Versorgungsquote von 40 Prozent im U3-Bereich wäre dann erfüllt. Die Anzahl der U3-Kinder ist im Vergleich zum Vorjahr um 106 und die Zahl der Ü3-Kinder um 289 angestiegen. Die Jugendhilfeplanung und die “Zentrale Anlaufstelle für Kitaausbau” des Jugendamtes der Stadt Essen, halten die Zuwanderungssituation und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung fortlaufend im Blick. Eine Neuberechnung der fehlenden Plätze erfolgt anhand der Einwohnerzahlen zum 30. September 2023 und wird mit der Planung des Kinderbildungs- und Betreuungsangebotes im Kita-Jahr 2024/2025 im Februar 2024 veröffentlicht.

Bezirksbezogene Planungstreffen dieses Jahr gestartet

Seit diesem Jahr führen die Jugendhilfeplanung und die “Zentrale Anlaufstelle für Kitaausbau” des Jugendamtes bezirksbezogene Planungstreffen durch. Die Treffen dienen dazu, Bezirke beziehungsweise Stadtteile mit Betreuungsengpässen stärker in den Blick zu nehmen und den Austausch auf Bezirksebene zu intensivieren. Neben den Mitgliedern der jeweiligen Bezirksvertretungen nehmen Vertreter:innen von Trägerinnen:Trägern der Wohnungswirtschaft und aus verschiedenen Bereichen des Jugendamtes an diesen Treffen teil. Die ersten Treffen haben in den Bezirken I, IV und VII stattgefunden. Die Treffen und die möglichen Standorte für neue Projekte werden derzeit von der “Zentralen Anlaufstelle für Kitaausbau” ausgewertet. Die Teilnehmer:innen werden entsprechend über die Ergebnisse informiert. Weitere Treffen sind in Planung.

Kita-Ausbau in Essen seit 2011 höchste Priorität

Bereits seit 2011 hat der Verwaltungsvorstand den Ausbau der Kinderbetreuungsangebote als gesamtstädtische Aufgabe mit höchster Priorität definiert. Die Projektleitung des Kita-Ausbaus liegt in der Federführung des Jugendamtes. Der Ausbau der Kinderbetreuung ist eine komplexe und fachbereichsübergreifende Aufgabe. Oberbürgermeister Thomas Kufen hatte infolge des Essener Forums zum Ausbau der Kinderbetreuungsangebote im 2019 den Beirat zum Kita-Ausbau ins Leben gerufen. Seit dem Kita-Jahr 2015/2016 wurden in Essen die zur Verfügung stehenden Plätze in der Kinderbetreuung kontinuierlich gesteigert, so dass rund 5.000 neue Betreuungsplätze in Essen geschaffen wurden.

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