Gedenken am Geisterrad in Ruhrort (Foto: © Jörg Walther)
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Duisburg. Am gestrigen Sonntag hat es bundesweit in vielen Städten Fahrraddemos im Stile eines Ride of Silence gegeben, in unserer Region u.a. in Essen, Dortmund und Duisburg

Am Sonntag, dem 11.02.2024 versammelten sich ca. 50 Radfahrerinnen und Radfahrer am Lebensretter-Brunnen, um mit einer vom ADFC Duisburg organisierten Fahrraddemo Andreas Madalkas zu gedenken. Er wurde am 30. Januar 2024 im Alter von 43 Jahren bei einem Verkehrsunfall bei Pforzheim durch ein Auto getötet.

Als Blogger bekannt unter dem Namen Natenom, filmte Andreas Madalka unzählige viel zu enge Überholmanöver durch Autofahrende und ging damit regelmäßig zur Polizei. In seinem Blog berichtete er von seinen Erlebnissen und brenzligen Situationen auf dem Rad und machte so die Missstände deutlich. Er setzte sich immer wieder für sichere Infrastruktur für den Radverkehr ein, leider vergebens.

Was seinen Tod besonders bitter erscheinen lässt: Die Straße, auf der er getötet wurde, war seine Hausstrecke – und damit ausgerechnet die Strecke, auf der er seit vielen Jahren vergeblich für einen sicheren Radweg kämpfte.

Die Veranstalter legten großen Wert auf einen Bezug zur Situation in Duisburg – Jörg Walther vom ADFC Duisburg sagte: „Das kennen wir ebenfalls in Duisburg: Bürgerinnen und Bürger, die vergeblich auf Gefahrenstellen und sich ständig wiederholende Behinderungssituationen hinweisen.“ Wolfgang Dewald bezog sich auf die Verwaltungsvorschrift zur STVO, in der schon in Paragraph 1 deutlich die Sicherheit zur Grundlage aller verkehrlichen Maßnahmen definiert wird und forderte Politiker und Verwaltung auf, die Verantwortung zu übernehmen und diese Vorschrift endlich umzusetzen.

Am Geisterrad im Verteilerkreis Ruhrort wurden Blumen niedergelegt und der Demonstrationszug gedachte mit einer bewegenden Schweigeminute Natenoms und aller Verkehrsopfer.

Den Abschluss bildete eine Kundgebung am Polizeipräsidium. Dort wurde darauf hingewiesen, dass Sicherheit im Straßenverkehr nicht nur durch die Infrastruktur, sondern auch durch das Verhalten aller im Straßenverkehr bestimmt wird. Da man auf dem Rad sehr oft durch Autofahrende gefährdet wird, forderten die Veranstalter Polizei und Ordnungsamt deutlich zu mehr Unfallprävention aber auch Kontrollen und Sanktionen auf. Knappes enges und damit gefährliche Überholmanöver durch Autos wurden besonders beklagt. „Wer hat jemals von einer Kontrolle des vorgeschriebenen Überholabstandes durch die Polizei gehört?“, fragte Kerstin Ciesla.

Mit dem Aufruf und Versprechen, nicht aufzugeben, sich weiterhin für Sicherheit des Radverkehrs einzusetzen, endete die Demo.

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