Arbeitswelt, Antonia Peters, 15 und Carolin Janke, 15, vom Norbert-Gymnasium Knechtsteden, Dormagen, bei Jugend forscht, Regionalwettbewerb Niederrhein in Krefeld 2024 (Foto: Unternehmerschaft Niederrhein)
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Mönchengladbach/Kreis Viersen/Krefeld/Rhein-Kreis Neuss. Als Ausrichter des Regionalwettbewerbs Niederrhein hat die Unternehmerschaft Niederrhein mit Spannung das Abschneiden der niederrheinischen TeilnehmerInnen beim Landeswettbewerb von Jugend forscht in Düsseldorf verfolgt. Insgesamt haben sich dort elf MINT-Talente aus Nordrhein-Westfalen für das

Bundesfinale vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 in Heilbronn qualifiziert – darunter auch ein Teilnehmer aus der Region.

Julius Clauss (17) von der Bischöflichen Marienschule Mönchengladbach ist Landessieger im Fachgebiet Arbeitswelt geworden. Der Schüler hatte sich mit Klauenkrankheiten bei Rindern beschäftigt, die in der Milchwirtschaft häufig auftreten. Ihm war es gelungen, die Krankheiten bei betroffenen Tieren per Wärmebildkamera genauer zu lokalisieren und dadurch eine verringerte Behandlungszeit zu erzielen. Unter dem Titel „Digitale Diagnosen – Wärmebildkameras für die automatische Untersuchung von Rinderklauen“ war Julius Clauss beim Regionalwettbewerb Niederrhein im Februar noch im Fachgebiet Biologie angetreten. „Mit seiner Arbeit leistet er einen wichtigen Beitrag für die moderne technologisierte Milchwirtschaft“, so Dr. Thomas Zöllner, Wettbewerbsleiter des Regionalwettbewerbs Niederrhein, der das Abschneiden der insgesamt acht Teilnehmenden-Teams vom Niederrhein in Düsseldorf live verfolgt hat. „Die Kernbotschaft hinter dem Projekt ist das Tierwohl. Gleichzeitig geht Julius Clauss aber auch große ökonomische Probleme an, die solche Verletzungen und Krankheiten an den Klauen bislang immer verursacht haben.“

Auf dem Jugend-forscht-Parkett ist Julius Clauss übrigens kein Unbekannter. Bereits vor drei Jahren hat der Gymnasiast bei „Schüler experimentieren“ auf Landesebene einen Projektpreis gewonnen. „Mein Opa und mein Onkel sind Landwirte, deshalb habe ich eine Beziehung zum Hof“, so der Q2-Schüler aus dem Mönchengladbacher Stadtteil Windberg, der über Kontakte innerhalb der Hockeymannschaft des GHTC eine Wärmebildkamera für sein Experiment zur Verfügung gestellt bekommen hat. Als Mediziner haben ihn auch seine Eltern in seinem Forscherdrang gefördert, ebenso wie seine Projektlehrerin Lydia Sonntag-Werkes an der Marienschule, an der Julius ab Klasse 8 das Differenzierungsfach Biochemie belegt hat. „Nach dem Abi mache ich ein Freiwilliges Soziales Jahr, danach möchte ich Jura studieren“, so der Schülersprecher der Bischöflichen Marienschule.

„Wir freuen uns, dass erneut einer unserer Regionalsieger auf Landesebene überzeugen konnte und wünschen Herrn Clauss viel Erfolg auf der nächsten Wettbewerbsebene“, so Dr. Ralf Wimmer, der den Blick damit bereits auf den Bundeswettbewerb in Heilbronn lenkt. Gleichzeitig drückt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein und Jugend forscht-Patenbeauftragte auch den jüngeren WettbewerbsteilnehmerInnen aus der Region noch die Daumen. „Für die Regionalsiegerinnen und -sieger in der Sparte Schüler experimentieren steht der Landeswettbewerb ja noch aus. Dieser findet am 4. Mai im Haus der Technik in Essen statt.“

Auch zwei weitere Teams vom Niederrhein haben Preise beim NRW-Wettbewerb gewonnen: So haben Antonia Peters (15) und Carolin Janke (15) vom Norbert-Gymnasium Knechtsteden in Dormagen den zweiten Platz im Fachgebiet Arbeitswelt belegt. Für ihre Projektarbeit „Nägel im Rampenlicht: Wie Licht das Nagelwachstum beeinflusst“ haben sie zudem den Sonderpreis FraunhoferTalents und damit die Teilnahme an einer Talent School oder einem Talent Take Off gewonnen. Einen dritten Platz im Fachgebiet Technik hat Babette Röbbecke (16) gemacht. Die Schülerin des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums in Kempen hatte ein „Belüftungssystem mit Sensorik“ entwickelt, über das zum Beispiel die Bildung von Schimmel vermieden und der Wärmeverlust beim Lüften klein gehalten werden können. Für ihr Experiment hatte sie von den Lackwerken Peters aus Kempen einen Schutzlack gegen Feuchtigkeit zur Verfügung gestellt bekommen.

Zudem hat die Jury auf Landesebene folgende Sonderpreise vergeben:

Sonderpreis Ressourceneffizienz

Marla Simon (18), Gesamtschule Brüggen
„Nachhaltige elektrokatalytische Ammoniak-Synthese basierend auf Silber-Nanopartikel“
Fachgebiet Chemie

Sonderpreis Energiewende und Klimaschutz

Mia Lotta Winkler (17) und Sina Marzian (17), Gymnasium Fabritianum, Krefeld
„Von der Sonne geküsst: Gehen Solarenergie und Landwirtschaft Hand in Hand?“
Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften

Sonderpreis Forschungspraktikum des Fachbereichstag Elektro- und Informationstechnik e. V. (HTWK Leipzig, Fakultät Ingenieurwissenschaften) in Leipzig und Sonderpreis Elektronik, Energie- oder Informationstechnik

Simon Neuenhausen (16), Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, Neuss
„Nutzbarmachung des AWDL-Protokolls außerhalb von Apples Ökosystem“
Fachgebiet Mathematik/Informatik

Sonderpreis Forschungspraktikum am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (Institut für Ressourcenökologie) in Dresden

Lyra Klare (17), Gymnasium am Moltkeplatz, Krefeld
„Optimierte Herstellung von Hydrogelen mit wasserdispergierbaren Partikeln“
Fachgebiet Physik

Sonderpreis Klebstoff-Box

Nik Geraeds (19), Gesamtschule Brüggen
„Filamentfertigungssystem“
Fachgebiet Technik

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